Hückelhoven Stadt untersagt "Abrissparty"

Hückelhoven · Ein anonymer Facebook-Nutzer will in Ratheim vom 11. bis 13. August eine Mega-Party feiern und "den Adolfosee abreißen". Bis gestern gab es mehr als 17 750 Eingeladene und 1776 Zusagen. Die Stadt hat die Party verboten.

 Ratheims Adolfosee aus der Luft. Die Stadt Hückelhoven hat einen Großbereich rund um den See markiert, für den das Verbot der auf Facebook angekündigten Veranstaltung gilt.

Ratheims Adolfosee aus der Luft. Die Stadt Hückelhoven hat einen Großbereich rund um den See markiert, für den das Verbot der auf Facebook angekündigten Veranstaltung gilt.

Foto: Jürgen Laaser (archiv)

Mit dem Titel "Project X Heinsberg Reunion" kündigt ein "Zohan Frissibuble" eine öffentliche Veranstaltung an. "Wir wollen die größte, abgefahrenste & legendärste Party im Kreis Heinsberg überhaupt feiern! Bringt Alkohol, Musik, Zelte & Freunde mit!" heißt es in dem sozialen Netzwerk. Und weiter: "Wir werden den Adolfosee abreißen!!! Ein Festival der Superlative werden wir feiern! Teilt das all euren Freunden und die sollen es ihren Freunden teilen!!!" In einer Allgemeinverfügung hat die Stadt Hückelhoven das Zusammentreffen am Dienstag verboten. "Wir werden alles tun, das zu verhindern", versicherte Erster Beigeordneter Helmut Holländer gestern.

Polizei ermittelt

Die Stadt werde in Abstimmung mit der Polizei Vorkehrungen treffen, damit Ratheim an jenem Wochenende nicht im Chaos versinkt, sagte der Beigeordnete. Zehn Tage zuvor habe ein Dritter der Stadt zugetragen, was da auf Facebook veröffentlicht wurde, so Holländer. "Es ist schon schlimm, was da kommuniziert wird. Das ist eine ganz neue Herausforderung für die öffentliche Hand." Die Polizei habe Ermittlungen zu der Quelle der Einladung aufgenommen. In einem markierten Lageplan hat die Stadt das Gebiet, in dem das Verbot gilt, weiträumig um den See, das Landschaftsschutzgebiet, die angrenzenden Felder und Straßen Ratheims ausgeweitet. Wer trotzdem zum "Feiern" anreist, muss mit einem Platzverweis der Polizei rechnen, wenn nötig, mit Anwendung von Zwang.

Die Stadt kennt die wahre Identität des Initiators nicht, bei Facebook ist er unter einem Fantasienamen registriert. Die Anzahl der Einladungen nach dem Schneeballprinzip und die Zahl der Teilnehmerzusagen steigen stündlich. Dabei kann die Stadt nicht abschätzen, wie viele Personen über andere Internetplattformen noch nach Ratheim gelotst werden. Auf jeden Fall sieht sie Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung, auch "aufgrund der Erfahrungen anderer Städte und Gemeinden mit der Veranstaltung so genannter Facebook-Partys, bei denen es zu Straftaten und Ordnungswidrigkeiten sowie Unfällen und Gefahrensituationen gekommen ist."

Der Eigentümer des privaten Grundstücks, auf dem auch das neue "Haus am See" steht, behält sich bei unerlaubter Nutzung Schadensersatzansprüche und strafrechtliche Schritte vor. In Zelten übernachten darf auf öffentlichen Flächen Hückelhovens ohnehin niemand.

Frage des Tages

(RP)
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