Im Krankenhaus Heinsberg Dialysepatient verkraftete die Corona-Infektion nicht

Kreis Heinsberg · Die Eilmeldung von RP online machte am Mittwochvormittag rasch die Runde: Es gibt einen zweiten Toten im Kreis Heinsberg, der Covid-19 zum Opfer fiel. Ein 73-jähriger Mann mit Vorerkrankungen aus Übach-Palenberg sei im Zusammenhang mit der Coronavirus-Infektion der zweite Todesfall im Kreisgebiet, der zu beklagen sei, teilte Kreis-Pressesprecherin Jennifer Grünter am Nachmittag mit.

 Im Kreis Heinsberg ist ein zweiter mit dem Coronavirus infizierter Patient gestorben - es ist der dritte bekannte Todesfall in Deutschland. Der 73-Jährige war im Krankenhaus Heinsberg behandelt worden.

Im Kreis Heinsberg ist ein zweiter mit dem Coronavirus infizierter Patient gestorben - es ist der dritte bekannte Todesfall in Deutschland. Der 73-Jährige war im Krankenhaus Heinsberg behandelt worden.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

„Auch an dieser Stelle möchte ich mein ausdrückliches Mitgefühl aussprechen“, drückte Landrat Stephan Pusch sein Beileid aus.

Wo der Patient sich mit dem Virus angesteckt haben könnte, ist nicht bekannt. Die Infektion mit dem Coronavirus hatte seinen Gesundheitszustand zusätzlich beeinträchtigt. In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch verlor er den Kampf. Die Todesursache sei bei dem „Dialysepatienten mit schweren Vorerkrankungen eine Lungenproblematik gewesen“, hieß es in der Pressemitteilung.

Die Zahl der Infizierten hat sich erhöht. Mit Stand 11. März, 15 Uhr, waren im Kreis Heinsberg 443 Infektionen bestätigt, neun Menschen müssen aktuell mit schweren Symptomen klinisch versorgt werden. „In den drei Krankenhäusern in Heinsberg, Erkelenz und Geilenkirchen befinden sich derzeit sieben bestätigte Corona-Patienten auf einer Isolierstation“, berichtete Jennifer Grünter. Zwei Patienten werden auf einer Intensivstation behandelt.

Im Städtischen Krankenhaus Heinsberg, das nur noch den Haupteingang geöffnet hält, ist der Ernst der Lage jedem Ankommenden seit Wochen ersichtlich. „Durchgang verboten“, besagt ein Schild. Nach Passieren der Pforte werden Besucher angehalten, sich erst an einem Spender die Hände zu desinfizieren, dann werden sie von Pflegefachkräften und einem Sicherheitsdienst – jeweils zwei Mitarbeiter sitzen mit Mundschutz und Handschuhen an einem Tisch – nach ihrem Anliegen befragt. Bereits am 26. Februar hatte die Krankenhausleitung eindringlich darum gebeten, „bis auf Weiteres ausschließlich in absolut unabwendbaren Notfällen das Krankenhaus aufzusuchen“.

Kurse wie Rehasport und Babyschwimmen, Kreißsaalbesichtigungen oder das Trauercafé wurden abgesagt. Die wegen ihrer guten Küche und noch besseren Kuchen beliebte Krankenhaus-Cafeteria ist geschlossen.

Seit Mittwoch dürfen nun gar keine Besucher mehr auf die Stationen. Nur in kritischen Situationen wird engsten Angehörigen Zutritt gewährt. Wenn Patienten dringend Gegenstände oder Kleidung benötigen, sollten diese an der Krankenhauspforte abgegeben werden, Pflegepersonal reicht die Sachen dann weiter.

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