Fußball Wiedergeburt von "Dagisani" im Abstiegshit?

Wegberg · Regionalliga: Beeck spielt morgen im Kellerduell gegen Rhynern. Beim 4:1 im Hinspiel trumpfte Dagistan ganz groß auf, schoss drei Tore.

 Beecks Sahin Dagistan (linkes Foto, am Ball) wurde gegen Wuppertal eingewechselt. Sturmkollege Shpend Hasani (rechtes Foto, am Ball) ist unumstrittener Stammspieler. Ob beide morgen im so wichtigen Heimspiel gegen Rhynern wie im Hinspiel wieder ein erfolgreiches Sturmduo bilden? Wegen des Todes des Beecker Urgesteins Jupp Mühlenbroich spielte der FC gegen den WSV mit Trauerflor, wie am linken Arm von Hasani deutlich zu erkennen ist.

Beecks Sahin Dagistan (linkes Foto, am Ball) wurde gegen Wuppertal eingewechselt. Sturmkollege Shpend Hasani (rechtes Foto, am Ball) ist unumstrittener Stammspieler. Ob beide morgen im so wichtigen Heimspiel gegen Rhynern wie im Hinspiel wieder ein erfolgreiches Sturmduo bilden? Wegen des Todes des Beecker Urgesteins Jupp Mühlenbroich spielte der FC gegen den WSV mit Trauerflor, wie am linken Arm von Hasani deutlich zu erkennen ist.

Foto: Michael Schnieders

Der 23. September 2017 war ein sehr schöner Tag für den FC Wegberg-Beeck. Da gewannen die Kleeblätter das Aufsteigerduell bei Westfalia Rhynern 4:1, feierten damit den dritten Sieg in den vergangenen sechs Spielen, kletterten auf Rang 13 - ein völlig neues Regionalliga-Gefühl für den FC.

Seine Sternstunde in dieser Liga feierte da Sahin Dagistan: Der Angreifer traf dreimal, und da Sturmkollege Shpend Hasani den vierten Treffer beisteuerte, war das Sturmduo "Dagisani" geboren. Seitdem zählt jeder Regionalligatrainer, wenn er auf Beecks Stärken angesprochen wird, diese beiden Stürmer auf - zusammen haben sie bislang 16 Mal getroffen. Doch während Hasani regelmäßig spielt und einlocht (zehn Tore), traf beides auf "Daggi" nach den goldenen Herbsttagen nicht mehr zu. Auch, weil er jobbedingt nicht mehr regelmäßig trainieren kann, hat er seinen Stammplatz verloren - mit Hasani bildete er letztmals am 10. November bei der so bitteren 2:3-Heimniederlage gegen den direkten Konkurrenten TuS Erndtebrück das Sturmduo der Anfangself.

Morgen (Anstoß 14 Uhr) steht im Waldstadion das Rückspiel gegen Rhynern an, und da stehen die Chancen nicht so schlecht, dass es eine Wiedergeburt von "Dagisani" geben könnte - aber noch nicht einmal so sehr wegen der Erinnerung ans Hinspiel. "Sahin hatte diese Woche Frühschicht, konnte also alle Trainingseinheiten mitmachen", erläutert Teamchef Friedel Henßen. Was noch für das Duo spricht: Gegen Rhynern würden Beeck zwei Stürmer gut zu Gesicht stehen - da muss schließlich ein Sieg her, um die Hoffnung auf den Klassenerhalt am Leben zu halten.

Fußball: Wiedergeburt von "Dagisani" im Abstiegshit?
Foto: Michael Schnieders

"Morgen müssen wir - ohne Wenn und Aber", bekräftigt auch Vizekapitän Simon Küppers. An der Konstellation im Keller hat sich durch die Nachholspiele unter der Woche nicht viel geändert - vier der fünf Teams, die die drei oder vier Absteiger wohl unter sich ausmachen, spielten am Dienstag jeweils 0:0: Beeck gegen Wuppertal, Erndtebrück gegen Verl und Bonn gegen Kölns U 21 im direkten Duell. Nur Rhynern tanzte einen Tag später aus der Reihe, hatte aber sicher auch die schwerste Aufgabe: Beim neuen Spitzenreiter KFC Uerdingen, der turbulente Wochen hinter sich hat, gab's zum Einstand des KFC-Trainers Stefan Krämer eine 0:7-Klatsche. Wie sich so was anfühlt, wissen die Kleeblätter aus eigener schmerzhafter Erfahrung: Exakt mit diesem Resultat hatten sie im Oktober beim anderen Aufstiegsaspiranten Viktoria Köln verloren.

Für Rhynerns neuen Coach Torsten Garbe, der wegen zahlreicher ausgefallener Spiele drei (!) Monate auf seinen Ligaeinstand warten musste, war es freilich die erste Niederlage. In seinem Auftaktspiel hatte die Westfalia den Tabellenfünften Wiedenbrück 1:0 geschlagen - und drei Tage später ein 2:1 beim direkten Konkurrenten Bonn folgen lassen. Womit der Westfalen-Aufsteiger in diesen beiden Partien exakt so viele Punkte holte wie in den 16 Spielen zuvor zusammen: sechs. Umgekehrt holte Beeck mit dem 0:0 gegen den WSV den ersten Punkt im neuen Jahr - nach zuvor fünf Niederlagen in Folge. "Dieser Zähler und die Tatsache, dass wir endlich mal wieder zu Null gespielt haben, tut den Jungs sehr gut. Endlich haben wir auch mal ein bisschen Glück gehabt", blickt Henßen auf das intensive Spiel vom Dienstag zurück.

Das brachte freilich auch zwei Sperren ein: Joshua Holtby und Danny Fäuster sahen jeweils ihre fünfte Gelbe Karte und stehen daher morgen nicht zur Verfügung. Speziell Holtby ärgerte sich darüber nach dem Abpfiff maßlos: "Gerade in diesem so wichtigen Spiel muss ich zuschauen. Bei dem Zweikampf, der zur Karte führte, bin ich so schnell reingegangen - da konnte ich nicht mehr stoppen."

Gelassener beurteilt Henßen den Zwangsverzicht auf zwei Stammspieler: "Speziell ,Josh' hatte seine vorherigen vier Gelben Karten ja schon bis Ende September zusammen. Er hat seine Sperre also lange rauszögern können. Nun muss es gegen Rhynern eben ohne die beiden gehen." Dafür hofft der Teamchef noch auf die Einsätze von Sascha Tobor und Marius Müller, die gegen Wuppertal kurzfristig ausgefallen waren.

In der Favoritenrolle sieht Henßen sein Team nicht: "Das ist ein 50:50-Spiel, und da wir zu Hause spielen, müssen wir daraus ein 51:49-Spiel machen. Sollten wir aber nur ein oder zwei Prozent unserer Leistung nicht abrufen, was gerade Zweikämpfe und Standards betrifft, wird es problematisch."

Nicht problematisch war gegen Wuppertal auf alle Fälle der Zustand des Rasens im Waldstadion. Der präsentierte sich angesichts der heftigen Witterungskapriolen der vergangenen Wochen und Monate sogar in einem erstaunlich guten Zustand - an ihm wird's morgen also mit Sicherheit nicht scheitern.

(emo)
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