Anstoss Warum der Pokal so wichtig für Beeck ist

Ein beliebter Trainer-Standardsatz lautet: "Priorität hat die Meisterschaft." Beim FC Wegberg-Beeck gilt das so nicht. Da genießt der Mittelrheinpokal einen außerordentlich hohen Stellenwert. Was nicht zuletzt mit den Perspektiven in der Mittelrheinliga zu tun hat.

Denn wenn auch FC-Boss Günter Stroinski im Unterschied zum vergangenen Jahr eine Bewerbung für die Regionalliga diesmal nicht kategorisch ausgeschlossen hat: Im Grunde geht niemand rund ums Waldstadion ernsthaft davon aus, dass der FC dafür seinen Hut in den Ring wirft. Dafür sind die Auflagen für diese Klasse einfach zu hoch. Das fängt beim Trainer an (A-Lizenz erforderlich), setzt sich über enorm hohe Verbandsabgaben fort und wird von im Grunde nicht erfüllbaren Sicherheitsauflagen gekrönt. So schön das Waldstadion auch ist: Regionalligatauglich ist es nicht. Und auch sportlich müsste Beeck für diese Klasse richtig aufrüsten. Genau das hatte der FC vor drei Jahren für die damalige NRW-Liga getan. Dafür verpflichtete er Hochkaräter wie David Zajas und Marc-André Nimptsch — Akteure, die man für diese Klasse auch brauchte.

Die aktuelle Entwicklung weist jedoch in eine ganz andere Richtung: Bereits 14 Akteure des jetzigen Kaders sowie das komplette Funktionsteam stehen auch in der nächsten Saison unter Vertrag. Der Verein setzt auf Kontinuität — und seinen Sparkurs fort. In der Mittelrheinliga kann sich diese junge Mannschaft auch prächtig weiterentwickeln — ohne den ganz großen Druck. In der Regionalliga wäre das nicht möglich. Unter dem Diktat des Überlebenskampfes würde die Spielkultur garantiert über Bord gehen. Fazit: Dieses Team gehört in die Mittelrheinliga — nicht mehr und nicht weniger. Und für die besonderen Momente ist eben der Mittelrheinpokal zuständig. Bis zum Rand ausgekostet hat das Beeck mit dem Triumph 2008 — samt DFB-Pokalteilnahme.

VON MARIO EMONDS

(emo)
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