„Walking Football“ in Wegberg Fußball im Schritttempo

Wegberg · Beim „Walking Football“ wird ausschließlich im Gehen gekickt, Zweikämpfe gibt es nicht. Der SC Wegberg will die Variante künftig dauerhaft anbieten. Bei einem ersten Probetraining hatten alle Beteiligten viel Spaß.

 Entschleunigt: Hier versucht Initiator Dirk Meyer (weißes Shirt, gelbes Leibchen), den Ball nach vorne zu treiben.

Entschleunigt: Hier versucht Initiator Dirk Meyer (weißes Shirt, gelbes Leibchen), den Ball nach vorne zu treiben.

Foto: Laaser, Jürgen (jl)

Walking Football bedeutet übersetzt „Gehfußball“, ist also genau das, wonach es sich anhört: Fußball, bei dem nur gegangen, aber nicht gelaufen werden darf. Dementsprechend sind Feld und Tore deutlich kleiner als beim „richtigen“ Fußball. Das Konzept etablierte sich zunächst in Großbritannien und ist hierzulande noch gar nicht so populär, Vorreiter sind einige Bundesligaklubs.

Nun hat der Jugendleiter des SC Wegberg, Dirk Meyer, den Breitensport nach Wegberg geholt: „Wir haben überlegt, was wir für die ehemaligen Alte Herren anbieten können, so entstand die Idee, Walking Football anzubieten. Das Angebot richtet sich aber an alle Altersklassen. Walking Football ist ein Breitensport.“

Trotz gewittrigen Wetters erfreute sich das erste Probetraining bereits positiver Resonanz. 14 Spieler kamen im Hans-Gisbertz-Stadion zusammen, um die Sportart zu testen. Neben früheren Spielern waren auch einige aus den Jugendmannschaften vertreten.

Zur Zielgruppe von Walking Football gehören einerseits Spieler, die ihre aktive Laufbahn beendet haben, aber weiterhin Fußball als Freizeitsport betreiben wollen, ganz ohne Zwänge, denn der Spaß steht beim Walking Football eindeutig im Vordergrund. Andererseits kann sich jeder, der Lust auf den etwas anderen Fußball hat, beteiligen, es gibt keine Altersbeschränkung. „Hier ist jeder willkommen, ob Jung oder Alt. Man muss auch nicht Vereinsmitglied sein“, erläutert der Vorsitzende des SC Wegberg, Gottfried Reiners. „Gerade bei den älteren Spielern sollen natürlich Verletzungen und körperliche Überforderung vermieden werden“, erklärt er weiter. Das ist der Grund, warum harter Körpereinsatz und Zweikämpfe beim Walking Football verboten sind.

Die Regeln unterscheiden sich in mancher Hinsicht erheblich vom gewohnten Regelwerk: Sobald ein Spieler läuft, muss grundsätzlich abgepfiffen werden und die gegnerische Mannschaft erhält einen Freistoß. Generell darf der Ball nur bis Hüfthöhe gespielt werden. Gängig ist ein Spiel mit fünf bis sechs Spielern pro Team, mehreren Auswechselspielern, aber keinem Torhüter. Statt den Ball einzuwerfen wird er eingeschossen.

Man kann den Ball nicht durch Dynamik erspielen, dadurch entsteht ein anderes Spiel, bei dem das Passspiel in den Vordergrund gerückt wird.

Vom ursprünglichen Konzept her richtet sich die Sportart eher an ältere Fußballbegeisterte und soll eine Alternative zum Leistungssport bieten, bei dem es vor allem auch auf Schnelligkeit ankommt: Altersgerechtes und gesundheitsförderndes Fußballspielen. Jedoch betonen die Verantwortlichen des SC Wegberg, dass es für sie keine Altersbeschränkung gibt. „Hier können dann auch mal Söhne zusammen mit ihren Vätern spielen. Einfach jeder, der Spaß am Fußball spielen hat, kann mitmachen“.

Jeden zweiten und vierten Montag im Monat um 20 Uhr wird ab jetzt der Ball im Schritttempo durch das Hans Gisbertz Stadion rollen.

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