Von Liga-Alltag und Pokal-Festen

Nimmt man allein die Meisterschaft zum Maßstab, dann hat der FC Wegberg-Beeck ein reichlich durchwachsenes Kalenderjahr hingelegt: In der abgelaufenen Saison erst am drittletzten Spieltag mit dem 2:0 beim Kaller SC den Klassenerhalt eingetütet, in der laufenden Spielzeit zur Winterpause in einer bemerkenswert ausgeglichenen Liga nur vier Punkte vom ersten Abstiegsplatz entfernt – ein Ruhmesblatt ist das fürwahr nicht.

Zum Glück gab’s aber den Pokal. Der sorgte dafür, dass das Jahr für alle Zeiten einen herausragenden Ehrenplatz in der Vereinschronik einnehmen wird. Über die oft dürftigen Heimleistungen in den Meisterschaftsspielen anno 2008 wird in 20 Jahren kein Mensch mehr reden – über den Gewinn des Mittelrheinpokals und erst recht über das DFB-Pokalspiel im Borussia-Park aber sehr wohl. Das sind Ereignisse, die auf Dauer haften bleiben – auch deswegen, weil sie vermutlich einzigartig bleiben werden. Vielleicht aber auch nicht. Immerhin überwintert Beeck auch nun wieder im Mittelrheinpokal, sieht mit großer Spannung der Viertelfinal-Auslosung Ende Januar entgegen.

Bei aller Pokaleuphorie darf natürlich das „tägliche Brot“ nicht verschmäht werden – und das ist nun mal die Mittelrheinliga. Die Ausgangslage ist dabei aber eine andere als im Vorjahr. Damals war der FC mit dem Ziel angetreten, ganz oben mitzuspielen, hatte dann richtig Schiffbruch erlitten.

In diesem Jahr hatten die Verantwortlichen die Ziele von vornherein deutlich niedriger angesetzt – auch mit Verweis auf das geringe Durchschnittsalter des erheblich verjüngten Teams. Die vielen bescheidenen Auftritte im Waldstadion sind jedoch nicht nur mit mangelnder Erfahrung sowie dem Hinweis, dass sich der FC gegen tieferstehende Teams halt schwer tue, zu erklären. Das war – zumindest teilweise – auch Folge mangelhafter Einstellung. Genau dies hatte Coach Josef Küppers nach der Pleite gegen Niederau in einer für ihn ungewöhnlich heftigen Art kritisiert.

MARIO EMONDS

(RP)
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