Volleyball Zusammenhalt macht sich in der Corona-Zeit bezahlt

Volleyball · Die Mitglieder des Erkelenzer Volleyball-Vereins stehen in der Pandemie zusammen: Trotz des fehlenden Sport-Alltags verlässt kaum jemand den Klub.

 Das gibt es derzeit nicht: Die gesamte Mannschaft der EVV-Damen beobachtet, wie Julia Sturm am Netz für ihr Team punktet.

Das gibt es derzeit nicht: Die gesamte Mannschaft der EVV-Damen beobachtet, wie Julia Sturm am Netz für ihr Team punktet.

Foto: nipko

Wie sich Fitnessübungen in den eigenen vier Wänden statt des Trainings mit Ball und Netz anfühlen, wissen die Mitglieder des Erkelenzer Volleyball-Vereins aktuell nur zu gut: Für die Sportler und Sportlerinnen ist seit einigen Wochen wieder Training im „Homeoffice“ angesagt, das vom EVV mit einem kleinen Fitnessprogramm unterstützt wird – denn Übungen mit Ball sind im Haus in der Regel eher schwer möglich.

Aber auch wenn zurzeit kein gemeinsamer Sport möglich ist, steht der EVV bislang nicht vor großen Problemen: Seit der Gründung des Vereins vor 20 Jahren bleiben die Mitgliedszahlen konstant und auch trotz der aktuellen Pandemie gibt es kaum Kündigungen. „Gerade in der Corona-Zeit zeigt sich, dass wir offensichtlich eine gute Bindung an unsere Mitglieder haben“, sagt EVV-Vorsitzender Martin König, „auch wenn gerade natürlich niemand neu dazu kommt, zeigt sich, dass wir sogar eher weniger Kündigungen als sonst haben“.

Wie in allen anderen Vereinen wurde der Sport seit dem Frühjahr fast komplett stillgelegt, im Sommer kamen die rund 200 Mitglieder zum Beachvolleyball zusammen und begannen das Training für die neue Hallensaison, die dann aber unterbrochen werden musste. Der Vorstand des Vereins beschäftigt sich nun unter anderem mit der Planung zur Renovierung der Beachvolleyballanlage und hofft darauf, dass der Sport und auch die Werbung neuer Mitglieder im Frühjahr wieder starten kann: Gerade durch verschiedene Aktionen in den Schulen gewann der EVV neue begeisterte Volleyballer und Volleyballerinnen dazu, die dieses Jahr erstmals ausfielen.

„Der Großteil unserer Mitglieder sind Jugendliche, und auf diese Arbeit fokussieren wir uns auch“, erklärt König, „damit einher geht aber auch das Problem, dass wir sozusagen ein Ausbildungsverein für die Vereine in den größeren Städten sind, weil viele nach dem Schulabschluss wegziehen und daher die Mannschaft wechseln“. Diesen Absprung der Mitglieder konnte der EVV durch Werbung und den guten Ruf der Jugendarbeit bislang ausgleichen, weshalb die Corona-Pandemie eher lang- als kurzfristig noch zu Problemen führen könnte.

Größere Schwierigkeiten sieht Martin König aber im Zusammenhalt der Mannschaften: Auch wenn die guten Verbindungen über die Altersklassen hinaus kennzeichnend für den EVV sind, leiden die Teams darunter, sich über diese lange Zeit nicht sehen zu können und auch neben dem Sport keine gemeinschaftlichen Aktivitäten auszuführen.

„Wir sind dieses Jahr sehr gut in die Saison gestartet, womit die Unterbrechung auch sportlich sehr schade ist. Aber immerhin stehen wir nicht vor existentiellen Problemen“, fasst König zusammen. Damit das so bleibt und der Zusammenhalt im EVV nicht schwindet, hoffen die Mitglieder nun darauf, bald wieder das Fitnesstraining gegen das Spiel mit Ball und Netz eintauschen zu können.

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