Volleyball Hoffen auf das gute Omen
Hückelhoven · Volleyball: Oberligist VC Ratheim empfängt am morgigen Sonntag ab 16 Uhr den Tabellenvorletzten TVA Hürth III in der Halle am Parkhof und will unbedingt drei Punkte einfahren, um den Abstand nach unten zu vergrößern.
Unter Schauspielern gilt im Allgemeinen eine schlechte und pannenreiche Generalprobe als ein gutes Omen, was die Premiere angeht, während eine perfekte Generalprobe alle Schauspieler und die Regie argwöhnen lässt, dass schreckliche Dinge am nächsten Abend passieren werden. Sollte dieser Aberglaube auch für Sportler gelten, dann können die Oberliga-Volleyballer des VC Ratheim ihrem letzten Heimspiel für mehr als einen Monat am morgigen Sonntag ab 16 Uhr in der Halle am Parkhof gegen die Drittvertretung des TVA Hürth ganz gelassen entgegensehen, denn das Abschlusstraining am Donnerstagabend war kaum mit anzusehen. „Das war eine ganz schwache Vorstellung“, sagte VC-Libero Markus Becker, der aufgrund einer Fußverletzung zum Zuschauen verdammt ist, „in so einer Verfassung wird es für uns gegen jeden Gegner schwer.“
Und dabei stehen für den VC die Wochen der Wahrheit an: In den kommenden vier Spielen geht es ausnahmslos gegen Teams, die hinter Ratheim in der Tabelle liegen und gegen die in der Hinrunde fast immer gepunktet wurde. „Wenn wir nicht noch mal richtig in den Abstiegskampf verstrickt werden wollen, dann sollten wir zusehen, gegen diese Teams zu gewinnen“, sagt Becker mit Blick auf die Tabelle. Die weist den VC zwar mit 16 Punkten momentan als Fünften aus, doch der Abstand nach unten ist in den vergangenen Wochen geschrumpft. Fortuna Bonn, die den Relegationsplatz inne hat, ist nur noch fünf Zähler entfernt, der morgige Gegner der Ratheimer, der TVA Hürth III als Vorletzter nur noch sechs – und das bei einem weniger ausgetragenen Spiel. „Kein allzu beruhigendes Polster“, weiß auch Becker. Deshalb dürfte es Trainer Hans Steffens sicherlich ein paar Sorgenfalten bereitet haben, was er beim Abschlusstraining gesehen hat, ohne das Ganze überzubewerten, da sein Team auch nicht in Bestbesetzung war. Das wird sich zwar für die morgige Heimpartie gegen die Drittvertretung aus Hürth nicht gänzlich ändern, aber mit Mannschaftskapitän Philipp Rumpf und den beiden Diagonalspielern Frederik Philippen und René Steffens stehen immerhin drei weitere Alternativen zur Verfügung, die am Donnerstagabend fehlten. Zudem sieht es so aus, als ob auch ein Ersatz für den verletzten Abwehrspezialisten des VC, Markus Becker gefunden wurde: Felix Jansen plagt sich zwar mit anhaltenden Nackenproblemen herum und musste so beim Training ebenfalls passen, aber als Libero würden die schmerzhaften Sprunghandlungen beim Spiel wegfallen, so dass ein Einsatz möglich wäre. „Es ist eine Option, über die ich schon nachgedacht habe“, sagt Steffens.
Egal, wie die personelle Situation am morgigen Sonntag auch aussehen mag, eins ist sicher: „Mit Blick auf die Tabelle sind wir in der Favoritenrolle und nehmen diese auch gerne an“, sagte Becker, „denn alles andere als ein Sieg wäre schlichtweg inakzeptabel – nicht nur, um die oberen vier Plätze nicht zu weit enteilen zu lassen, sondern auch um den Abstand nach unten wieder zu erhöhen.“ Allerdings dürfte das Unterfangen sechster Saisonsieg kein leichtes werden, wie das Hinspiel bereits gezeigt hat. Zwar gewannen die Ratheimer in Hürth am Ende im Tiebreak mit 3:2, doch die jeweiligen Sätzen waren hart umkämpft. „Damals waren die Voraussetzungen allerdings ganz andere“, sagt Becker, „dieses Mal haben wir den Heimvorteil auf unserer Seite und unseren etatmäßigen Zuspieler Marcel Steffens wieder mit an Bord.“ Bleibt jetzt also abzuwarten, ob das Omen Generalprobe nur für Schauspieler gilt oder auch für Sportler.
