Volleyballer steigen aus Oberliga ab Schreckenssaison des VC Ratheim hat endlich ein Ende
Volleyball-Oberliga · Für die Volleyballer des VC Ratheim endet die Spielzeit in der Oberliga mit sechs mageren Punkten auf dem letzten Tabellenplatz. Der Abstieg war schon vor dem abschließenden Spiel dieser Saison besiegelt, ein versöhnliches Ende bleibt den Ratheimern trotz Führung beim 1:3 gegen die SG Bonn-Mondorf-Vorgebirge ebenfalls verwehrt.
Die Saison endet ohne große Überraschungen: Der VC Ratheim verliert auch sein letztes Spiel in der Volleyball-Oberliga und muss als Tabellenschlusslicht den Gang zurück in die Verbandsliga antreten. Statt mit einem Sieg noch ein der Mannschaft würdiges Abschiedszeichen zu setzen, wurde der Abstieg mit 1:3 auf dem Papier eher glanzlos vollzogen.
Wie in vielen anderen Spielen in dieser Saison zeigte der VC aber während der Partie immerhin, dass die Mannschaft Potenzial hat und mit hochrangigen Gegnern wie der SG Bonn-Mondorf-Vorgebirge mithalten kann. Aus spielerischer Sicht war die letzte Partie der Saison für Ratheim eine der besseren: Auch die zahlreichen Zuschauer und der Gegner selbst konnten die vergleichsweise gute Leistung des VC nicht von sich weisen.
Vor allem im ersten Satz sei das Spiel auf Augenhöhe verlaufen, so Kapitän und Libero Markus Becker: „Bonn ist mit einem sehr gemischten Kader aufgelaufen und ist mit extrem erfahrenen, aber dadurch auch älteren Spielern in die Partie gestartet. Das wussten wir auszunutzen und haben den Gegner durch platzierte Aufschläge viel laufen lassen“. Mit einem Satzergebnis von 25:23 starteten die Ratheimer damit stark in das Spiel.
Das änderte sich in den übrigen Sätzen allerdings (17:25, 23:25 und 21:25). „In dieser Saison ist es wirklich ein Muster geblieben: Nach einem guten Satz spielen wir wieder deutlich schlechter“, fasst Becker zusammen. Was aber auch durch viele Wechsel aufseiten der Bonner geschuldet war, die dann ihre stärksten, bundesligaerfahrenen Spieler auf das Feld stellten und es dem VC damit sehr schwer machten. „Wir hatten viele gute Abwehraktionen, aber mussten oft einem großen Rückstand hinterherlaufen. Zwar kamen wir immer wieder an Bonn ran, am Ende haben wir mit der beeindruckenden Spielweise des Gegners aber nicht mithalten können“, erklärt Markus Becker.
Mit dem Spiel gegen Bonn endet damit eine der schlechtesten Spielzeiten in der Geschichte des VC Ratheim: Mit nur sechs erspielten Punkten ist der Abstieg letztlich verdient, die Mannschaft hatte mit diesem Ende der Saison aber lange nicht gerechnet. „Wir haben definitiv mehr erwartet und sind mit der Saison nicht zufrieden“, findet auch Trainer Bob Vaessen, „ich bin immer noch überzeugt, dass die Mannschaft großes Potenzial hat und das Ergebnis nicht unser eigentliches Können spiegelt“.
Für seine erste Saison als Trainer habe er sich eine bessere Platzierung gewünscht, er werde aber weiter bei der Mannschaft bleiben und möchte das geschwundene Selbstvertrauen in der nächsten Spielzeit wieder aufbauen. „Ich sehe meine Aufgabe als Trainer vor allem darin, die Qualität der Spieler zu verbessern. Und das ist bei wohl 70 Prozent auch gelungen, weshalb die Saison auch viel schlimmer hätte sein können“.
Ein entscheidender Grund für das schlechte Abschneiden des VC sei für ihn, wie auch für Markus Becker, die ständig wechselnden Konstellationen der Mannschaft. „Der Kader hat großes Talent, aber wenn im Training wie bei den Spielen immer Spieler fehlen und wir jedes Mal in anderen Zusammensetzungen spielen müssen, können wir keine Automatismen in das Spiel bringen“, betont Becker.
Die vielen verletzungsbedingten, aber gerade auch privaten Ausfälle seien für die Oberliga nicht ausreichend; auf dem Niveau sei Volleyball kein Hobby, sondern Leistungssport und benötige damit mehr Aufwand. Für Markus Becker wäre ein Sieg zum Saisonende ein doppelt schöner Abschluss gewesen: Er hat mit Spiel gegen Bonn seinen Abschied aus dem Volleyball verkündet. Mit dem Start in eine neue Liga und dem Wegfall eines der wichtigsten und erfahrensten Spieler der Mannschaft stellt das den VC Ratheim vor einige Herausforderungen.
