Volleyballer des VC Ratheim in Würselen Ein überragender Gegner und alte Fehlermuster

Volleyball-Oberliga · Der Würselner SV war am Sonntag eine Nummer zu groß für den VC Ratheim: Auswärts gab es eine deutliche 0:3-Niederlage. Dabei traten die altbekannten Annahmefehler auf, aber auch die Qualität in der Breite des Kaders wurde zum Problem.

 Der VC Ratheim beim Block im Spiel gegen den TVA Hürth Volley III. Es war am 13. März der bislang letzte Sieg

Der VC Ratheim beim Block im Spiel gegen den TVA Hürth Volley III. Es war am 13. März der bislang letzte Sieg

Foto: Nipko

Der Würselener SV liegt dem VC Ratheim nicht: Das lässt sich nun nach zwei Spielen in dieser Saison getrost festhalten. Nachdem bereits das Hinspiel in eigener Halle Ende Dezember mit 0:3-Sätzen deutlich an Würselen ging, gab es nun auch im Rückspiel für Ratheim nichts zu holen. Erneut lautete das Ergebnis am Ende 0:3 für den Gegner. Eine Niederlage, die Libero Markus Becker ärgert. „Abgesehen von der Breite, die Würselen hat, sind wir nicht so weit weg. Aber nicht, wenn wir so auftreten wie dieses Mal. Daher bin ich von dem Ergebnis maßlos enttäuscht“, sagt Becker.

Tabellarisch traf am Sonntag mit Würselen der Tabellendritte auf Ratheim auf Platz vier – beide mit 18 Punkten auf dem Konto. Doch auf dem Feld lag deutlich mehr zwischen beiden Mannschaften. Allerdings musste der VC erneut personell einige Ausfälle hinnehmen, weshalb nur zwei Mittelblocker zur Verfügung standen. Dennoch reiste Ratheim mit zehn Spielern nach Würselen, womit sich Becker zufrieden zeigte. Was allerdings derzeit fehlt, ist die Qualität in der Breite – das machte sich insbesondere im Spiel gegen Würselen bemerkbar. „Wir haben das Problem, dass wir nicht die Breite im Kader haben, um auf das Spiel reagieren zu können – um den Gegner mal ein anderes Bild bei der Annahme zu präsentieren. Würselen konnte hingegen im dritten Satz die komplette Mannschaft auswechseln, ohne das dabei Qualität verloren ging“, sagt Becker. Bei Ratheim spielte unter anderem der 14-jährige Zuspieler Oliver Wachtel über die halbe Distanz.

Im ersten Satz hielt der VC Ratheim in Würselen größtenteils noch gut mit, ehe eine kurze Schwächephase bei den Annahmen die entscheidenden Punkte kostete. Würselen setzte sich daraufhin ab und entschied den Satz mit 25:22 für sich. Im zweiten Satz lief bei Ratheim dann kaum etwas zusammen, die Fehler häuften sich – vor allem in der Annahme. Es ist ein alt bekanntes Problem in dieser Saison. „Das zieht sich durch die Spielzeit. Wenn wir stabil in den Annahmen sind, dann können wir auch ein flexibles Zuspiel aufziehen und sehen insgesamt gut aus. Sobald aber ein Bruch geschieht, kommen wir aus den Schwierigkeiten nicht mehr heraus. Das ist nur schwer erklärbar“, sagt Becker. Und solche Probleme bekam der VC eben im zweiten Satz, der schließlich deutlich mit 25:13 an Würselen ging. Im dritten Satz dominierten die Gastgeber auch in neuer Formation und siegten mit 25:21. Würselen habe aber auch einfach stark gespielt, merkt Becker an: „Würselen hat ein überragendes Blockspiel gezeigt. Die haben eine zweistellige Anzahl von Bällen geblockt, das ist eher ungewohnt in diesem Maß. Die haben aber auch Spieler, die teilweise schon Regionalliga oder 3. Liga gespielt haben. Sie hatten auch einfach eine sehr geringe Fehlerquote, waren super stabil in der Annahme und flexibel im Aufschlag.“ Viele Bälle seien lang geschlagen worden, einige kurz, dazu taktische Aufschläge – in Summe einfach „großes Tennis“, fügt Becker an. Was ihm hingegen am Auftritt seiner Mannschaft ärgerte: „Taktische Anweisungen sind teilweise nicht richtig umgesetzt worden. Warum und wieso, das muss nun aufgearbeitet werden.“

Der VC befindet sich nun auf der Zielgeraden der Saison, noch zwei Spiele stehen aus: Am 10. April daheim gegen den Meckenheimer SV, am 24. April geht es auswärts zum Verberger TV. Der vierte Tabellenplatz scheint hingegen gefestigt, Verfolger TVA Hürth Volleyball III liegt sechs Punkte zurück. Der Klassenerhalt ist sicher, nach oben geht aber auch nichts mehr. „Wir wollen den vierten Platz halten. Das spiegelt das wider, was wir mit der Mannschaft erreichen können“ sagt Becker. Nicht mehr in dieser Saison zum Einsatz kommt derweil Kapitän Philipp Rumpf, der sich vor zwei Wochen bei der Niederlage gegen Spitzenreiter SG Bonn-Mondorf-Vorgebirge (0:3) am Knie verletzt hatte. Noch ist die endgültige Diagnose nicht vorhanden, aber aus Sicherheitsgründen soll Rumpf nicht mehr zum Einsatz kommen. Denn dafür geht es in den verbleibenden Spielen für den VC um nichts mehr.

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