Fußball Viel Hektik bei Beecks 1:2 in Wesseling

Wesseling · Mittelrheinliga: Der FC verliert bei der Spvg. verdient - und in der Nachspielzeit auch noch Armand Drevina mit Rot wegen Nachtretens.

 Da keimte im Beecker Lager wieder Hoffnung auf: In der 40. Minute schiebt Marius Müller zum 1:2-Anschlusstreffer ein.

Da keimte im Beecker Lager wieder Hoffnung auf: In der 40. Minute schiebt Marius Müller zum 1:2-Anschlusstreffer ein.

Foto: MICHAEL SCHNIEDERS

Ein Trainer, der an der Seitenlinie gehörig Theater macht, eine leidenschaftlich kämpfende Mannschaft und ein lautstarkes Publikum - all das war dem FC Wegberg-Beeck vor dem Spiel bei der Spvg. Wesseling/Urfeld vom Gegner bekannt. Allein: Es nutzte nichts. Die Schwarz-Roten verloren vor gut 200 Zuschauern auf dem Wesselinger Kunstrasen Am Kronenbusch eine hektische Partie - so hitzig ging's bei einem Beecker Spiel schon lange nicht mehr zu - mit 1:2, bezogen damit die zweite Niederlage der Saison.

"Die Jungs, die bei der Spvg. auf dem Platz standen, haben verdient gewonnen", stellte Friedel Henßen ganz bewusst fest. Denn auf andere Personen wollte Beecks Coach diese Aussage nicht gemünzt wissen: "Was wir uns noch nicht einmal so sehr von Farkas, sondern weit mehr von anderen Leuten auf der Wesselinger Bank und auch Zuschauern anhören mussten, war unterste Schublade und sozial bedenklich", wetterte er, ohne damit von der Niederlage ablenken zu wollen: "Die haben wir uns in erster Linie selbst zuzuschreiben. Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden und uns viel zu sehr von der Atmosphäre hier beeinflussen lassen."

Und nicht gerade zu einer Besserung seiner Laune trug die vierte Minute der Nachspielzeit zu: Da schickte Schiri Peter Bonczek aus Bonn, der zweifellos ein schweres Amt hatte, Armand Drevina wegen Nachtretens direkt vor den Augen einer der beiden Assistenten mit Rot vom Platz. "Armand hätte sich da weit besser im Griff haben müssen. Diese Aktion war wenig förderlich für Mannschaft und Verein", bemerkte Henßen süffisant.

Die Partie hätte indes auch einen ganz anderen Verlauf nehmen können. Nämlich dann, wenn der FC in der Anfangsphase für klare Verhältnisse gesorgt hätte. Dafür hatte er in der ersten Viertelstunde vier glasklare Möglichkeiten - drei davon für Arian Berkigt (3.+9.+11.). Bei der letzteren traf der Kapitän per Freistoß ebenso die Latte wie kurz darauf Nico Czichi mit einer Direktabnahme (14.).

Beecks Anfangselan verpuffte indes, und mit der ersten klaren Chance gingen die von Beginn an beherzt kämpfenden und früh störenden Wesselinger in Führung: Der agile Delord Unzola war über links mal wieder Czichi entwischt, seine Hereingabe von der Grundlinie drückte Quinito Proenca über die Linie (26.). Das Spiel kippte darauf völlig, nun waren eindeutig die Gastgeber am Drücker. Deniz Millitürk staubte zum 2:0 ab, nachdem Patrick Ajani dem Schützen den Ball nach einer scharfen Flanke vor die Füße gestolpert hatte (35.). Kurz darauf keimte im Beecker Lager wieder Hoffnung auf: Einen weiten Abschlag von Keeper Stefan Zabel verlängerte ein Wesselinger in den Lauf von Marius Müller (der konnte nach seinem beim Dienstagtraining erlittenen schweren Bluterguss doch auflaufen), der schob den Ball aus spitzem Winkel ins leere Tor (40.).

Zur Pause brachte Henßen mit Sahin Dagistan und Danny Richter zwei frische Offensivkräfte, Müller rückte dafür nach links in die Kette. "Wir brauchten einfach jemanden, der über Außen mal Druck machen konnte", erläuterte Henßen diese etwas überraschende Maßnahme. Sonderlich viel Gefahrengut vermochte Beeck aber in der gesamten zweiten Halbzeit nicht mehr in den gegnerischen Strafraum zu schmuggeln. Die größte Chance blieb ein Beinahe-Eigentor von Dominik Schütz, der den Ball nach einer scharfen Berkigt-Hereingabe an die Lattenunterkante nagelte (49.). Dazu haderten die Kleeblätter einige Male mit sehr knappen Abseitsenscheidungen - vor allem Müller war der Leidtragende.

Die Spvg. kämpfte bis zum Umfallen, beeindruckte mit einem enormen Laufpensum - und baute auch am Ende nicht ab. "Heute hat Herz gegen Arroganz gewonnen", jubelte Spvg.-Coach Jupp Farkas - und gab für die komplette Woche spontan trainingsfrei. "Eine Punktprämie gibt's bei uns nicht. Irgendwie muss ich die Jungs für diese tolle Leistung ja aber belohnen", erläuterte er diese unkonventionelle Maßnahme - wieder mal typisch Farkas.

Beeck: Zabel - Czichi (76. Zayton), Klee, Wilms, Ajani (46. Dagistan) - Kumanini, Drevina - Lambertz, Sharaf (46. Richter) - Berkigt, Müller

(emo)
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