Fußball Verhindertes Torfestival im Jahnstadion

Bottrop · Regionalliga: Beeck verliert bei Schalkes U 23 0:2. Das Spiel hätte aber auch 3:3 oder 3:5 enden können - so viele Chancen gab es.

 Schalkes bester Torschütze Aleksei Gasilin (zehn Saisontreffer) kam gegen Beeck nur als Einwechselspieler zum Zuge - und hätte in seiner kurzen Einsatzzeit noch einiges für sein Torekonto tun können. Hier bekommt er den Ball zwar an FC-Keeper Patrick Nettekoven vorbei, verfehlt mit diesem Schuss allerdings auch das Tor knapp.

Schalkes bester Torschütze Aleksei Gasilin (zehn Saisontreffer) kam gegen Beeck nur als Einwechselspieler zum Zuge - und hätte in seiner kurzen Einsatzzeit noch einiges für sein Torekonto tun können. Hier bekommt er den Ball zwar an FC-Keeper Patrick Nettekoven vorbei, verfehlt mit diesem Schuss allerdings auch das Tor knapp.

Foto: Benjamin Neumann/BN-Sportfoto

"2:0" stand beim Abpfiff auf der kleinen Anzeigentafel im schmucken Bottroper Jahnstadion. 350 Zuschauer (darunter Schalkes langjähriger Profi Gerald Asamoah) sahen den standesgemäßen 2:0-Sieg der U 23 des FC Schalke 04 gegen Schlusslicht FC Wegberg-Beeck - der fünfte Dreier in Folge für die Knappen, während es für den Gast im 16. Auswärtsspiel auch die 16. Niederlage setzte. Statt dieses konventionelle Ergebnis hätte die Ergebnistafel am Ende aber auch ein 3:3 oder 5:3 ausweisen können - je nach Blickwinkel. Beide Teams hatten jedenfalls genügend Chancen für ein veritables Torfestival.

Mit einer Überraschung wartete Beecks Teamchef Friedel Henßen bei der Anfangsformation auf: Er "sprengte" das seit Wochen gesetzte Innenverteidiger-Pärchen Sebastian Wilms und Simon Küppers, ließ letzteren nach langer Zeit mal wieder auf dessen Lieblingsposition vor der Abwehr ran - Patrick Ajani rückte dafür von links ins Zentrum, Ortis Kumanini blieb draußen. Auch auf der alten Position überzeugte Küppers, verlieh Beecks Aufbauspiel mit seiner Übersicht, feinen Technik und Ruhe am Ball viele Impulse.

Generell gingen selbige in der ersten Halbzeit aber mehr von den Köningsblauen aus - allen voran vom quirligen Rechtsaußen Bernhard Tekpetey, dem bis zum Seitenwechsel klar besten Mann auf dem Platz. Tekpetey war dann auch Wegbereiter der frühen Führung: Sein abgefälschter Schuss landete vor den Füßen von Stoßstürmer Thomas Rathgeber - der traf routiniert (10.).

In der Partie mit mäßigem Tempo (auch die Gastgeber bevorzugten eindeutig den ruhigen Spielaufbau) erspielten sich fortan beide Teams ihre besten Chancen jeweils nach Standards - so auch Beeck. Einen Freistoß Arian Berkigts köpfte Enzo Wirtz knapp vorbei (27.), und nach einem Wilms-Freistoß, der verlängert wurde, zog Danny Richter freistehend am langen Eck vorbei (30.).

Kalt erwischt wurden die Kleeblätter direkt nach Wiederanpfiff. Denn da waren noch keine 30 Sekunden gespielt, da lag der Ball auch schon wieder im FC-Gehäuse: Christian Mauersberger stocherte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie - Marko Karamarko hatte das Nachsehen. "Ich konnte leider nichts mehr machen. Mauersberger grätscht zwischen meinen Beinen den Ball ins Tor", meinte Karamarko, der für ein taktisches Foul in Hälfte eins die Gelbe Karte gesehen hatte - seine fünfte. Womit er am Samstag gegen Oberhausen gesperrt ist.

Ein glasklares Foul an Sahin Dagistan im Strafraum ließ Schiri Florian Heien (Xanten) zur allgemeinen Überraschung danach ungeahndet (57.) - nicht wenige vermuteten da eine Konzessionsentscheidung angesichts eines in der ersten Halbzeit bei einem Wilms-Handspiel gleichfalls nicht gegebenen Elfmeters für die Knappen. Die Schwarz-Roten ließen sich davon nicht beirren, drehten auf - ein bisschen auch zur Verwunderung von Schalkes Kapitän Tanju Öztürk. "Der hat mich während des Spiels gefragt, warum wir so nicht schon in der ersten Halbzeit gespielt hätten", berichtete Berkigt. Der Kapitän selbst hatte dann Pech: Sein wuchtiger 25-Meter-Freistoß klatschte an den Außenpfosten (72.). Danach scheiterte Johannes Walbaum freistehend an Keeper Louis Hülsmann (73.), ehe die Partie in den Schlussminuten regelrecht vogelwild wurde - mit dicken Chancen auf beiden Seiten. Für Beeck vergaben Walbaum per Freistoß (90.) und Dagistan, der aus fünf Metern gar am leeren Tor vorbeischoss (90.+2).

"Einen Punkt hätten wir verdient gehabt. Einsatz und Wille stimmten", sagte Henßen. Etwas anders sah's Schalke-Coach Jürgen Luginger: "Unser Sieg war zu keiner Zeit gefährdet."

Beeck: Nettekoven - Ribeiro (55. Zayton), Wilms, Ajani, Karamarko - Walbaum, Küppers - Richter, Wirtz - Berkigt, Dagistan

(emo)
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