Fußball Uevekoven stößt Tor zur Regionalliga auf

Wegberg · Frauen-Mittelrheinliga: Die Sportfreunde besiegen im Topspiel Ippendorf 1:0. Christel Behr trifft in der 75. Minute mit einer Bogenlampe aus 30 Metern. Die 3. Liga ist für die Grün-Weißen damit ein beträchtliches Stück nähergerückt.

 Viel Elan gegen die Ippendorferinnen (blaue Trikots) hatte nicht nur in dieser Szene Uevekovens Vanessa Wistuba (am Ball). Links startet Kollegin Elena von den Driesch durch, beobachtet von Schiedsrichter Dirk Wiegand (r.).

Viel Elan gegen die Ippendorferinnen (blaue Trikots) hatte nicht nur in dieser Szene Uevekovens Vanessa Wistuba (am Ball). Links startet Kollegin Elena von den Driesch durch, beobachtet von Schiedsrichter Dirk Wiegand (r.).

Foto: NIPKO

Es kann gut sein, dass der 17. April 2016 einmal als ein wegweisender Tag in die Geschichte der Sportfreunde Uevekoven eingehen wird. Denn gestern schlug das Frauenteam im absoluten Topspiel der Mittelrheinliga den Spitzenreiter Sportfreunde Ippendorf daheim mit 1:0, verkürzte so den Rückstand auf den Ligaprimus auf vier Zähler und hat angesichts von noch zwei Spielen mehr als Ippendorf nun alle Trümpfe selbst in der Hand - keine Frage, dem Aufstieg in die Regionalliga, der im Frauenfußball dritthöchsten Spielklasse, ist Uevekoven gestern ein gewaltiges Stück nähergekommen.

"Ab jetzt werden wir uns mit dem Thema Regionalliga befassen. Bislang haben wir das noch nicht so sehr getan - der Aufstieg war vor der Saison ja auch gar nicht unser Ziel", erklärte Uevekovens gelöster Coach Marcel Herzog - und gab sofort zu bedenken: "Um wirklich aufzusteigen, müssen wir aber alle vier noch ausstehenden Spiele gewinnen. Spielen wir auch nur einmal nur Remis, werden wir das nicht tun, da Ippendorf seine beiden Partien gewinnen dürfte und auf alle Fälle das bessere Torverhältnis hat."

"Der Druck lastet ab sofort auf Uevekoven. Wir sind nun nicht mehr der Gejagte, sondern der Jäger", gab Ippendorfs gefasster Coach Wilfried Klein zu Protokoll - und analysierte: "Das Spiel ist von beiden Seiten nervös geführt worden, war spielerisch kein Leckerbissen. Was angesichts der Bedeutung dieses Spiels vielleicht auch nicht verwunderlich ist. Mein Team kann jedenfalls viel besser spielen, als es heute gezeigt hat."

Kurzfristig musste Herzog sein Team noch umstellen: Die etatmäßige Innenverteidigerin Nicole Bertrams fiel mit einem leichten Muskelriss in der Wade aus, für sie rückte Annika Loose ins Abwehrzentrum. Davor bot Herzog gleich drei Sechser auf. "Ippendorf kommt bevorzugt durchs Zentrum", erläuterte er diese Maßnahme. Beide Teams begannen verhalten, belauerten sich gegenseitig - mit leichten optischen Vorteilen für Ippendorf. Munter wurde es nach einer halben Stunde. Ippendorfs Toptorjägerin Carolin Schraa (bereits 22 Tore) zog freistehend knapp am langen Eck vorbei (35.). Für die Heimelf vergab Susanne Franken die große Chance zur Führung (44.).

Zur Pause stellte Herzog um, ließ nun deutlich offensiver spielen. "Wir mussten ja gewinnen, um Ippendorf noch überholen zu können. Wahnsinn, was die Mädels für eine Mentalität haben", frohlockte der Coach. Gute bis sehr gute Chancen zur Führung ließen für die nun weit mutiger agierenden Gastgeber Elena von den Driesch (49.), die sehr agile Vanessa Wistuba (52.) und Loose aus (56.). Bei der folgenden kurzen Drangphase der Gäste stand Uevekoven einmal auch mit dem Glück im Bunde: Denise Blumenroth traf die Latte (66.).

Kurz darauf lagen sich aber alle Uevekovener in den Armen: Christel "The Pistol" Behr traf mit einer Bogenlampe aus gut 30 Metern - und das mit ihrem schwächeren linken Fuß (75.). Die ein großes Laufpensum verrichtende Nicole Dziwisch vergab nach prima Wistuba-Vorarbeit das 2:0 (84.). Danach zitterten sich die Grün-Weißen dem Abpfiff entgegen, hielt nicht zuletzt die sehr viel Sicherheit ausstrahlende Torhüterin Clara Elsholz den Sieg fest.

Uevekoven: Elsholz - Grünewald (78. Thamm), Loose, Maliqi, Jana von den Driesch - Hünnekens, Behr, Franken - Dziwisch (86. Gaden) - Elena von den Driesch (73. Erdkamp), Wistuba

(emo)
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