Fußball Torfabrik produziert auf Hochtouren

Erkelenz · Kreisliga C, Staffel 2: Nach zwei Jahren kehrt der SVI in die B-Liga zurück - mit 20 Siegen und zwei Niederlagen (beide gegen Schaufenberg). Der SV schießt 124 Tore, gewinnt viermal zweistellig. Den Hauptrivalen Gerderath II besiegt er zweimal klar.

 Feiern die Rückkehr in die Fußball-Kreisliga B: Die Mannschaft des SV Immerath mit Geschäftsführer Attilio Federico (obere Reihe, r.) und Trainer Thomas Joest (obere Reihe, 2.v.r.).

Feiern die Rückkehr in die Fußball-Kreisliga B: Die Mannschaft des SV Immerath mit Geschäftsführer Attilio Federico (obere Reihe, r.) und Trainer Thomas Joest (obere Reihe, 2.v.r.).

Foto: NIPKO

ERKELENZ Das nennt man mal einen souveränen Aufstieg: Bis auf die beiden Partien gegen "Angstgegner" Grün-Weißen Schaufenberg alle Spiele gewonnen, in 22 Spielen satte 124 Mal eingelocht und damit im Schnitt gut 5,6 Tore pro Spiel erzielt, gleich viermal zweistellig gewonnen, dazu dreimal 8:0 und je einmal 7:0 und 6:0 und zur Abrundung den einzigen halbwegs ernsthaften Rivalen Sparta Gerderath II mit 3:0 und 5:1 ebenfalls zweimal deutlich geschlagen - mit dieser imponierenden Bilanz schaffte der SV Immerath nach zwei Jahren in der C-Liga die ersehnte Rückkehr ins Kreisunterhaus.

Womit die Vereinskasse des SV Immerath um satte 2000 Euro ärmer war. Denn diesen Betrag hatte Vorsitzender Jörg Thiede für den Aufstieg ausgelobt. "Das Geld ist auch schon lange übergeben. Für die Mannschaftstour übers lange Fronleichnamswochenende nach Renesse kam den Jungs diese Prämie auch gerade recht", bemerkt der Vereinschef schmunzelnd.

Bereits am viertletzten Spieltag hatte Immerath den Aufstieg eingetütet: Nach dem 3:0 beim SV Schwanenberg III stand der Triumph angesichts von da zehn Punkten Vorsprung auf die Sparta-Reserve auch rechnerisch bereits fest - Trainer Thomas Joest muss im direkten Anschluss fix und fertig gewesen sein: "Er hat da vor Freude geweint wie ein Schlosshund", berichtet Thiede.

Thomas Joest war im März 2015 beim SV eingestiegen - den Abstieg konnte er dann nicht mehr verhindern. Nach Platz zwei in der Vorsaison machte er nun also auch sein persönliches Meisterstück. "Thomas ist jemand, der den Teamgedanken sehr fördert. Dazu gibt er klare Vorgaben, lässt sich nicht auf der Nase rumtanzen. Mal ist er knallhart, mal setzt er auf das Prinzip lange Leine", charakterisiert ihn Jörg Thiede.

Das hohe Lied singt der "Präsi" aber auch auf sein Führungsteam auf dem Platz: "Kapitän Daniel Hermanns und seine Stellvertreter Tobias Schumacher und Dennis Jäger organisieren auch viele Dinge außerhalb des Platzes - so den Planwagen, mit dem wir vom letzten Spiel in Gerderath über Hetzerath und Houverath zurück nach Immerath gefahren sind. Das war ein tolles Erlebnis, und der Vorstand musste sich da eben noch nicht einmal selbst drum kümmern. Das haben die Jungs alleine hingekriegt."

Eine Menge auf dem Platz hingekriegt hat speziell auch Tobias Schumacher, der in der Winterpause vom benachbarten Bezirksligisten TuS Germania Kückhoven zurück nach Immerath gekehrt war und in gerade einmal neun Spielen 19 Tore schoss. "Der Tobi ist ein Granatentyp als Spieler, dazu ein klasse Organisator und generell einfach ein Pfundskerl", lobt Thiede. Eine ähnliche Torquote, nur eben in noch höheren Dimensionen, gelang Toptorjäger Benni Camphausen: Der traf in 15 Spielen 31 Mal - also ebenfalls gut zwei Treffer im Schnitt pro Spiel.

Die B-Liga nehmen die Immerather mit dem weitgehend gleichen Kader in Angriff. "Das Team bleibt zusammen", bekräftigt Thiede, den eines besonders freut: "Dreiviertel der Mannschaft sind Immerather." Ziel sei der Klassenerhalt. "Wir werden nicht den Fehler wie nach dem letzten Aufstieg machen und Spieler verpflichten, die weder richtig ins Gefüge passen noch die nötige Qualität haben. Da werden wir diesmal genauer hinschauen."

Auch, was das Trainerteam betrifft, sind die Weichen bereits komplett gestellt. Joest macht ebenso weiter wie sein Co Markus Schiffer, und Oliver Müller wird Spielertrainer der Reserve. "Wir planen eine weit engere Zusammenarbeit zwischen Erster und Zweiter Mannschaft als zuletzt", erläutert Thiede.

An einem werden die Immerather aber wohl arbeiten müssen: an der Disziplin. "In den beiden mit 3:4 und 0:1 verlorenen Spielen gegen Schaufenberg hatten etliche Spieler ihre Emotionen nicht im Griff", räumt Thiede ein. In beiden Partien standen am Ende jeweils nur acht Immerather auf dem Feld, hatte der SV zuvor insgesamt drei Rote und drei Gelb-Rote Karten kassiert - größtenteils wegen Meckerns. Denkwürdig war vor allem das 3:4 in Schaufenberg gelaufen: Der SV kassierte gleich drei Freistoßtore - und wegen zig Unterbrechungen dauerte die hektische Partie geschlagene 118 Minuten . . .

(emo)
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