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Fußball Thelens Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte

Wegberg · Regionalliga: Im letzten Hinrundenspiel tritt der FC Wegberg-Beeck heute Abend ab 19.30 Uhr bei der U 21 des 1. FC Köln an und möchte dort den ersten Auswärtspunkt holen. Für Stefan Thelen ist es ein besonderes Spiel: Sechs Jahre trug der 23-Jährige das Geißbock-Trikot.

 Für Beecks Stefan Thelen (r., hier im Duell mit Lottes Semih Daglar) ist die heutige Partie bei der U 21 des 1. FC Köln kein Spiel wie jedes andere - sechs Jahre hat der Immerather Jung für die Geißböcke gespielt.

Für Beecks Stefan Thelen (r., hier im Duell mit Lottes Semih Daglar) ist die heutige Partie bei der U 21 des 1. FC Köln kein Spiel wie jedes andere - sechs Jahre hat der Immerather Jung für die Geißböcke gespielt.

Foto: osnapix/Titgemeyer

Den Weg von Immerath (alt) nach Köln-Sülz zum Vereinsgelände des 1. FC Köln am Geißbockheim kennt Stefan Thelen im Schlaf. Diese Strecke ist der 23-Jährige vier Jahre lang, von 2007 bis 2011, fast täglich gefahren - oder gefahren worden. "Genau gesagt sechsmal die Woche - ein Tag in der Woche war trainingsfrei", erzählt der Defensivmann des FC Wegberg-Beeck. Als er 2011 ins Seniorenalter kam, zog er auch nach Köln um. "Bei der U 21 haben wir oft eben schon vormittags trainiert", erinnert sich Thelen, der bis 2013 das Geißbocktrikot trug - insgesamt also sechs Jahre. "In der Zeit habe ich meine Mitspieler und Trainer mehr gesehen als meine Familie", sagt er.

Heute Abend kehrt er an seine langjährige Wirkungsstätte zurück - im Franz-Kremer-Stadion am Geißbockheim trägt Beeck sein letztes Hinrundenspiel aus (Anstoß 19.30 Uhr). "Das ist für mich schon etwas ganz Besonderes, darauf freue ich mich sehr. Für die meisten meiner Mitspieler waren ja die Spiele in Essen und Aachen die Highlights - für mich ist es diese Partie. Ich habe sechs sehr schöne Jahre in Köln gehabt", bekräftigt Thelen.

Absoluter Höhepunkt sei für ihn im August 2012 vor 30.000 Zuschauern im RheinEnergie Stadion das Ablösespiel für Lukas Podolski gewesen - der 1. FC verlor dieses gegen Arsenal London 0:4. "Da bin ich eingewechselt worden, habe eine halbe Stunde mitspielen dürfen."

Mitspielen wird Thelen auch heute Abend - vermutlich wieder als rechter Verteidiger. Denn Beecks Teamchef Friedel Henßen dürfte nach dem ersten zu Null in der Regionalliga, dem 0:0 gegen Wiedenbrück, wenig Veranlassung sehen, im Defensivverbund etwas zu ändern. Umso mehr hofft er, dass nun endlich auch mal auswärts der Knoten platzt - Beeck wartet in der Fremde weiter auf den ersten Punkt.

Davon waren die Schwarz-Roten speziell in den beiden vergangenen Auswärtsspielen meilenweit entfernt: 0:4 im Niederrheinstadion bei Rot-Weiß Oberhausen und 0:6 im Stadion Rote Erde bei Borussia Dortmund II. "Das waren ja jeweils große und weitläufige Stadien mit einer Laufbahn drumrum. Im Franz-Kremer-Stadion gibt's die nicht, ist alles ein wenig enger. Vielleicht kommt uns das entgegen", merkt Henßen schmunzelnd an.

Er selbst weiß übrigens, wie sich ein Sieg im Franz-Kremer-Stadion anfühlt: "2001 habe ich als Spieler dort mit Borussia Freialdenhoven in der Oberliga Nordrhein 3:1 gewonnen. Danach habe ich nie wieder dort gespielt - weder als Spieler, noch als Trainer."

Nach 14 Jahren kehrt also auch Henßen heute Abend dorthin zurück - und hofft, dass das Beecker 2015er-Team an das Freialdenhovener 2001er-Team anknüpft. Besonderes Augenmerk richtet Henßen auf Kölns Angreifer Maurice Exslager, der mit seinen 24 Lenzen schon so etwas wie der Senior im Team ist: "Der hat uns schon einmal gerade mit seiner Schnelligkeit wehgetan." Das war im September 2010 bei Beecks NRW-Liga-Spiel beim MSV Duisburg II. Der FC verlor 1:2 - beide Treffer bereitete Exslager vor.

Von Ex-Profi Exslager abgesehen, der im Sommer von Bundesliga-Aufsteiger SV Darmstadt kam, ist das Kölner Team aber in der Tat sehr jung. "Wir haben allein zehn Spieler im Kader, die im Sommer aus der A-Jugend kamen. Von daher tragen wir im Namen auch offiziell den Titel U 21 - nicht U 23", bekräftigt Kölns Coach Martin Heck, der selbst noch sehr jung ist: Mit seinen 32 Jahren ist er der zweitjüngste Coach der Liga - nur Tomasz Kaczmarek vom Lokalrivalen Viktoria ist mit 31 Jahren noch ein bisschen jünger.

Von der grundsätzlichen Qualität seiner Truppe ist Heck absolut überzeugt: "In technisch-spielerischer Hinsicht gehören wir zu den besten Teams der Liga. Andererseits stehen die Jungs erst am Anfang ihrer Entwicklung, machen demzufolge auch noch viele Fehler. Von daher ist unsere aktuelle Platzierung völlig realistisch." Mit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz stehen die Kölschen auf Rang 13.

"Auch wenn Beeck Letzter ist: Wir gehen das Spiel genauso an, als wenn wir gegen Spitzenreiter Lotte spielen. Immerhin kann Beeck frei aufspielen, und der voraussichtlich tiefe Boden kommt uns nicht entgegen. Und Abendspiele haben immer einen besonderen Charakter", sagt Heck. Nicht aus der Ruhe bringt Kölns Coach das sich hartnäckig haltende Gerücht, dass der 1. FC am Saisonende dem Beispiel etlicher Profivereine folgt und seine Zweite Mannschaft auflöst. "Meine Kollegen und ich konzentrieren uns voll und ganz auf unseren Job."

(emo)
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