Ex-Beecker Stefan Thelen kehrt zum SV Immerath zurück Ein Regionalligakicker als Spielertrainer in der Kreisliga C

Fussball-Kreisliga  · Stefan Thelen hat unter anderem in Trier, Lübeck, Köln und Beeck stets höherklassig Fußball gespielt. Nun übernimmt der 30-Jährige als Spielertrainer seinen Heimatverein SV Immerath in der Kreisliga C. Bei dieser Entscheidung haben auch berufliche Gründe eine Rolle gespielt.

 Der 30-jährige Stefan Thelen (M.) hat bei seinem Heimatverein SV Immerath die Rolle des Spielertrainers in der Kreisliga C übernommen. Zuvor lief er unter anderem für den FC Wegberg-Beeck in der Regionalliga West auf.

Der 30-jährige Stefan Thelen (M.) hat bei seinem Heimatverein SV Immerath die Rolle des Spielertrainers in der Kreisliga C übernommen. Zuvor lief er unter anderem für den FC Wegberg-Beeck in der Regionalliga West auf.

Foto: Nipko

Mittelrheinligist Borussia Freialdenhoven hat in diesem Sommer mit Danny Fäuster, der als Spielertrainer beim B-Ligisten SV Brachelen angeheuert hat, nicht nur einen Spieler verloren, der nun als Spielertrainer bei einem unterklassigen Verein fließend den Übergang in den Trainerjob vollzieht. Genau diesen Weg hat nämlich auch Fäusters bisheriger Teamkollege Stefan Thelen eingeschlagen: Der 30-Jährige ist nun Coach des in die C-Liga abgestiegenen SV Immerath – ebenfalls als Spielertrainer.

„Bereits vor zwei Jahren gab es zum SV Immerath Kontakt. Doch da wollte ich noch weiter höherklassig spielen und bin daher nach Freialdenhoven gewechselt“, erzählt Thelen, der von 2018 bis 2020 (und auch in der Saison 2015/16) für den FC Wegberg-Beeck spielte. Mittlerweile hätten sich die Prioritäten bei ihm jedoch weiter verschoben – berufsbedingt. Vor vier Jahren gründete er mit zwei Freunden in Erkelenz eine Saucenmanufaktur – der Durchbruch gelang mit einer Gamba-Sauce. „Seitdem haben wir unser Sortiment deutlich erweitert. Ein Zwölf-Stunden-Arbeitstag ist für mich keine Seltenheit“, erzählt er. Beruflich gebe es dabei auch Kontakt zu Beeck, sagt er schmunzelnd: „Den FC beliefern wir mit unserer Currysauce.“

Für Fußball auf höchstem Amateurniveau sei daher einfach auch nicht mehr die Zeit gewesen. Bereits vor einem halben Jahr habe er sich daher entschieden, fußballerisch künftig deutlich kürzerzutreten und in Freialdenhoven nach der Saison aufzuhören. „Ich bekam im Winter zwar viele Anfragen anderer Vereine quer durch die Ligen, doch mein Entschluss stand fest“, erzählt er.

In Immerath trifft er auch auf einstige Kumpels. „Mit denen habe ich als kleiner Junge auf dem Bolzplatz gekickt, nun liegen sie fußballerisch als Ü30-Spieler quasi in den letzten Zügen. Ich freue mich darauf, mit ihnen nun noch einmal zusammenzuspielen“, sagt er. Sorge, dass er seine Schützlinge überfordere, was Einstellung, Kondition, Technik, Taktik und Spielverständnis angeht, habe er nicht. „Natürlich ist C-Liga ein Niveau, das ich als Spieler noch nicht kenne, doch ich kann mich darauf einstellen“, versichert er.

Angaben zum Saisonziel könne er aber noch nicht machen. „Ich kenne die C-Liga eben noch nicht, kann daher noch nicht einschätzen, wie stark unser Kader dafür ist. Als Absteiger wird man ja aber in der Regel immer als ein Kandidat für die vorderen Plätze gehandelt. Und eines kann ich auf alle Fälle sagen: Die Jungs sind alle motiviert. Beim ersten Training waren über 25 Mann da.“ Eine kleine Hypothek sei aber auf alle Fälle, dass Immerath wegen des Nichtantretens in der Vorsaison gegen Aufsteiger SC Wegberg mit minus drei Punkten in die Saison starten muss.

Auf welcher Position er selbst spielen werde, sei noch offen. „In der B-Jugend war ich als Mittelstürmer vom TuS Germania Kückhoven zum 1. FC Köln gewechselt. Im Laufe meiner Karriere habe ich dann fast überall mal gespielt. Ich habe also Erfahrungen auf fast auf jeder Position, und die möchte ich auch weitergeben.“ Fakt ist zudem schon mal, dass er sich die Rückennummer neun gesichert hat. „Allzu große Rückschlüsse sollte man daraus aber nicht ziehen. Aber irgendwas Zentrales wird es schon werden“, sagt Thelen, der neben einem Abstecher nach Neuseeland unter anderem auch für die Regionalligisten VfB Lübeck und Eintracht Trier gespielt hat.

Die Trainerscheine wolle er nun auch in Angriff nehmen, erzählt er. Großes Interesse hat er zudem am Scouting-Bereich. „Das ist eine Sache, die ich mir irgendwann auch mal für mich vorstellen könnte.“

Interessant am Rande: Stefan Thelen wohnt immer noch in Immerath (alt) – auf dem Hof seiner Eltern, die im Erkelenzer Land bekannte Möhrenzüchter sind. „Wir sind die Letzten im alten Ort“, sagt er. Lange sei das aber nicht mehr der Fall: „Der neue Hof ist fast fertig, und bis Ende Oktober müssen wir den alten Hof verlassen haben.“ Dann ist Immerath (alt) endgültig menschenleer.

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