Fußball "Sind besser aufgestellt als die direkte Konkurrenz"

Erkelenz · Seit September ist Alex Jütten (33) Trainer des Fußball-A-Ligisten SV Klinkum. Im Abstiegskampf versprüht er viel Zuversicht.

 Glaubt ganz fest an den Klassenerhalt: Coach Alex Jütten.

Glaubt ganz fest an den Klassenerhalt: Coach Alex Jütten.

Foto: Pas

Als Sie Mitte September das Amt von Frank Hofer übernahmen, hatte Klinkum einen glatten Fehlstart hingelegt. Mittlerweile hat sich der SV auf den ersten Nichtabstiegsplatz vorgearbeitet. Was macht Sie zuversichtlich, dass es so weitergeht?

Alex jütten Von den vier Teams im Keller sehe ich uns eindeutig am besten aufgestellt — vor allem, weil wir den ausgeglichensten Kader besitzen. Und psychologisch ist es sehr wichtig, dass wir auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern.

Wie wichtig sind die reaktivierten Mittdreißiger Markus Strzelczyk, Thorsten Hönninger und Christoph Schöll fürs Team?

jütten Natürlich sehr wichtig. Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, sie zum Comeback zu überreden, allen voran Torjäger Strzelczyk. Er hat schon neun Tore erzielt — und damit mehr Treffer als Einsätze.

So schön das für Sie auch ist — spricht es nicht gegen das Niveau der Liga, dass ein 36-Jähriger, der nur noch Alte Herren gekickt hat, auf Anhieb wieder einer der Toptorjäger ist?

jütten Diese Frage müssen Sie nicht mir stellen, sondern den gegnerischen Abwehrspielern.

Explizite Frage an den Trainer: Was machen Sie taktisch anders als Ihr Vorgänger?

jütten Auf ausdrücklichen Wunsch der Mannschaft habe ich die Viererkette wieder abgeschafft und bin zum System mit Libero zurückgekehrt. Die Anzahl der Gegentore haben wir so erheblich eingedämmt.

Sie galten als Wandervogel, ehe Sie 2007 nach Klinkum kamen. Vergangenen Sommer machten Sie einen kurzen Abstecher zur Reserve der Sportfreunde Uevekoven, kamen dort aber nicht zu Einsatz. Warum?

jütten Die Muskulatur im Fuß war völlig im Eimer. So richtig in Ordnung ist sie nach wie vor nicht. Das ist auch der Grund, warum ich nicht den Spielertrainer gebe, sondern mich aufs Coachen beschränke. Wegen dieser Verletzung gestaltete sich die kurzfristige Rückkehr nach Klinkum aber auch recht unkompliziert.

Woran wollen Sie in der Vorbereitung nun vor allem feilen?

jütten An der Spielform. Konkret denke ich da vor allem an unseren Torjäger Sebastian Theißen. Der hing in der Hinrunde ein wenig in der Luft. Er muss wieder mehr ins Spiel eingebunden werden, und dafür braucht er Flanken. Das wollen wir in den Vorbereitungsspielen gegen 1. FC Wassenberg/Orsbeck, SC Wegberg, VfR Granterath und TuS Kückhoven II umsetzen.

Wie sieht's mit Zugängen aus?

jütten Von der Uevekovener Reserve habe ich Kai Woitek mitgebracht. Ansonsten hat sich nichts getan. Ich habe zwar mit einigen Spielern gesprochen, doch die einen winkten ab, weil sie sich den Abstiegskampf nicht antun wollten, die anderen, weil es bei uns kein Geld gibt.

Können Sie sich vorstellen, unabhängig vom Klassenerhalt über den Sommer hinaus weiterzumachen?

jütten Auf alle Fälle. Zum Vorsitzenden Manfred Knops pflege ich einen sehr kurzen Draht. (Schmunzelnd:) Beileibe aber nicht nur, weil er wie ich Polizist ist.

MARIO EMONDS FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(emo)
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