Lokalsport Sich selbst im Weg stehen
Lokalsport · Davon konnte an diesem Spieltag nicht nur Männer-Landesligist TV 1860 Erkelenz ein Lied singen. In den höheren Klassen gab es nicht einen Punkt. Die Sieger des Tages sind die Bezirksliga-Frauen der SG Rurtal-Hetzerath.
Es ist schon so eine Sache mit der Tatsache, sich selbst im Weg zu stehen. Für die Landesliga-Männer des TV 1860 Erkelenz war es wieder soweit. Zu Hause verloren die Erkelenzer mit 21:26 gegen die HSG Venn./Rumeln/Kaldenhausen. Dabei zeigten sie, wie das funktioniert, ein Spiel unnötig aus der Hand zu geben. Während die Lage beim ETV aber dennoch insgesamt nicht bedrohlich aussieht, weil sich zum Beispiel die spielerische Kraft entwickelt hat, werden die Sorgen bei Frauen-Landesligist TuS Oberbruch nun größer. Nach wie vor gelten die Oberbrucherinnen als etablierte Landesliga-Mannschaft, doch das Team findet in dieser Saison keinen Anschluss. Vielmehr zeigt der Tendenz-Pfeil derzeit nach unten. Und bei den Bezirksliga-Männern der SG Rurtal-Hetzerath wird jetzt erst mal fleißig über die generelle Haltung zum Handballsport diskutiert.
Männer-Landesliga: TV 1860 Erkelenz – HSG Venn./Rumeln/Kaldenhausen 21:26 (9:13). ETV-Trainer Carsten Hirschfelder redete mal wieder Klartext: "Da gibt es nichts zu beschönigen. Diese Niederlage war unnötig. Das müssen wir uns selbst ankreiden." Und das war passiert: Der ETV bot keine gute Leistung, nur die Abwehr ließ Ansätze einer Einstellung zum Spiel erkennen. Die Erkelenzer nahmen selbst ihr Tempospiel heraus – etwas, das der Mannschaft eigentlich liegt. Und dann waren da auch die vielen vergebenen Chancen. Die ETV-Tore: Funke 4, Rauschen 4, Königs 3, Poméon 2, Coenen-Staß 2, Klein-Peters 2, Krüger 2, Kessler 1, Jäger 1.
Frauen-Landesliga: DJK Adler Königshof – TuS Oberbruch 25:16 (13:7). Die Adler erwischten den besseren Start. Über 3:0 kamen die Gastgeberinnen zum 9:6. Oberbruch zog daraufhin das erste Timeout. Die Absprache sorgte auch für eine bessere Phase, doch der Rückstand zur Pause ließ sich erst mal nicht wegdiskutieren. Nach der Pause spielte Königshof nach Belieben, erzielte leichte Treffer. Derweil stellte der TuS die Abwehr auf 3:2:1 um, viel zu retten gab es aber nicht mehr. Oberbruchs Tore: Hennen 5, Brehmer 3, Paulsen 3, Vos 2, Nitsche 2, Breker 1.
Männer-Bezirksliga: TV Korschenbroich III – SG Rurtal-Hetzerath 31:30 (13:11). Ob Urlaub, feucht-fröhliche Abende oder Tantes Geburtstag: Rurtals Spielertrainer Yves Nolte hinterfragt nach dem Auftritt in Korschenbroich die Einstellung seiner Mannschaft zur Freizeit- und Hobbygestaltung. "Wir müssen uns vollkommen neu sammeln", sagte er nach der hauchdünnen Niederlage. Keine Mannschaft setzte sich ab, so dass die Entscheidung buchstäblich mit dem Schlusspfiff fiel. Vor allem in der ersten Halbzeit sah Nolte die größten Defizite, als sich die Rurtaler mehr auf die Schiedsrichter als auf das Spiel konzentrierten. Rurtals Tore: Nolte 10, Herbertz 6, Buttler 4, Barbuir 4, Bartels 2, Heppner 2, Tetz 1, Halcour 1.
TV 1860 Erkelenz II – Borussia Mönchengladbach II 26:27 (11:14). Genau eine Minute und acht Sekunden vor Schluss führte die Borussia sicher mit 27:23. Bis dahin dachte kein Mensch in der Karl-Fischer-Sporthalle daran, dass ein Ruck durch die ETV-Reserve geht. Pfeilschnell wurde das ETV-Spiel plötzlich, und Borussias Sieg geriet in Gefahr. Doch vorher – hier war der ETV zu Beginn noch gleichauf – kam das übliche Problem auf, denn das Team brach wieder kolossal ein. Die Gastgeber ließen sich vor allem vom treffsicheren 16-jährigen Gladbacher Jan Barendsma an der Nase herumführen. Die ETV-Tore: Eickels 4, Hintzen 4, Meyer 4, Baumgart 3, Flock 3, Rauschen 3, Hilgers 2, Jacobs 1, Kehren 1.
HG Kaarst/Büttgen – SG Rurtal-Hetzerath 31:20 (14:9). Der von Rurtals Trainer Norbert Borgmann prognostizierte Saisonstart ist tatsächlich so eingetreten. Bei der HG zeigte die SG die bislang schwächste Leistung. Mit vielen technischen Fehlern machten sich die Rurtaler das Leben selbst schwer. Eine Umstellung in der Deckung sorgte zwischenzeitlich für etwas Besserung. Rurtals Tore: M. Kremer 5, Ammernick 3, Jambor 2, Schaffrath 2, Ludwigs 2, Heinrichs 2, Jahn 1, Burghardt 1, Farin 1, T. Kremer 1.
