Motorsport Servoschlauch lässt in Japan Träume platzen

Hückelhoven/Japan · Motorsport: Für Jörg Müller müsste der BMW M6 GT3 im Mai eigentlich mit einem Schlafsack ausgestattet sein.

 Jörg Müller und sein Teamkollege Seiji Ara auf einem T-Shirt.

Jörg Müller und sein Teamkollege Seiji Ara auf einem T-Shirt.

Foto: MÜLLER

Aus der "Golden Week", einer in Japan mit drei Feiertagen versüßten Urlaubswoche, wollte das "BMW Team Studie" im zweiten Lauf der achtteiligen Super-GT-Rennserie viel Edelmetall gewinnen. Die Aussichten sahen auf dem 4,563 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitskurs von Fuji gar nicht so schlecht aus. Auf den Uhren zu Qualifying 1 (1:36,399 Minuten) und Qualifying 2 (1:36,053) lasen der im schweizerischen Tägerwilen lebende Hückelhovener Jörg Müller und der Japaner Seiji Ara die dritte und vierte Zeit ab. Der neue BMW M6 GT3 schien "bestens gelaunt" als Seiji Ara von P 4 auf die am Fuße des Fujiyama gelegene Grand-Prix-Piste mit 16 Kurven startete. Doch nach einer halben Stunde kam der Bruch: Ein Druckschlauch hatte sich von der Servolenkungspumpe gelöst. Müller: "Ohne Servounterstützung lässt sich ein Rennauto aber nicht mehr lenken."

Und obwohl das Service-Team riesigen Einsatz zeigte, dauerte es 20 Minuten bis der Bolide wieder ins Rennen konnte. Das wurde nach drei Stunden und 102 Runden mit dem Nissan GT-R Nismo GT3 von Hoshino/Mardenborough (Japan/England) an der Spitze abgewunken. Für Müller/Ara kam Platz 24 in die Wertung - und der Trost, mit 1:38,818 Minuten die viertschnellste Runde gefahren zu sein. "Damit konnte man am Ende keinen Blumentopf gewinnen", schmunzelte Jörg Müller, der noch am gleichen Abend wieder von Tokio-Haneda in die Heimat flog, um dann nach kurzem Luftholen beim DTM-Auftakt am Hockenheimring für BMW die vielen Fans und Sponsoren zu betreuen. Eine Woche später steht Rennen drei der VLN-Langstreckenserie auf dem Nürburgring an, am 21. Mai Lauf drei der Japan-Super-GT-Serie in Autopolis. Und zur Überwindung des Jetlags schließlich am letzten Mai-Wochenende der Weltklassiker 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburging. Im Klartext: Für Jörg Müller könnte BMW eigentlich einen Schlafsack in den neuen M6 GT3 einbauen.

(hg)
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