Juniorenfußball SC 09 bei Jugend in neue Beitragsära gestartet

Erkelenz · Der Jugendtag beschließt verbindlich die deutliche Erhöhung der Mitgliedsbeiträge. 180 Euro im Jahr sind nun die Regel.

 Mit der neuen Beitragsstruktur geht der SC 09 Erkelenz mutig neue und nicht zu vermeidende Wege.

Mit der neuen Beitragsstruktur geht der SC 09 Erkelenz mutig neue und nicht zu vermeidende Wege.

Foto: imago sportfotodienst

„Ab 1. Januar müssen wir liefern.“ Das war ein oft zu hörender Satz beim ordentlichen Jugendtag des SC 09 Erkelenz. Das hatte seine Berechtigung, denn die 13 Vorstandsmitglieder sowie Trainer und Betreuer der Jugendabteilung verabschiedeten nun auch amtlich die ab Januar 2019 geltende deutliche Beitragserhöhung in der Jugend.

Die war auf dem außerordentlichen Jugendtag im September, zu der alle Eltern eingeladen waren, auf den Weg gebracht worden: mit rund 80 Prozent Zustimmung. Demnach beträgt der Beitrag künftig 180 Euro im Jahr (für Bambini 96 Euro, für die Krabbelgruppe 48 Euro). Der Beitrag wird monatlich eingezogen, ist auch monatlich kündbar. Diese neue Beitragsordnung verabschiedete der Jugendtag einstimmig – zur Erleichterung des bisherigen Jugendleiters Rodolfo Mohren-Petersohn, der nun als Stellvertreter des neuen Jugendleiters Alexander Bonnes fungiert. „Wir haben eine sehr anstrengende Zeit hinter uns, für die neue Beitragsordnung waren zig Elterngespräche notwendig. Sehr froh bin ich, dass dann aber 80 Prozent dafür gestimmt haben.“ Und schmunzelnd fügte er hinzu: „Eine AKK-Entscheidung wäre keine ausreichende Basis dafür gewesen.“ Womit er auf das sehr knappe Votum bei der Wahl der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer anspielte.

Die Beitragserhöhung erfolgte aus zwei Gründen. Zum einen möchte der SC 09 im Jugendbereich mit qualifizierten Trainern arbeiten (die bekommen dafür ein kleines Honorar), zum anderen seine Aktiven auch entsprechend ausrüsten. Dass dies aber selbst mit einem Jahresbeitrag von 180 Euro nicht gedeckelt werden kann, machte Bonnes deutlich: „Wir haben ausgerechnet, dass uns auf dieser Basis jedes Kind und jeder Jugendliche etwa 240 Euro im Jahr kostet.“ Exakt ein Viertel davon muss auch künftig von Sponsoren getragen werden. „Dafür haben wir einige strategische Partner und sind auf der Suche nach weiteren“, erläuterte Mohren-Petersohn, der leitungsmäßig ins zweite Glied zurücktrat, um sich künftig auf den sportlichen Bereich konzentrieren zu können. „Beim Wort E-Mail bekomme ich ehrlich gesagt mittlerweile die Krätze. Ich bin kein Verwaltungsmensch, muss auf den Platz“, merkte er dazu launig an.

Mit der Entwicklung im zu Ende gehenden Jahr zeigte er sich zufrieden: „In der abgelaufenen Saison war unser Bestand noch überschaubar, nahmen nur sieben Teams am Spielbetrieb teil. Gerade im untereren Bereich boomt es aber seit Sommer gewaltig.“ Neben den Bambini stellt der SC 09 nun jeweils drei Teams bei den F-und E-Junioren, dazu kommen eine D-, zwei C- und eine C-Mädchenmannschaft. Macht also eine Steigerung von sieben auf elf Teams. Sehr gut angenommen werden zudem die in den Schulferien angebotenen Jugendcamps. „Da brauchen wir uns hinter professionellen Fußballschulen überhaupt nicht zu verstecken, und das bekommen wir auch immer wieder bestätigt. Die Camps werden wir daher auf alle Fälle fortführen“, kündigte Mohren-Petersohn an.

Zudem betonte er, die Trainersuche fortzuführen. „Wir wollen ja bewusst weg vom Vater-Trainer-Modell. Dafür müssen wir am Ball bleiben, weiter qualifizierte Trainer suchen.“ Ein „Glücksfall“ sei für den SC 09 da sicherlich A-Schein-Inhaber Dirk Heimanns, der die Abteilung gerade auch konzeptionell sehr voranbringe. „Generell sind wir strukturell-organisationsmäßig aber noch lange nicht da, wo wir hin müssen“, erklärte Mohren-Petersohn – und räumte dabei eigene Versäumnisse vorbehaltlos ein.

Die Defizite träten zum Beispiel bei der Betreuung der drei FSJler deutlich zu Tage. „Um die muss sich dringend jemand federführend kümmern – auch vormittags.“ Mit dem neuen 2. Geschäftsführer Daniel Bertels (der fehlte auf dem Jugendtag krankheitsbedingt) haben die 09er wohl auch schon den Mann gefunden, der diese Aufgabe übernehmen kann.

Als eine seiner letzten Amtshandlungen verabschiedete Mohren-Petersohn die langjährigen Vorstandsmitglieder Bernd Kempe und Yvonne Wiese. Kempe, weiterhin Vorsitzender des Gesamtvereins, äußerte sich auch zum neuen Kunstrasen: „Noch ist das Projekt für uns nicht abgeschlossen. Wir warten noch dringend auf die Beantwortung und Klärung einiger Fragen, die wir an die Stadt gerichtet haben.“ Den aktuellen Spendenstand zum Kunstrasenprojekt gab Bonnes mit rund 80.000 Euro an.

Zum Integrationsbeauftragten des SC 09 wurde Versammlungsleiter Ralf Derichs ernannt. „Integration ist ja bei uns schon lange gelebte Selbstverständlichkeit. Doch in enger Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund müssen wir das nun systematisieren“, erläuterte Derichs. Offiziell tritt er dieses Amt am 22. Dezember an. Beim Erka-Cup am ersten Januarwochenende in der Karl-Fischer-Sporthalle wird die Aktion näher vorgestellt.

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