Fußball Favoritensieg bei Granterather Elfer-Orgie

Erkelenz · Exakt im WM-Modus veranstaltete der VfR Granterath seinen 2. Elfmeter-Cup. 32 Teams machten mit, und nach insgesamt 64 „Spielen“ triumphierte mit dem prominent besetzten Team von Rutsch rein Rurich auch der Topfavorit.

 Im Duell Mann gegen Mann: Das Feuerwehrteam siegt mit 3:1 gegen K u. R Grill-Express.

Im Duell Mann gegen Mann: Das Feuerwehrteam siegt mit 3:1 gegen K u. R Grill-Express.

Foto: August Kohlen (nipko)

Thomas Lambertz, als Stammspieler des Mittelrheinligisten FC Wegberg-Beeck sicher so etwas wie der Starspieler bei der zweiten Granterather Elfmeter-Gaudi, bleibt am Ende ganz cool: „Wir sind der Favoritenrolle gerecht geworden“, kommentiert „Lumpi“ kurz und knapp den Turniersieg des Lambertz-Clans aus Rurich.

Denn zusammen mit seinen Vettern Mark und René Lambertz, die bei Bezirksligist Union Würm/Lindern spielen und von dort auch noch Keeper Stefan Nöhles mitgebracht haben, setzt sich Rutsch Rein Rurich souverän durch: Im Finale schlägt das Team, das das frühere SC 09 Erkelenz-Vorstandsmitglied Frank Scheuvens zusammengetrommelt hat, den Hüttencrew FC 4:1. Nöhles pariert zwei gar nicht mal so schlecht geschossene Elfer – und muss auf Nachfrage dann mal kurz nachrechnen, wie viele Elfer er in den drei Vorrundenspielen, im Achtel-, Viertel- und Halbfinale sowie im Endspiel insgesamt gehalten hat. „Das waren zwölf“, erklärt „Nöhler“. Ein wenig knütterig ist nur Teammanager „Larry“ Lambertz, der Vater von Thomas: „Die Jungs haben mich kein einziges Mal schießen lassen“, erklärt er schmunzelnd. 200 Euro Siegprämie nehmen die Ruricher mit nach Hause. Bei der Hüttencrew sind’s 120 Euro, und die Kaldenkirchener Trinkgemeinschaft als Dritter freut sich über 80 Euro.

Knapp sechs Stunden dauert die Elferorgie – rund 640 Mal wird vom Punkt aus aufs Tor geballert. Großer Beliebtheit erfreut sich auf dem Nebenplatz auch das Torwandschießen mit attraktiven Prämien – als erste Preise sind jeweils zwei Sitzplatzkarten für die Bundesligaspiele Borussia Mönchengladbachs gegen Bayer Leverkusen und Schalke 04 ausgesetzt. Die erste Schicht übernimmt dort Patrick Jäger, der Trainer der Ersten Mannschaft des VfR. „Der Zeitplan ist top, denn den habe ich selbst erstellt“, erklärt er trocken, ehe er auf Nachfrage das Ziel der kommenden Saison preisgibt: „Ganz klar der Aufstieg in die B-Liga. Denn unser Anspruch muss es einfach sein, nicht länger gegen Reserveteams zu spielen, sondern gegen Erste Mannschaften.“

Bei Jäger vorbei schaut dann auch Roland Knippertz, der immer noch amtierende Erkelenzer Karnevalsprinz. Gleich den ersten Schuss versenkt „Rolli“ – und ist darüber selbst erstaunt: „Ich habe mindestens ein Jahr lang gegen keinen Ball getreten“, erklärt er gutgelaunt, um dann noch etwas Grundsätzliches über seine Qualitäten bei seinen über Jahrzehnte betriebenen Hobbys zu verraten: „Ob Fußball, Tennis oder Musik: Ich kann alles zu 80 Prozent, aber nichts perfekt.“

Knippertz ist mit dem Team Die Stellplatzbölker am Start – und da ist er besonders auf das Duell mit dem Vorwärts Hammerschorsch heiß. Als Mitglied von Atletico Grätsche (die gibt’s schon länger nicht mehr) war er schließlich 1998 im Kückhovener Lahey-Park bei der legendären 2:3-Niederlage gegen die Schorsche dabei – für die Grätschen war es damals die erste Niederlage überhaupt. Die Stellplatzbölker schlagen die Hämmer nun 5:3. „Nach 20 Jahren ist die Scharte von damals endlich ausgewetzt“, erklärt der Prinz strahlend.

Ganz andere Sorgen hat derweil Luis Parnow. „Wir sind nicht Team Mallorca, da haben wir nix mit zu tun“, erklärt der Schwanenberger von Dynamo Dosenbier bei der Durchsage der nächsten Spiele missmutig. Dynamo ist als Nachrücker für das kurzfristig ausgefallene Mallorca-Team eingesprungen – was Parnow Turnierleiter Jannik Friesinger noch einmal klarmacht. Kurz darauf darf sich Parnow dann richtig freuen: Mit einem Wembley-Tor sichert er einen 5:4-Sieg.

Mächtig Betrieb ist über die gesamte Zeit auch an der Bierbude. Dort zapft eifrig auch Stefan „Lion“ Stumm: „Macht wohl Spaß, einem Beamten mal bei der Arbeit zu sehen“, sagt er mit einem breiten Grinsen. Im Dauereinsatz als Schiedsrichter ist (wie auch Matthias Dohmen und Marco Tolls) VfR-Beisitzer Stefan Küppers – und zeigt auf die beiden munter wehenden großen Vereinsfahnen, die am Vereinsheim befestigt sind. „Die haben wir in der vergangenen Nacht fertiggenäht. Als wir die dann heute morgen gehisst haben, war das wirklich ein erhebendes Gefühl“, erklärt er feierlich.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort