Fußball-Regionalliga Der FC Wegberg-Beeck hilft Rot-Weiss Essen

Essen · Regionalliga-Aufsteiger Beeck leistete Rot-Weiss hartnäckigen Widerstand, verlor aber 2:3. Bei den FC-Toren half RWE kräftig mit. Umgekehrt legte auch die Gäste einmal für den Herbstmeister auf. Wegbergs Nils Hühne sah wegen einer Notbremse zum zweiten Mal Rot.

 23. Minute: Essens Torjäger Simon Engelmann (r.) köpft zum 1:1 ein. Beecks Sebastian Wilms (im Tor) kann den Einschlag nicht mehr verhindern.

23. Minute: Essens Torjäger Simon Engelmann (r.) köpft zum 1:1 ein. Beecks Sebastian Wilms (im Tor) kann den Einschlag nicht mehr verhindern.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

In wenigen Tagen ist Weihnachten. Reichlich in Geschenklaune waren beim Hinrundenfinale aber schon mal Rot-Weiß Essen und der FC Wegberg-Beeck. Die verteilten gegenseitig beträchtliche Präsente, die erheblich zum Unterhaltungswert einer turbulenten und intensiven Begegnung beitrugen. Am Ende besiegte der Tabellenführer und nun auch Herbstmeister RWE den Aufsteiger mit 3:2, feierte damit zudem den neunten Heimsieg in Serie.

Beeck kassierte umgekehrt die erst zweite Auswärtsniederlage der Saison. Dennoch überwintern die Kleeblätter mit Rang 14 auf einem Nichtsabstiegsplatz – mit drei Zählern Vorsprung auf Rang 17, den ersten Abstiegsplatz. Zudem haben sie gegenüber den Tabellennachbarn das bedeutend bessere Torverhältnis und noch ein Spiel mehr in der Hinterhand (die Nachholpartie daheim gegen Alemannia Aachen).

„Unterm Strich können wir daher mit der Hinrunde mehr als zufrieden sein“, zog FC-Coach Michael Burlet sein Gesamtfazit der ersten Saisonhälfte. Und mit dem Auftritt beim Topfavoriten zeigte er sich auch sehr einverstanden: „Wir haben mit viel Leidenschaft und Einsatz gespielt, ich kann der Mannschaft wirklich nichts vorwerfen. Wir haben auch in Unterzahl noch alles versucht, haben am Ende alles oder nichts gespielt.“ Die Unterzahl resultierte aus der 51. Minute. Da stoppte Nils Hühne beim Stand von 2:2 als letzter Mann regelwidrig Jan-Lucas Dorow und sah für diese Notbremse Rot – nach dem (wohl unberechtigten) Feldverweis wegen des gleichen Vergehens beim 0:0 in Wiedenbrück bereits die zweite Rote Karte für den Innenverteidiger, der generell eine klasse Hinrunde gespielt hat.

„Die Rote Karte war spielentscheidend, hat uns das Genick gebrochen“, urteilte Burlet. Sieben Minuten später erzielte Cedric Harenbrock mit einem trockenen Flachschuss von der Strafraumgrenze, den Beecks Keeper Denis Jansen vergebens per Fußabwehr zu parieren versuchte, das 3:2 (58.).

Mit einem Beecker Paukenschlag hatte die Partie begonnen: Essens Daniel Heber bediente Manuel Kabambi – der traf mit einem Flachschuss zur überraschenden Gästeführung (3.). Auch danach zog sich Beeck keineswegs zurück, spielte munter mit. Glück hatte der FC, als Isiah Young aus fünf Metern übers Tor schoss (12.). Simon Engelmann, Essens Torjäger vom Dienst, drehte die Partie dann mit einem Doppelschlag. Zunächst drückte er den Ball aus kürzester Distanz per Kopf über die Linie, nachdem Jansen einen Kopfball von Marco Kehl-Gomez noch entschärft hatte (23.). Dann traf er per Foulelfmeter zum 2:1 – bereits sein 18. Saisontor (27.).

Bei diesem Tor half der Gast aber kräftig mit. Erst spielte André Mandt dem Torschützen mit einem etwas zu kurzen Rückpass den Ball in den Lauf, dann kam Jansen einen Tick zu spät aus seinem Tor und traf statt des Balles so nur noch Engelmann.

Der Doppelschlag zeigte Wirkung. An die starke Anfangsphase vermochte Beeck nicht mehr anzuknüpfen, bis zur Pause war Essen klar Chef im Ring. Engelmann (31.) und zweimal Young, der jeweils am prächtig reagierenden Jansen scheiterte (35./44.), ließen dicke Chancen liegen. Stattdessen gelang Beeck kurz nach der Pause der Ausgleich – erneut mit kräftiger Essener Unterstützung: RWE-Keeper Daniel Davari spielte den Ball unbedrängt zu Mandt. Der legte für ­Shpend­­ Hasani auf, der dann von Alex Hahn gelegt wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Hasani selbst (48.). Nach dem 3:2 vergab RWE mehrere Matchbälle. Was sich am Ende fast gerächt hätte. Denn Evangelos Skraparas per Kopf (90.+1) und Hasani (90.+3) hatten noch die Chance zum 3:3.

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