Leichtathletik Rosige Zukunftsaussichten

Hückelhoven · Moritz Ringk, Nina Holt und Heidi Morjan - diese Namen sollte man sich merken. In ein paar Jahren könnten sie zu den Top-Athleten in ihren Sportarten zählen. Momentan sind sie mit die besten Hürdenläufer, Schwimmerinnen und Ringerinnen ihres Alters.

 Moritz Ringk ist eins der hoffnungsvollsten Talente in der Hürdenläuferszene Deutschlands.

Moritz Ringk ist eins der hoffnungsvollsten Talente in der Hürdenläuferszene Deutschlands.

Foto: JÜRGEN LAASER

Er ist in seiner Altersklasse U 18 einer von Deutschlands schnellsten Hürdenläufern, dabei hat Moritz Ringk erst vor etwas mehr als einem Jahr sein erstes Hürdenrennen bestritten. Denn bis zum Herbst des vergangenen Jahres war die sportliche Zukunft des 17-Jährigen noch völlig offen. Leichtathletik war nur ein Standbein des Hückelhoveners, der neben den Spikes auch noch die Fußballschuhe beim FC Wegberg-Beeck schnürte. Inzwischen ist die Richtung aber klar: Es soll in der Leichtathletik ganz weit nach oben gehen. "Und diese Entscheidung habe ich nicht bereut", sagt Moritz Ringk, "es ist die richtige gewesen." Eine Einschätzung, die Experten sofort unterschreiben würden, denn Ringk hat sich in der Szene längst einen Namen gemacht. Bei den Deutschen Jugendmeisterschaften, die im August, sicherte er sich in einem Herzschlagfinale die Bronzemedaille. Seine 53,91 Sekunden dokumentieren dabei den gewaltigen Leistungssprung, den der junge Läufer in seinem ersten Jahr in dieser Disziplin vollzogen hat.

Fünfmal in der Woche hat der Hürdenläufer beim SC Myhl Training, dazu kommen Übungseinheiten im NRW-Kader, zu dem Ringk fest gehört. "Außerdem durfte ich letztens nach Erfurt zum Training des Bundeskaders mitfahren und mit der gesamten deutschen Hürdenläufer-Elite mittrainieren", sagt Ringk. Beim SC Myhl wird der 17-Jährige von Hürdentrainer Harald Eifert trainiert, der auch den Deutschen Meister über 400 Meter Hürden der Herren von 2016, Jonas Hanßen, unter seinen Fittichen hat. "Es ist ein absoluter Glücksfall, dass ich so einen Verein mit solchen Voraussetzungen ganz in der Nähe habe", sagt Ringk, "dort ist alles familiär, schön kompakt, und die Atmosphäre ist absolut freundschaftlich." Zudem hat Eifert eine talentierte Trainingsgruppe beisammen, in der sich die jungen Sportler gegenseitig zu Höchstleistungen anspornen. "Da ist keiner mit Starallüren, alle verstehen sich gut - und wir machen auch außerhalb des Trainings viel zusammen", erklärt der Gymnasiast.

Wie weit es für den Hückelhovener noch nach oben geht, das steht zwar noch in den Sternen, ehrgeizige Ziele hat er sich aber schon gesteckt: "Ich möchte mich in jedem Rennen verbessern - egal ob technisch oder zeitlich. Zudem möchte ich Jonas nacheifern, an seine Zeiten anknüpfen, als er in meinem Alter war." Und dafür nimmt der 17-Jährige einiges in Kauf, hat er einen gut durchorganisierten Tagesablauf, denn neben dem Training darf die Schule nicht zu kurz kommen, zudem stehen momentan noch Fahrstunden an. "Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich das Ganze weiterentwickelt. Schließlich war es jetzt erst mein erstes komplettes Jahr, in dem ich das Hürdenlaufen trainiert habe - aber ich sehe dem Ganzen gelassen entgegen."

Und ein bisschen Zeit, um in Top-Form zu kommen, hat Moritz Ringk ja auch noch, denn es steht erst im Juli mit der Deutschen Meisterschaft der U 20 in Rostock der Saisonhöhepunkt für das kommende Jahr an. "Allerdings gilt es natürlich so schnell wie möglich, die Norm zu laufen, damit wir danach in Ruhe weiter arbeiten können", sagt Moritz Ringk. Im vergangenen Jahr erledigte er diese Aufgabe mit Bravour: Gleich in seinem allerersten Rennen der Saison gelang ihm dieses Kunststück.

Apropos erstes Rennen: An das hat Moritz Ringk eine bleibende Erinnerung - und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. "An der sechsten Hürde hat es mich damals voll zerlegt, davon habe ich eine hübsche Narbe am Arm", erklärt Moritz Ringk. Entmutigen lassen hat sich der 17 Jahre alte Schüler davon aber nicht - zum Glück, denn sonst würde Deutschland jetzt ein hoffnungsvolles Talent für die Zukunft im Hürdenlaufen fehlen.

(RP)
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