Regionalligist nach Fehlstart unter Druck Was bei Beeck zum Saisonauftakt alles schief lief

Analyse | Regionalliga · Nach nur einem Punkt aus den ersten fünf Spielen will der FC Wegberg-Beeck gegen den SV Lippstadt im Heimspiel am Samstag die Wende einläuten. Wo liegen die Probleme? Eine Analyse der Situation.

 Das war auf Schalke einer seiner beiden dicken Chancen: Jonathan Benteke (r.,rotes Trikot) köpft den Ball freistehend knapp über die Latte.

Das war auf Schalke einer seiner beiden dicken Chancen: Jonathan Benteke (r.,rotes Trikot) köpft den Ball freistehend knapp über die Latte.

Foto: Michael Schnieders

Keine Frage: Nach dem verpatzten Start steht Beeck im Heimspiel gegen Lippstadt schon mächtig unter Druck. „Da müssen wir den Negativtrend beenden und die Wende einleiten“, sagt auch Trainer Mark Zeh. Gründe für den Fehlstart.

Mangelnde Konsequenz Schon in der Vorsaison hatte es häufig an der Durchschlagskraft nach vorne gemangelt. Das hat sich nun nahtlos fortgesetzt. Dass sich der FC in der Regionalliga nicht Chancen in Hülle und Fülle erspielen würde, war jedem klar – nur: Die sich bietenden wenigen erstklassigen Chancen müssen dann auch mal in Tore umgemünzt werden. Genau daran hapert es ganz gewaltig.

Beispiel Düsseldorf: Da wäre eine Führung zur Pause zwar völlig unverdient gewesen, dennoch hätte Jan Bach kurz vor der Halbzeit ein großzügiges Geschenk der Fortuna-Abwehr zwingend auch annehmen müssen – die Großchance verpuffte indes wirkungslos.

Beispiel Schalke: Jonathan Benteke vergab vergangenen Samstag beim 0:2 im Parkstadion in der ersten Halbzeit zwei dicke Gelegenheiten zum Ausgleich – einmal per Kopf knapp, danach bei der noch größeren mit dem Fuß kläglich. „Solche Chancen müssen wir einfach nutzen“, fordert Zeh. Dann wäre auch bei den Knappen etwas drin gewesen – so viel besser waren die Königsblauen nämlich nicht. Fakt ist: Bis auf das Spiel gegen Topfavorit Preußen Münster (0:4), in dem Beeck einfach auf verlorenem Posten stand, hatten die Kleeblätter in jedem Spiel ihre Momente.

Individuelle Fehler Persönliches Fehlverhalten auf dem Platz ist eine weitere Ursache des schlechten Starts. Wieder Beispiel Schalke: Da rasierte Yannik Leersmacher kurz nach der Pause in Höhe der Mittellinie einen Schalker Spieler völlig unnötig und sah dafür eine berechtigte Rote Karte. Bis dahin war Beeck prächtig in der Partie, war drauf und dran, den Ausgleich zu erzielen. Danach war es mit der Herrlichkeit aber vorbei – erst recht, als der FC durch Schläfrigkeit bei einem gechippten Schalker Freistoß das entscheidende 0:2 begünstigte.


Aderlass im Sommer Mit Tom Geer­kens, André Mandt, Jannik Mause und Marvin Brauweiler (der war zwar nicht mehr in der Rückrunde, sehr wohl aber im ersten Saisonteil ein Leistungsträger) hatte im Sommer ein starkes Quartett Beeck verlassen. Bis auf den erfahrenen Kevin Weggen verpflichtete der FC umgekehrt zunächst nur Jungspunde, die sich zwangsläufig erst mal akklimatisieren müssen.

Dann kam Jonathan Benteke – doch der ist nun einmal nicht so eine Koryphäe wie sein bei Crystal Palace spielender älterer Bruder Christian Benteke, der belgischer Nationalspieler ist. Wäre es anders, würde Jonathan Benteke nicht in Beeck spielen. Auf den Belgier ruhen im Angriff trotzdem einige Hoffnungen – und ein bodenständiger Kerl ohne Allüren ist er auf alle Fälle. In der Mannschaft kommt er gut an.

Mit Aram Abdelkarim von Ligakonkurrent SV Straelen verpflichtete Beeck kurz vor Ende der Transferperiode noch einmal einen namhaften Offensivakteur, der beim SV zuletzt freilich keine große Rolle mehr gespielt hatte. In Beeck soll er nun zu alter Stärke zurückfinden.

Verletzungspech Kapitän Maurice Passage, seit 2012 in Beeck ein Vorbild in puncto Einsatz, Leistung und Zuverlässigkeit, konnte verletzungsbedingt ebenso noch nicht zum Einsatz kommen wie auch Shpend Hasani, Beecks erfolgreichster Torjäger der vergangenen Jahre. Auch das wiegt schwer. Ebenfalls noch nicht spielen konnte Muja Arifi, der im Sommer von Alemannia Aachen gekommen war und in der Vorbereitung von den Youngstern den stärksten Eindruck hinterlassen hatte. Doch dann zog er sich beim Rurdorfer Sommercup einen Muskelfaserriss zu. Noch weit schlimmer erwischte es Denis Schütte: Der Sommerzugang vom BSV Rehden (Regionalliga Nord) zog sich einen Kreuzbandriss zu und dürfte weit über den Jahreswechsel nicht zur Verfügung stehen.

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