Beeck gastiert beim SV Lippstadt Das Duell zweier schlecht Gestarteter

Fussball-Regionalliga · Am Samstag spielt der FC Wegberg-Beeck beim SV Lippstadt. Beide sind im neuen Jahr in den Startblöcken hängengeblieben – jeweils zwei Spiele, zwei Niederlagen. Relevanter Unterschied: Die Westfalen haben schon zehn Punkte mehr auf dem Konto.

 Gegen Schalke blieb Muja Arifi wirkungslos und wurde zur Pause ausgewechselt. Ob er in Lippstadt erneut eine Chance von Anfang an erhält?

Gegen Schalke blieb Muja Arifi wirkungslos und wurde zur Pause ausgewechselt. Ob er in Lippstadt erneut eine Chance von Anfang an erhält?

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Höchst angenehme Erinnerungen hat der FC Wegberg-Beeck an die Lippstädter Liebelt-Arena aus der Vorsaison: Da köpfte Marvin Brauweiler in der vierten Minute der Nachspielzeit mit der letzten Aktion das 2:1-Siegtor und sorgte damit für eine wahre Gefühlsexplosion im Beecker Lager – ein eindeutiger Saison-Höhepunkt. Genau umgekehrt war die Gefühlslage nach dem Hinspiel im Waldstadion in dieser Saison: Da köpfte Lippstadts Paolo Maiella ebenfalls in der vierten Minute der Nachspielzeit für den SV zum späten 3:2-Sieg ein – mit Lippstadt verbinden Beeck also extreme Momente in beide Richtungen.

Am Samstag treffen die Kontrahenten in Lippstadt erneut aufeinander. Ob es wieder ein dramatisches Finish gibt? Beide Teams sind auf alle Fälle in den Startlöchern hängengeblieben, haben im neuen Jahr jeweils ihre beiden Spiele verloren. Der FC verlor zunächst beim Spitzenteam Preußen Münster nach einer ordentlichen Vorstellung 0:1, blieb dann aber beim 1:4 gegen die U 23 des FC Schalke 04 nahezu alles schuldig, stolperte mut- und willenlos in die deutliche Pleite. Lippstadt verlor bei der mit acht Winterzugängen rundumerneuerten Alemannia aus Aachen 0:3 und danach daheim gegen die U 23 Borussia Mönchengladbachs 0:1. Im Unterschied zu Beeck warten die Westfalen also auch noch auf das erste Tor 2022.

Grundsätzlich ist Lippstadts Ausgangslage aber erheblich komfortabler als die von Beeck. Denn bis zur Winterpause sammelte das Team von Trainer Felix Bechtold 27 Punkte ein, hat damit zehn Zähler mehr als der FC auf dem Konto. Sorgenfrei ist damit aber auch Lippstadt angesichts von auch nur sieben Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nicht.

Folglich ist in der Liebelt-Arena gehörig Druck auf dem Kessel. „Wir wollen ab jetzt jedes Spiel wie ein Endspiel angehen. In jedem Spiel geht es für uns nun um alles“, sagt Beecks Coach Mark Zeh. Das gilt mit Sicherheit für Spiele wie gegen Lippstadt, das im Hinspiel auch nicht besser als Beeck war, aber eben das glücklichere Ende für sich hatte.

Die Zuversicht, dass Beeck das Wunder Klassenerhalt schaffen kann, hat Zeh trotz der reichlich ernüchternden Vorstellung gegen Schalke („da sind wir bei Weitem nicht an unsere Leistungsgrenze gekommen“) nicht verloren: „Ich glaube fest daran, dass wir den Klassenerhalt schaffen können, habe volles Vertrauen zu meinen Jungs.“ Er sei auch nicht neidisch, wenn er sehe, wie einige direkte Konkurrenten in der Winterpause aufgerüstet haben – so verpflichtete der Bonner SC Topstürmer Albert Bunjaku von Drittligist Viktoria Köln. „Klar hätte ich den auch genommen, aber solche Transfers sind für uns einfach nicht möglich. Das wusste ich auch, bevor ich hier angefangen habe – und das akzeptiere ich“, versichert Zeh. Nicht akzeptieren könne er dagegen eine solch leidenschaftslose Vorstellung wie gegen Schalke. „Nur mit der richtigen Einstellung können wir bestehen. Die Jungs müssen auf dem Platz zeigen, dass sie in dieser Liga wirklich bleiben wollen.“ Sehr froh ist er daher, dass Kapitän Maurice Passage und Kevin Weggen ihre Sperren abgebrummt haben. „Die beiden können ja schon mal was lauter werden – auch das hat gegen Schalke gefehlt.“

Dafür fehlen in Lippstadt nun zwei andere Leistungsträger: zum einen mit Innenverteidiger Nils Hühne Beecks konstantester Feldspieler der Hinrunde, zum anderen mit Jeff-Denis Fehr der Mittelfeldspieler, der am meisten für die kreativen und überraschenden Momente im Beecker Spiel zuständig ist. „Klar ist er für uns nur schwer zu ersetzen, aber in den nächsten drei Spielen müssen eben andere für ihn in die Bresche springen“, sagt Zeh. Fehrs Platzverweis wegen Nachtretens habe er sich auf den Videobildern noch einmal genau angeschaut: „Das war vom Schiri eine sehr harte Entscheidung.

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