Paukenschlag bei Regionalligist Beeck Kevin Weggen wechselt im Sommer zum KFC Uerdingen

Fussball-Regionalliga · Der 28-jährige Kevin Weggen hatte mündlich schon beim FC Wegberg-Beeck verlängert, nun zieht es ihn im Sommer nach Uerdingen. Gegen Rot-Weiß Oberhausen fehlt coronabedingt ein Quartett. Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Kabambi.

 Auch für die kommende Saison war Kevin Weggen (l.) als Eckpfeiler im Beecker Team vorgesehen. Im Sommer wechselt er nun aber zum KFC.

Auch für die kommende Saison war Kevin Weggen (l.) als Eckpfeiler im Beecker Team vorgesehen. Im Sommer wechselt er nun aber zum KFC.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Grundlegendes geändert hatte sich im vergangenen Jahr für Kevin Weggen – beruflich, fußballerisch und auch privat. Er heiratete, kaufte ein Haus in Wickrath, wechselte im Sommer nach vier erfolgreichen Jahren beim SV Straelen zum FC Wegberg-­Beeck – und trat nach neun Jahren als de facto Profi in der 3. Liga und Regionalliga parallel zum Beecker Engagement seinen Job als Versicherungskaufmann im Außendienst an.

„In Beeck kann ich Fußball und Beruf verbinden. Der FC ist von den Leuten und der Struktur sehr familiär – und von Wickrath aus bin ich in zehn Minuten im Waldstadion“, sagte Weggen damals, der im Sommer so etwas wie Beecks Königstransfer war.

Auch wenn der 28-Jährige in der Hinrunde die ihm zugedachte Rolle als Leitwolf dann noch nicht ganz so ausfüllte wie erhofft: Ein Leistungsträger war Weggen, der entweder zentral in der Kette oder davor auf der Sechs zu Hause ist, auf alle Fälle.

Folglich war die Freude bei Beecks Geschäftsführer und Hauptsponsor Werner Tellers (und natürlich auch bei Trainer Mark Zeh, einem „Spezi“ Weggens) groß, als Weggen Anfang Februar Tellers mündlich für ein weiteres Jahr zusagte – die schriftliche Fixierung stand indes noch aus.

Dazu wird es nun nicht mehr kommen: Im Sommer geht Weggen zum Noch-Ligarivalen KFC Uerdingen, mit gerade mal zehn Punkten abgeschlagenes Schlusslicht der Liga – eine ebenso überraschende wie kurzfristige Entwicklung. Am Donnerstagabend bat Weggen Tellers, ihn von seinem Wort zu entbinden. „Im ersten Moment war ich schon geschockt“, bekennt Tellers, „doch Kevin sagte, dass er ein sehr gutes Angebot bekommen habe und er das auch gerne annehmen würde. Dem haben wir dann entsprochen.“

Nicht nur das Angebot sei für ihn aber entscheidend gewesen, betont Weggen seinerseits: „Beim KFC ist mittlerweile Ruhe eingekehrt, stimmen die Rahmenbedingungen. Sollte Uerdingen absteigen, dann möchte ich mit dem KFC schnellstmöglich den Wiederaufstieg schaffen.“ Auch in der Oberliga plant der KFC anscheinend also mit professionellen Strukturen.

Eine Rolle habe auch die Aussicht auf Heimspiele in der Krefelder Grotenburg gespielt – derzeit trägt der KFC seine Heimpartien noch in Velbert aus: „In der Grotenburg vor 2000 bis 3000 Zuschauern zu spielen, ist natürlich eine reizvolle Vorstellung. Klar tut mir diese Entscheidung mit Blick auf Beeck auch weh, doch ich musste da einfach auch mal an mich denken.“ Seinen Job als Versicherungskaufmann werde er auch keineswegs für den KFC aufgeben, versichert Weggen: „Der Beruf hat weiterhin Priorität. Ich kann das dank flexibler Arbeitszeiten mit Fußball in Uerdingen verbinden, habe darüber auch schon mit meinem Arbeitgeber gesprochen.“

Auf dem Platz geht es für Weggen am Samstag weiter – mit dem Heimspiel gegen RW Oberhausen. Das Team von Trainer Mike Terranova steht mit 44 Punkten auf Rang fünf – und angesichts von schon zwölf Zählern Rückstand auf Primus RW Essen praktisch jenseits von Gut und Böse.

Im Hinspiel im Stadion Niederrhein holte Beeck vor allem dank einer konzentrierten Abwehrleistung ein ebenso verdientes wie beachtliches 0:0 – daran möchte der FC nun anknüpfen. „In Oberhausen haben wir eine gute Mentalität gezeigt, und die möchte ich auch nun wieder von meinen Jungs sehen – auf keinen Fall so eine Vorstellung wie zuletzt beim 1:4 gegen Schalke. Ich wünsche mir, dass wir gegen RWO wie beim 1:1 gegen RWE spielen: mutig und mit Leidenschaft und Herz“, sagt Zeh.

Der muss bei diesem Unterfangen freilich auf etliche Spieler verzichten – gleich vier Mann hat es mit Corona erwischt: Justin Hoffmanns, Norman Post, Tom Meurer und Nils Hühne stehen aus diesem Grund nicht zur Verfügung – Letzterer hätte wegen seiner fünften Gelbe Karte aus dem Schalke-Kick ohnehin aber zuschauen müssen. Dasselbe gilt zudem für Jeff-Denis Fehr, der gegen Schalke glatt Rot sah und für drei Spiele gesperrt wurde.

Auf Oberhausener Seite dabei ist dafür Manuel Kabambi, der bis vor einem Jahr für Beeck spielte, dann aber um Vertragsauflösung bat. Bislang kam der 27-Jährige bei RWO aber nur auf fünf Saisoneinsätze, doch beim jüngsten 3:0 bei der U 23 Borussia Mönchengladbachs glückte dem Offensivmann als Einwechselspieler sein erstes Tor.

An alter Wirkungsstätte hofft er nun auf Fortsetzung: „Klar wäre es toll, ausgerechnet im Waldstadion mal wieder in der Anfangsformation zu stehen.“ Das war ihm bei RWO bislang nur einmal vergönnt – Anfang November gegen Homberg. „Da habe ich mir allerdings schon in der 9. Minute einen Muskelbündelriss zugezogen, mit dem ich dann zwei Monate ausfiel. Das Spiel in Mönchengladbach war mein erstes Spiel nach dieser langen Zeit“, berichtet Kabambi. Dass er zuvor bei RWO noch nicht so recht zum Zuge gekommen sei, habe auch daran gelegen, dass er seit Sommer gleich zweimal an Corona erkrankt sei. „Jetzt komme ich aber allmählich in Schwung. Und ja, ich bin mächtig heiß auf weitere Einsätze – da habe ich Puls“, bekräftigt Kabambi.

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