Regionalligist mit mehr Einsatz, aber ohne Ertrag Beeck müht sich und verliert gegen RWO

Fussball-Regionalliga · Beim 1:3 gegen RW Oberhausen zeigt sich der FC Wegberg-Beeck gegenüber dem 1:4 gegen Schalke verbessert, ist aber erneut chancenlos. Der Gast ging auf dem holprigen Rasen des Waldstadions mit seiner ersten Chance in Führung.

 So viel Action wie hier gab es im Oberhausener Strafraum nur selten. ­Beecks Mohamed Redjeb (l.) schraubt sich bei dieser Standardsituation klar am höchsten.

So viel Action wie hier gab es im Oberhausener Strafraum nur selten. ­Beecks Mohamed Redjeb (l.) schraubt sich bei dieser Standardsituation klar am höchsten.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Mehr Mut, mehr Willen und mehr Leidenschaft als beim leblosen 1:4 gegen Schalkes U 23: Das hatte Beecks Trainer Mark Zeh von seinen Jungs vor dem Spiel gegen RW Oberhausen gefordert. Zumindest in dieser Hinsicht enttäuschten seine Schützlinge ihn diesmal nicht. Dennoch stand der FC wieder auf verlorenem Posten – und blieb nach vorne harmlos. Das 1:3 ging daher völlig in Ordnung.

Ohne die coronaerkrankten Nils Hühne (der wäre aber ohnehin gelbgesperrt gewesen), Norman Post, Tom Meurer und Justin Hoffmanns sowie den rotgesperrten Jeff-Denis Fehr griff Zeh gegen RWO mal wieder auf eine Dreierkette zurück. Die stand auch 25 Minuten lang sehr ordentlich, doch mit der ersten Chance des Spiels ging der Gast gleich in Führung: Aus einem langen Schlag von Oberhausens Keeper Justin Heekeren resultierte ein schneller Konter, Shaibou Oubeyapwa bediente nach einem verzögerten Doppelpass mustergültig Torjäger Sven Kreyer – der netzte aus kurzer Distanz ein (25.).

16 Minuten später hatte Kreyer einen Doppelpack geschnürt. Nach einem abgewehrten Freistoß durfte er parallel zur Fünfmeterlinie ungehindert durch den Strafraum ziehen und erwischte Beecks Keeper Stefan Zabel dann auf dem falschen Fuß – Kreyers zehntes Saisontor (41.). Zuvor hatte der Sturmtank vier Monate nicht getroffen. Zwei Minuten später verhinderte Yannik Leersmacher einen lupenreinen Hattrick Kreyers, kratzte dessen Schuss in letzter Sekunde noch von der Linie.

Die 2:0-Pausenführung drückte die Kräfteverhältnisse auch angemessen aus – richtig aufs Tor schoss Beeck in der ersten Halbzeit kein einziges Mal. Eine im Ansatz aussichtsreiche Chance verdaddelte Aaram Abdelkarim (5.), während für den eindeutig gefährlichsten Moment vor dem RWO-Tor ein Oberhausener Spieler sorgte: Pierre Fassnacht brachte mit einem Rückpass seinen Torhüter auf dem sehr holprigen Platz um ein Haar in größere Schwierigkeiten (43.).

Nach dem Seitenwechsel änderte sich im Prinzip nichts. Beeck war bemüht, blieb nach vorne aber völlig ungefährlich. RWO riss sich auch kein Bein mehr aus, doch dann traf Anton Heinz nach einem Solo mit einem strammen Schuss ins lange Eck zum 3:0 (67.). Beim Gast stand im Anschluss die Sorge um den vier Minuten später nach einem harmlosen Zweikampf mit Jan Bach böse umgeknickten Jan-Lucas Dorow im Vordergrund, der minutenlang liegen blieb und dann ausgewechselt werden musste.

Schließlich gestattete RWO ­Beeck noch das Ehrentor: Oberhausens Nico Klaß missriet ein Rückpass zum Torhüter, Shpend Hasani erlief den Ball und bediente den eingewechselten Marc Kleefisch – der traf ins leere Tor zum 1:3-Endstand (90.).

„RWO war sowohl individuell als auch mannschaftlich besser. Dazu war der Gegner cleverer und auch schneller im Kopf als wir“, urteilte Zeh, der mit seiner eigenen Elf im Unterschied zum Schalke-Spiel diesmal nicht hart ins Gericht gehen wollte.

Was ganz im Sinne des Kapitäns war: „RWO hatte ein anderes Niveau als wir. Das muss man am Ende des Tages einfach auch mal zugeben“, sagte Maurice Passage – und schob hinterher: „Und wenn jetzt wieder Leute sagen, wir hätten gar nicht richtig gewollt, denen muss ich klar widersprechen. Gegen Schalke war diese Kritik vielleicht berechtigt, nicht aber diesmal. Wir haben gewollt, sind auch jede Menge gelaufen – meistens freilich ohne Ball und nur hinterher. Allein ich bin heute gefühlt zehn Kilometer ohne Ball gelaufen, und nach 30 Minuten hat es sich für mich schon angefühlt, als wäre ich 60 Minuten gerannt.“ Meik Kühnel sah es ähnlich: „RWO ist einfach nicht unsere Kragenweite. Ein paar Prozent fehlen gegen solche Gegner halt meistens. Einstellung und Willen stimmten bei uns aber.“

Zugleich war es das Spiel eins nach der am Freitag öffentlich gemachten Bekanntgabe des KFC Uerdingen, Kevin Weggen trotz dessen zuvor erfolgter mündlichen Verlängerung in Beeck für die nächste Spielzeit verpflichtet zu haben – dem Wechsel hatte Beeck erst am Donnerstagabend zugestimmt. Am Freitagvormittag präsentierte ihn der KFC auf seiner Homepage dann schon als Zugang, hielt Weggen lächelnd ein Uerdinger Trikot hoch. Zeh wollte den überraschenden Weggang seines Leistungsträgers nicht groß kommentieren: „Er hat diesen Weg für sich so gewählt.“

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