Deutliche Niederlage gegen Schalkes Reserve Beeck ohne Leidenschaft und Mumm

Fußball-Regionalliga · Nach einer ganz schwachen ersten Halbzeit verliert der FC Wegberg-Beeck gegen die U23 von Schalke 04 deutlich mit 1:4. Jeff-Denis Fehr sieht zudem glatt Rot.

 Das war in der 14. Minute ­Beecks beste Chance: Nach dem mit Abstand schönsten Spielzug des FC in der gesamten Partie köpft Jonathan Benteke (l.) den Ball am langen Pfosten vorbei und verpasst so den direkten Ausgleich nach der Schalker Führung zwei Minuten zuvor.

Das war in der 14. Minute ­Beecks beste Chance: Nach dem mit Abstand schönsten Spielzug des FC in der gesamten Partie köpft Jonathan Benteke (l.) den Ball am langen Pfosten vorbei und verpasst so den direkten Ausgleich nach der Schalker Führung zwei Minuten zuvor.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Mit vielen Vorsätzen war der FC Wegberg-­Beeck in das erste Heimspiel im neuen Jahr gegen die U23 von FC Schalke 04 gegangen. „Wir wollen diese Partie zu einem richtigen Abstiegskampfspiel machen, mit Leidenschaft und Hingabe Schalke unser Spiel aufzwingen“, hatte Coach Mark Zeh gesagt. Es sollte dann aber ganz anders kommen: Nach einer vor allem in der ersten Halbzeit mut- und willenlosen Vorstellung unterlagen die Kleeblätter 1:4 – für den Gast war es im neuen Jahr der dritte 4:1-Sieg in Folge. Womit sich die Königsblauen bei nun zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz aus der direkten Abstiegszone herausgespielt haben.

Beeck steckt dagegen weiterhin mittendrin in der Abstiegszone – und gehört mit so einer Leistung auch sicherlich dahin. „So haben wir in dieser Liga nichts verloren“, bekannte Zeh restlos enttäuscht, „nach dem guten Spiel in Münster hatte ich mit so einer Vorstellung nun gar nicht gerechnet.“

Und es kam noch schlimmer. Denn Jeff-Denis Fehr, Beecks bester Techniker, Dribbler und Vorlagengeber und damit eine feste Größe beim FC, leistete sich nach einem Gerangel mit Schalkes bis dahin schon zweifachen Torschützen Rufat Dadashov eine Tätlichkeit, für die er glatt Rot sah (48.).

„Nachdem der Zweikampf beendet war, trat der Spieler Fehr seinen am Boden liegenden Gegenspieler mit der Spitze des Schuhs gegen das Gesäß und den Unterrücken, ohne den Ball spielen zu können“, vermerkte dazu Schiedsrichter Lars Aarts im Spielbericht – eine längere Sperre dürfte nun folgen. „Jeff-Denis hat damit der gesamten Mannschaft geschadet. Wenn er wirklich nachgetreten hat, war es einfach nur dumm“, merkte dazu Zeh an.

Ab dann war die Partie quasi schon gelaufen. Den Grundstein zum ungefährdeten Sieg hatte für Schalke der Doppelpack von Dadashov in der 12. und 36. Minute gelegt – beide Male konnte er eine flache Hereingabe von Außen völlig unbedrängt und quasi wie im Training über die Linie drücken. „Diese beiden Tore sind viel zu einfach gefallen“, monierte Zeh. Vor allem am zweiten Tor hatte er zu knabbern. Da ließ sich Beeck nach einem eigenen Freistoß in Strafraumnähe, der mit einem völlig missglückten Schuss Muja Arifis endete, recht einfach auskontern. „Auch da haben wir wieder den Mann-gegen-Mann-Fight verloren – so wie fast immer“, analysierte Zeh. Dass Schalke zur Pause nicht noch höher führte, war in erster Linie Beecks Keeper Stefan Zabel zu verdanken, der wiederholt auf dem Posten war.

Nach dem Platzverweis plätscherte die Partie lange Zeit vor sich hin. „Nach der Roten Karte sind wir nicht mehr vernünftig aufgetreten, haben nur noch Klein-Klein gespielt“, bemängelte Schalkes Coach Torsten Fröhling. Torreich wurde es dafür dann in der Schlussviertelstunde. Zunächst sorgte Nelson Amadin freistehend für die endgültige Entscheidung (74.). Per Handelfmeter (Beecks eingewechselter Aaram Abdelkarim hatte zuvor wuchtig abgezogen) verkürzte Jonathan Benteke (77.), ehe Bleron Krasniqi ungestört zum 4:1 einköpfen durfte (79.).

„Sehr enttäuschend war mit 280 die Zuschauerzahl, und wir haben auf dem Platz dann aber nahtlos daran angeschlossen“, meinte Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen. Sehr deutlich wurde auch Sechser Meik Kühnel: „Nur drei, vier Mann haben bei uns heute Normalform erreicht. Das hat dann eine Kettenreaktion ausgelöst. So haben wir in dieser Liga keine Daseinsberechtigung. Ich habe uns heute wie eine Beute empfunden, die sich auf dem Rücken liegend ihrem Angreifer ergibt.“

 Auch Meik Kühnel (r.) und Shpend Hasani mühten sich gegen den Knappen-Nachwuchs vergeblich.

Auch Meik Kühnel (r.) und Shpend Hasani mühten sich gegen den Knappen-Nachwuchs vergeblich.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Zwei positive Neuigkeiten aus ­Beecker Sicht zum Abschluss: Kevin Weggen, der gegen Schalke gelbgesperrt fehlte, hat seinen Vertrag bereits verlängert. Und A-Junior Max Wickum schnupperte für zehn Minuten erstmals Regionalliga-Luft.

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