Mindestens 13 Spieler verlassen den Regionalliga-Absteiger So leitet Beeck den Umbruch für den Sommer ein

Fussball-Regionalliga · Vor dem letzten Saisonspiel beim Wuppertaler SV hat der FC Wegberg-Beeck etliche Personalien geklärt. Für Verwunderung beim FC sorgt die Ankündigung von Dürens Präsident Wolfgang Spelthahn, die Regionalliga-Heimspiele des 1. FC notfalls in Beeck auszutragen.

 Beecks Araam Abdelkarim (r.) zieht gegen Straelen kraftvoll ab – der Schuss geht an die Lattenunterkante. Ob Abdelkarim bleibt, ist noch nicht geklärt – eine der wenigen noch offenen Personalien aus dem aktuellen Kader.

Beecks Araam Abdelkarim (r.) zieht gegen Straelen kraftvoll ab – der Schuss geht an die Lattenunterkante. Ob Abdelkarim bleibt, ist noch nicht geklärt – eine der wenigen noch offenen Personalien aus dem aktuellen Kader.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

In die neue Saison in der Mittelrheinliga wird der FC Wegberg-Beeck mit einer stark veränderten Mannschaft gehen: 13 Spieler des aktuellen Kaders stehen dann nicht mehr zur Verfügung – überwiegend, weil der FC nicht mehr an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert ist. Und absolute Leistungsträger wie Jeff-Denis Fehr und Nils Hühne wollen den Weg in die tiefere Klasse nicht mitgehen, wollen weiter Regionalliga spielen – wo, ist aber zumindest noch nicht amtlich.

So werden Hühne und Meik Kühnel beide mit dem voraussichtlichen Mittelrhein-Aufsteiger 1. FC Düren in Verbindung gebracht – was bei beiden auch angesichts ihrer Wohnorte buchstäblich naheliegend wäre. Definitiv fest steht der neue Verein von Jan Bach: Der Mittelfeldspieler wechselt zu Regionalligist SV Rödinghausen. Für Beeck hat er bereits beim 2:3 gegen den SV Straelen sein letztes Spiel absolviert. Denn da sah er seine zehnte Gelbe Karte, ist somit beim Saisonausklang am Samstag beim Wuppertaler SV gesperrt. Mit noch unbekanntem Ziel verlassen Beeck zudem Max Fischer, Jonathan Benteke, Muja Arifi, Tiago Estevao, Tom Meurer, Benyamen Malekzadeh, Mohamed Redjeb, Daniel Sopo und der A-Jugendliche Max Wickum, der bis März einige Einsätze im Regionalligateam hatte.

Justin Hoffmanns, Shpend Hasani und Yannik Leersmacher haben ihre Verträge in Beeck dagegen nun verlängert. Aus dem aktuellen Kader ist damit nur die Zukunft von Aaram Abdelkarim und Ralf Godlevski noch nicht abschließend geklärt.

„Ein Umbruch nach einem Regionalligaabstieg ist ja nicht so ungewöhnlich“, sagt Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen – und kündigt an, dass sehr bald auch Vollzug bei einigen Zugängen gemeldet werden kann: „Da sieht es gut aus.“

Für Beeck ist es aber sicherlich nicht gerade günstig, dass aller Voraussicht nach mit dem Bonner SC ein weiterer Mittelrheiner absteigen wird. Denn der BSC wird in der Mittelrheinliga alles dransetzen, diesen Betriebsunfall umgehend wieder zu reparieren, dürfte daher auch als Aufstiegsfavorit Nummer eins gelten – vor den üblichen Verdächtigen wie FC Hennef, SV Bergisch Gladbach und eben Beeck.

Hartnäckig geisterte in den vergangenen Wochen speziell durch Wegberg das Gerücht, Beeck würde die Absicht haben, in der nächsten Saison wieder eine Reserve zu stellen, die dann in der A-Liga starten würde. „Da ist aber absolut nichts dran“, versichert Marcus Johnen.

Weit mehr beschäftigt Beecks Vorsitzenden aber eine Äußerung von Dürens Präsident Wolfgang Spelthahn aus einem Bericht der WDR-Lokalzeit Aachen von Montag. „Deswegen haben wir mit Beecks Vorstand eine gute Übereinkunft getroffen, dass wir für den Fall der Fälle nach Beeck ausweichen werden“, sagte Spelthahn da.

Hintergrund zu dieser Aussage: Der Dürener Stadtrat hat Ende April einen städtischen Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro zur notwendigen Ertüchtigung von Dürens Stadion, der altehrwürdigen Westkampfbahn, mehrheitlich abgelehnt. Knackpunkt ist vor allem der vom Westdeutschen Fußball-Verband vorgeschriebene eingezäunte separate Gästebereich. „Stand heute könnten wir keine Regionalliga-Spiele in Düren austragen“, erklärte Spelthahn damals.

„Ich war über Spelthahns Aussage in der Lokalzeit nun schon ein wenig überrascht“, sagt Johnen – und stellt klar: „Wir haben lediglich zugestimmt, dass Düren beim Verband unser Waldstadion als Ausweichstadion angibt – so was muss ja jeder Verein tun. Wir zum Beispiel haben dafür das Rheydter Grenzlandstadion angegeben. Da haben wir aber noch nie ein Heimspiel ausgetragen.“

Richtig sei zudem, dass eine Dürener Delegation zu Besuch gewesen sei, um sich vor Ort einen Eindruck davon zu verschaffen, was infrastrukturell für die Regionalliga so alles vorgeschrieben ist. „Da habe ich auch gesagt, dass ich für weitere Auskünfte gerne zur Verfügung stehe. Das ist aber bislang auch alles“, sagt Johnen. In der nächsten Woche werde sich Beecks Vorstand mit der Angelegenheit in einer größeren Runde befassen. Und sein Wunsch fürs Wuppertal-Spiel? „Wir wollen uns da anständig aus der Regionalliga verabschieden.“

Danach könnte sich Beeck einen schönen Einstand in der Mittelrheinliga verschaffen – als Ausrichter des offiziellen Mittelrhein-Saisoneröffnungsspiels, das stets in der Mittelrheinliga an einem Freitag stattfindet – in diesem Jahr ist das am 19. August. „Ja, dafür werden wir unseren Hut in den Ring werfen“, kündigt Johnen an.

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