Beeck verliert zu Hause gegen Bonn Katastrophenstart führt zur Niederlage

Fußball-Regionalliga · Bereits nach 20 Minuten lag der FC Wegberg-Beeck gegen den Bonner SC 0:2 zurück – und war nach dem Platzverweis für Kevin Weggen wegen einer Notbremse nur noch zu zehnt. Dann bäumte sich Beeck auf, verlor am Ende aber 1:3.

 6. Minute: Rudolf Gonzales verwandelt den Elfmeter zur frühen Bonner Führung. Beecks Keeper Tiago Estevao hat keine Abwehrchance.

6. Minute: Rudolf Gonzales verwandelt den Elfmeter zur frühen Bonner Führung. Beecks Keeper Tiago Estevao hat keine Abwehrchance.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Die Ausgangslage klang vielversprechend: Ein Sieg gegen Bonn und Beeck hätte mit dem dritten Sieg in Folge einen Satz von Platz 17 auf 14 gemacht – und damit sogar auf den zweiten Nichtabstiegsplatz. Es sollte allerdings ganz anders kommen. Nach der 1:3-Niederlage in einem weitgehend zerfahrenen Spiel stecken die Kleeblätter weiterhin tief im Tabellenkeller fest.

Ursächlich für die Niederlage war ein katastrophaler Start: Bereits nach 20 Minuten stand es 0:2 – und Beeck war ein Mann weniger. Zunächst foulte Linksverteidiger Norman Post im Strafraum Robin Afamefuna – den berechtigten Elfmeter verwandelte der quirlige Rudolfo Gonzales sicher zur 1:0-Führung der Bonner (6.). Danach war Beeck völlig von der Rolle – allen voran der ansonsten zuverlässige Innenverteidiger Kevin Weggen. Der produzierte einen Ballverlust nach dem anderen. Einen ganz verheerenden in der 17. Minute gegen Gonzales – und wusste sich daraufhin nur mit einer Notbremse zu helfen. Die ahndete Schiri Martin Ulankiewicz, über den noch zu reden sein wird, mit Rot. Auch wenn etliche Beecker im Anschluss den Platzverweis als überzogen ansahen: Die Bewegtbilder stützen diese Entscheidung – Gonzales wäre allein auf weiter Flur gewesen.

„Solche Fehler kenne ich von mir selbst nicht. Ich habe wohl noch nie so schlecht wie in diesen 20 Minuten gespielt“, übte sich Weggen in Selbstkritik. Den fälligen Freistoß zirkelte Afamefuna mit links über die Mauer genau in den Winkel – ein Treffer Marke „Tor des Monats“ (20.).

Beecks Coach Mark Zeh reagierte, opferte Stoßstürmer Shpend Hasani und brachte als Weggen-Ersatz Sebastian Wilms. Muja Arifi und Jan Bach rückten im Zentrum dafür jeweils eine Position nach vorne.

„Auch wenn es seltsam klingt: Die Rote Karte hat uns gar nicht gutgetan“, urteilte Bonns Coach Björn Joppe. Zunächst verschenkten seine Schützlinge zwei, drei gute Kontermöglichkeiten und verpassten es so, dem Spiel endgültig die entscheidende Richtung zu geben. Stattdessen fanden die Gastgeber in Unterzahl immer besser in die Partie. Nach einer guten Seitenverlagerung von Jeff-Denis Fehr auf Aram Abdelkarim legte dieser für den starken Meik Kühnel auf – dessen zwar nicht sonderlich harter, aber sehr platzierter Flachschuss aus 15 Metern schlug zum 1:2 ein (34.).

Nun war Beeck richtig am Drücker, und Bonn zeigte Nerven: Gonzales’ Rückpass an der Mittellinie erlief Jan Bach, strebte daraufhin mutterseelenallein aufs BSC-Gehäuse zu, scheiterte aber an Keeper Kevin Birk (42.). „Klar, den muss er machen“, merkte Zeh zu dieser weiteren Schlüsselszene an. Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit in Hälfte eins verfehlte Kühnel knapp das Tor. Ohne jegliche Nachspielzeit war dann sofort Schluss – eine mehr als merkwürdige Entscheidung von Ulankiewicz, war das Spiel doch allein nach dem Platzverweis für mehr als zwei Minuten unterbrochen.

Die Pause tat Beeck nicht gut – an die sehr ordentliche Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit vermochten die Gastgeber nicht mehr anzuknüpfen, auch wenn Arifi direkt eine weitere dicke Chance hatte: Sein Linksschuss strich denkbar knapp am BSC-Gehäuse vorbei (50.). Es sollte indes die einzige zwingende Chance für Beeck in der zweiten Halbzeit bleiben. Eine weitere verhinderte der Schiri: Nach dem klaren Foul von Nils Teixeira gegen Arifi im Strafraum ließ Ulankiewicz weiterspielen (78.). „Dabei hat sogar Teixeira zugegeben, zuerst mich getroffen zu haben und dann erst den Ball“, merkte Arifi an. Am Ende wurde er noch mal gelegt, diesmal von Leander Goralski – auch hier blieb die Pfeife stumm (88.). Überhaupt schien der Unparteiische sehr darauf bedacht zu sein, nicht als Heimschiri bezeichnet werden zu können – auch die meisten 50:50-Situationen legte er zugunsten des Gastes aus. Der eingewechselte Serhat Güler machte per Kontertor in der Schlussminute dann alles klar.

„Wir haben uns in den ersten 20 Minuten alles kaputtgemacht, auch wenn wir danach noch alles versucht haben“, meinte Kühnel. „Wer solche Fehler, wie wir in der Anfangsphase macht, gewinnt in dieser Liga eben nur schwer ein Spiel. Danach kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen: Einsatz, Kampf, Wille und Leidenschaft stimmten“, sagte Zeh.

Weiter geht’s für Beeck bereits am Mittwoch: Dann steht das Mittelrheinpokalspiel bei Landesligist Union Schafhausen an.

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