Fussball-Regionalliga Beeck wacht auf dem Tivoli zu spät auf

Fussball-Regionalliga · Der FC verlor das Derby in Aachen vor 4700 Zuschauern 2:3. Die erste Halbzeit ging klar an die Alemannia. Nach der Pause agierte Beeck wesentlich entschlossener und mutiger. Mittelfeldspieler Jan Bach überzeugte in neuer Rolle.

 Beecks Meik Kühnel (links, weißes Trikot), geht entschlossen in den Zweikampf mit Aachens Tim-Sebastian Buchheister, beo­bachtet von Kollege Nils Hühne. „Die erste Halbzeit ging klar an die Alemannia, die zweite aber ebenso klar an uns“, befand Kühnel.

Beecks Meik Kühnel (links, weißes Trikot), geht entschlossen in den Zweikampf mit Aachens Tim-Sebastian Buchheister, beo­bachtet von Kollege Nils Hühne. „Die erste Halbzeit ging klar an die Alemannia, die zweite aber ebenso klar an uns“, befand Kühnel.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Der FC Wegberg-Beeck ist in diesem Jahr ein gern gesehener Gast in Aachen. Ein einziges Spiel im gesamten Kalenderjahr hatte die Alemannia bis Freitagabend auf dem Tivoli gewonnen. Das das war das Halbfinale im Mittelrheinpokal im Mai – eben gegen Beeck. Die Alemannia siegte 1:0.

Heimsieg Nummer zwei wurde nun in der Liga wieder gegen die Kleeblätter fällig. Nach zwei sehr unterschiedlichen Halbzeiten behielten die Gastgeber mit 3:2 die Oberhand. Damit warten die Schwarz-Roten auch nach dem elften Spiel auf den ersten Sieg.

„In der ersten Halbzeit waren wir zu fahrig, haben uns in den Zweikämpfen den Schneid abkaufen lassen. Und wir haben wieder zu einfache Gegentore durch individuelle Fehler bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Schade, dass das 2:3 nicht eher gefallen ist. Dann hätte es hier noch mal richtig gebrannt“, fasste Beecks Coach Mark Zeh die unterhaltsame Partie zusammen. „Die erste Halbzeit ging klar an Aachen, die zweite aber ebenso klar an uns“, befand Beecks Sechser Meik Kühnel nicht zu unrecht.

Speziell die Anfangsphase verschlief Beeck aber komplett. Keeper Stefan Zabel verhinderte gegen Tim-Sebastian Buchheister noch den frühzeitigen Rückstand (4.), doch kurz darauf setzte die Alemannia einen Doppelschlag. Nach einer weiten und sehenswerten Flanke von Jannis Held ließ die FC-Abwehr Matti Cebulla alleine durchlaufen, der zum 1:0 traf (12.). Dann wollte Yannik Leersmacher, der ohnehin nicht seinen besten Tag erwischt hatte, im Anschluss an eine Aachener Ecke, die eigentlich schon geklärt war, die Situation spielerisch lösen und spielte den Ball mit der Hacke. Aachens Christian Gärtner schnappte sich den Ball, seine abgefälschte Hereingabe jagte Buchheister humorlos unter die Latte (15.).

Dass Beeck nicht gewillt war, das Spiel kampflos gegen eine keineswegs sattelfeste Aachener Abwehr abzuschenken, unterstrich Norman Post mit dem ersten nennenswerten Abschluss nach einer schönen Kombination (27.). Jeff-Denis Fehr vergab kurz vor der Pause zwei weitere Gelegenheiten (43./45.).

 Mit Mumm in den Knochen kam Beeck aus der Kabine, für viel Schwung sorgte dabei der eingewechselte Jonathan Benteke. Jan Bach, der erstmals den Part des offensiveren Sechsers bekleidete (48.), und Sebastian Wilms nach Beecks erster Ecke (54.) hatten erste nennenswerte Chancen. Mit einem trocke­nen Flachschuss von der Strafraumgrenze gelang Bach auf Zuspiel von Fehr der 1:2-Anschluss (58.). Doch nach einer eigenen Ecke ließ sich der Gast dann zum 1:3 auskontern – André Dej vollstreckte (69.). „Da haben wir es einfach nicht hinbekommen, ein taktisches Foul zu spielen“, monierte Zeh. „Dieses Tor ist für uns genau im richtigen Moment gefallen“, merkte sein Aachener Kollege Patrick Helmes an.

Benteke hatte danach den erneuten Anschlusstreffer auf Kopf und Fuß (70./83.). Der gelang erst in der Nachspielzeit, als Bach mustergültig den eingewechselten Marc Kleefisch bediente (90.+2). Womit Bach ein Tor selbst erzielte und eines auflegte – in seiner neuen Rolle war der technisch zweifellos hochveranlagte Mittelfeldspieler endlich einmal effektiv. „Jan hat das beste Spiel gemacht, seitdem ich hier Trainer bin“, lobte Zeh.

Wenigstens in einer Hinsicht war am Ende auch Muja Arifi zufrieden: „In meinen beiden Alemannia-Jahren stand ich auf dem Tivoli nie in der Anfangself. In der 51. Minute habe ich mal auf die Stadionuhr geguckt. Denn da war amtlich, dass ich in drei Spielen für Beeck mehr Minuten auf dem Platz stand als in meiner ganzen letzten Saison bei der Alemannia.“

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