Radsport Gegen alle Widerstände

Portugal · Radsport: Beim 24-Stunden-Rennen der „wembo MTB Europameisterschaft“ kämpft der Erkelenzer Daniel Lambertz im portugiesischen Dauerregen mit Strecke und Technik und wird am Ende Sechster.

 Der Erkelenzer Extremsportler Daniel Lambertz kämpft sich beim 24-Stunden-Rennen der „wembo MTB Europameisterschaft“ durch den portugiesischen Dauerregen.

Der Erkelenzer Extremsportler Daniel Lambertz kämpft sich beim 24-Stunden-Rennen der „wembo MTB Europameisterschaft“ durch den portugiesischen Dauerregen.

Foto: Daniel Lambertz

(seka) Trotz anhaltender Regenfälle und technischer Defekte fuhr Daniel Lambertz im 24-Stunden-Rennen der „wembo MTB Europameisterschaft“ nach einer beeindruckenden Aufholjagd den sechsten Platz seiner Altersklasse ein. Vollends zufrieden war der ambitionierte Extremsportler dennoch nicht – und blickt umso motivierter Richtung Weltmeisterschaft 2021.

Vor dem Rennstart der EM in Portugal beherrschte ein Thema das gesamte internationale Fahrerfeld: Wie lange und stark wird es regnen und wie wird sich das auf den anspruchsvollen Kurs, der pro Runde 14,5 Kilometer mit 450 Höhenmetern lang war, auswirken? Das Rennen begann mittags mit leichten Regentropfen und Lambertz kam gut ins Rennen. Konstante Zeiten um 1:05 Stunde waren etwas schneller als gedacht und sorgten für gute Laune im Team. Doch bereits nach drei Stunden begann es stärker zu regnen. Der felsige Kurs entwickelte sich stellenweise in einen reißenden Bach, teilweise sammelte sich das Wasser in 40 Meter langen Pfützen. So wurde das Rennen von Runde zu Runde schwerer. Angeführt wurde das Feld zu diesem Zeitpunkt bereits von Weltmeister Nunu Cruz (Portugal) und Nicolas Pellegrinelli (Belgien). Daniel Lambertz belegte nach zwölf Stunden Rennen mit zehn Minuten Rückstand Rang sechs.

 Kurz nach der Hälfte des Rennens trat das von Lambertz bei diesen Bedingungen befürchtete Szenario ein: Kettenriss. Bis zum Paddock, wo Betreuer Johannes Höfener mit Ersatzkette und Werkzeug wartete, waren es knapp sechs Kilometer. Mit Ausnahme der Bergabfahrten musste er sein Rad auf dieser Strecke schieben. Mit der anschließenden Reparatur verlor er in dieser Runde 45 Minuten. Lambertz zeigte Moral als er als Achter auf den Kurs zurückkehrte und sich Runde für Runde durch die „längste Nacht des Jahres“ quälte: „Bisher bin ich noch kein schwereres 24-Stunden-Rennen gefahren. Der technische Anspruch war sehr hoch und für so ein langes Rennen war die Strecke eigentlich zu schwer. Vor allem, weil durch den anhaltenden Regen die Streckenverhältnisse immer anders waren“, bilanzierte Lambertz.

 Die Streckenverhältnisse wurden von Runde zu Runde schwieriger.

Die Streckenverhältnisse wurden von Runde zu Runde schwieriger.

Foto: Daniel Lambertz

In den frühen Morgenstunden konnte er sich immerhin den sechsten Platz zurückerobern, eine bessere Platzierung wurde aufgrund eines Reifendefekts durch Speichenbruch verhindert. Mit gemischten Gefühlen kehrte Lambertz nach Deutschland zurück. „Ohne technische Probleme wäre einiges mehr gegangen, aber für die schwere der Defekte habe ich eine sehr gute Moral bewiesen“. 2021, wenn an gleicher Stelle die Weltmeisterschaft ausgetragen wird, will Lambertz zurückkehren und erneut die diesmal verpassten Spitzenplätze angreifen.

(seka)
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