Premiere In vier Schritten zum Sportabzeichen

Wegberg · Martina Boers hat beim 1. Wegberger Sportabzeichentag alle Anforderungen für das Abzeichen in Silber geschafft.

 Martina Boers hat sich auf dem Weg zu ihrem ersten Sportabzeichen im Bereich Kraft für das Medizinball-Werfen entschieden.

Martina Boers hat sich auf dem Weg zu ihrem ersten Sportabzeichen im Bereich Kraft für das Medizinball-Werfen entschieden.

Foto: Jürgen Laaser

Martina Boers ist im Hans-Gisbertz-Stadion eine gefragte Frau: Immer wieder steht eine Traube Männer und Frauen um sie herum, bestürmt sie mit Fragen. Die 34-Jährige lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, blättert in ihrem kleinen roten Büchlein und gibt bereitwillig Auskunft, wer wie weit werfen, springen oder laufen muss und welche Alternativen es gibt, wenn eine Disziplin nicht geschafft wird. Man merkt, sie hat sich intensiv mit der Materie auseinandergesetzt, dabei ist es für sie auch eine Premiere: Zum ersten Mal macht sie das Sportabzeichen, hat sich in den vergangenen acht Wochen gemeinsam mit einer Trainingsgruppe des Stadtsportverbandes Wegberg vorbereitet. „Am Anfang war es relativ schwierig, überhaupt herauszufinden, was einem liegt“, sagt Martina Boers, „aber während des Trainings hat sich dann schnell herauskristallisiert, was geht und was nicht.“

Bei Martina Boers waren es der Hoch-, der Weitsprung und der Ausdauerlauf über 3000 Meter, die nicht gingen, dafür entdeckte sie ihre Stärken im Schwimmen. Vier Schritte braucht es nur bis zum Sportabzeichen: jeweils einer in den Kategorien Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination. Martina Boers erster Weg beim 1. Sportabzeichentag in Wegberg führt sie ins Hallenbad, dort absolvierte sie die 800 Meter für die Ausdauer und die 25 Meter für die Schnelligkeit, danach geht es ins Stadion zurück, wo schon viele Mitstreiter auf sie warten. „Ich bin angenehm überrascht, wie viele gekommen sind“, sagt Manfred Maschke, Geschäftsführer des Stadtsportverbandes als Organisator des 1. Sportabzeichentages in der Mühlenstadt, mit Blick auf die rund 50 Teilnehmer aller Altersklassen.

 Andreas Schwietz half beim 1. Sportabzeichentag in Wegberg.

Andreas Schwietz half beim 1. Sportabzeichentag in Wegberg.

Foto: Hendrike Spaar
 Holger Rausch und seine Lebensgefährtin Tina Meyer mit Tochter Ida nahmen am Sportabzeichentag in Wegberg teil.

Holger Rausch und seine Lebensgefährtin Tina Meyer mit Tochter Ida nahmen am Sportabzeichentag in Wegberg teil.

Foto: Hendrike Spaar

Viele von ihnen haben sich wie Maschke und Boers in der Trainingsgruppe fit gemacht für den großen Tag, andere versuchen relativ unvorbereitet ihr Glück. Dazu zählen auch die vier Fußballer des FC Viktoria Wegberg, die schon im vergangenen Jahr die Anforderungen für das Sportabzeichen absolvierten. Moritz Broich, Christopher Schiwietz, Stefan Jennes und Thomas Clever laufen gegen die Uhr, springen in die Weitsprunggrube und versuchen sich am Medizinballweitwurf und beim Schleuderballwerfen. Dort zeigt sich dann auch, wer in Sachen Koordination geübt hat: Während Martina Boers die Anforderungen für das Abzeichen in Silber gleich mit dem ersten Versuch schafft, heißt es bei den Jungs von Viktoria Wegberg in Deckung zu gehen – immer wieder findet der Ball mit der Lederschlaufe nicht seinen Weg, wird zum Querschläger. „Schleuderballwerfen ist koordinativ ziemlich schwierig“, sagt Helfer Andreas Schiwietz, „da kommt es wirklich auf die Technik an.“ Und Schiwietz muss es wissen: Schon 25 Mal absolvierte das Mitglied des TuS Wegberg die Anforderungen für das Sportabzeichen.

Ob Martina Boers das irgendwann auch von sich behaupten kann, das steht noch in den Sternen. Fakt ist aber: der Anfang ist gemacht. Denn nach dem Schleuderballwurf, absolviert die 34-Jährige auch das Medizinballwerfen im Bereich Kraft mit Bravour, hält stolz ihren Laufzettel in der Hand, auf dem alle Zeiten und Weiten vermerkt sind. „Mein Ziel war es, das Abzeichen in Bronze zu schaffen, jetzt hat es sogar für Silber gereicht. Bis nächstes Jahr versuche ich mich jetzt für Gold vorzubereiten.“

 Mit dabei (v.l.):Christopher Schiwietz, Thomas Clever, Stefan Jennes und Moritz Broich.

Mit dabei (v.l.):Christopher Schiwietz, Thomas Clever, Stefan Jennes und Moritz Broich.

Foto: Hendrike Spaar
 Manfred Maschke vom SSV Wegberg geht mit gutem Beispiel voran.

Manfred Maschke vom SSV Wegberg geht mit gutem Beispiel voran.

Foto: Hendrike Spaar

Diesen Ehrgeiz hat auch Tina Meyer, die sich mit ihrem Lebensgefährten Holger Rausch und Martina Boers vorbereitet hat. Ihr fehlt eine Zehntelsekunde im 100 Meter-Lauf für Gold. „Wir werden definitiv weiterüben“, sagen alle unisono.

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