Fußball Ohne Druck ins große Match
Fußball · Sonntag um 11 Uhr steigt in Uevekoven das größte Spiel in der Geschichte der Frauenabteilung der Sportfreunde. Der Mittelrheinpokalsieger hat in der 1. Runde des DFB-Pokals Bundesliga-Aufsteiger VfL Sindelfingen zu Gast.
Die Hausaufgaben sind gemacht, nun kann's losgehen: Sonntag um 11 Uhr wird in Uevekoven das größte Spiel zumindest in der Geschichte der Frauenabteilung angepfiffen. Die Sportfreunde, amtierender Mittelrheinpokalsieger, erwarten Bundesliga-Aufsteiger VfL Sindelfingen zum Erstrundenmatch im DFB-Pokal.
Es wird ein Spiel unter höchst unterschiedlichen Vorzeichen. Ein einziges Vorbereitungsspiel über 90 Minuten hat Uevekoven bislang absolviert, dazu kam das eigene Kurzturnier sowie die ebenfalls in Kurzform ausgetragene Kreispokal-Vorrunde. Und diese Woche fanden zwei 30-Minuten-Matches gegen männliche Sportfreunde-Teams statt: Gegen die 2. Mannschaft endete die Partie am Montag 0:2, gegen die A-Jugend am Mittwoch 0:1.
Drei Spielerinnen fehlen
"Da haben die Mädels jeweils richtig Druck bekommen. Das war von daher eine gute Vorbereitung, denn gegen Sindelfingen wird es nicht anders werden. Da werden wir uns aufs Verteidigen konzentrieren müssen und versuchen, den ein oder anderen Konter zu setzen. Wir gehen ohne jeglichen Druck ins Spiel, wollen es einfach genießen", sagt Coach Udo Jansen. Drei Spielerinnen stehen ihm nicht zur Verfügung: Jacqueline Berger, Michelle Seifert (beide Kreuzbandriss) und Karina Hünnekens (Urlaub).
Sindelfingen hat dagegen seit Anfang Juli bereits zehn Testspiele sowie ein Trainingslager absolviert. Zum Kader gehören vier Nationalspielerinnen — zwei aus Österreich, zwei aus der Schweiz. Cheftrainer Nico Koutroubis bittet fast täglich zu Übungseinheiten. Das Abschlusstraining absolviert der VfL heute um 17 Uhr in Uevekoven. Quartier bezogen hat er in einem Mönchengladbacher Hotel. "Unsere eigenen Hotels sind ziemlich ausgebucht, konnten einen so großen Tross nicht aufnehmen", erläutert Wegbergs Bürgermeister Reinhold Pillich, den Uevekoven mit in die Planung einbezogen hatte.
Vielleicht noch ein wenig mehr als ihre Kameradinnen fiebern Steffi Beckers und Kristina Wolters dem Spiel entgegen — das sind schließlich die beiden Akteure, die mit Abstand am längsten das Sportfreunde-Trikot tragen: "Dieses Spiel ist definitiv der Höhepunkt unserer fußballerischen Laufbahn. Der ganze Verein steht hinter uns, wir hoffen auf viele Zuschauer", erklärt das Duo unisono.
Die umfangreiche Korrespondenz mit dem DFB führten bei den Sportfreunden Obmann Helmut Jaensch und Jochen Sahl. Jaensch: "Zunächst einmal sind wir von der Papierflut, die auszufüllen war, erschlagen worden. Zum Glück gibt es in Frankfurt zwei nette Damen, die dir bei allen Fragen weiterhelfen und notfalls das Formular per telefonischem Händchenhalten gemeinsam mit dir ausfüllen." Sahl beschäftigt derweil die Zuschauerzahl: "300 dürften realistisch sein. Alles darüber hinaus wäre klasse."
