Fußball Neues Schreckgespenst für Borussia: Thomas Lambertz

Aldenhoven · Mittelrheinliga: Das Derby zwischen Freialdenhoven und Beeck hielt, was es im Vorfeld versprochen hatte.

 Doppelpack im "Clásico": Beecks Thomas Lambertz.

Doppelpack im "Clásico": Beecks Thomas Lambertz.

Foto: Laaser (ARCHIV)

Über viele Jahre erfreute sich Johannes Walbaum, bis Sommer langjähriger Akteur des FC Wegberg-Beeck, beim Lokalrivalen Borussia Freialdenhoven eines besonderen Rufs: "Gegen uns trifft der Walbaum ja immer", musste Borussias Dauercoach Wilfried Hannes wiederholt feststellen. "Walli" trägt nun nicht mehr das FC-Trikot - doch einen Nachfolger als Freialdenhovener Schreckgespenst hatte er in der jüngeren Vergangenheit ja schon "eingearbeitet": Thomas Lambertz. Mit zwei Traumtoren zu Beecks 2:1-Sieg entschied "Lumpi" am Freitagabend in Freialdenhoven den schwungvollen "Clásico" - nicht seine ersten Tore in diesem Duell. "Gerade in Freialdenhoven läuft's für mich wirklich immer sehr gut", stellte Lambertz strahlend fest.

Ob's für den Ruricher Jung an der kurzen Fahrtstrecke liegt? "In zehn Minuten war ich hier. Freitagabend unter Flutlicht ein Derbysieg in Freialdenhoven: Was Schöneres gibt's doch nicht. Auf jeden Fall war das die perfekte Einstimmung auf den Mannschaftsabend in der Neusser Skihalle." Der folgte am Samstag. Kapitän Arian Berkigt sekundierte: "Siege in Freialdenhoven machen schon besonders viel Spaß."

Für die Borussen, für die es zugleich die erste Saisonniederlage war, geht das Warten auf einen Heimsieg gegen Beeck damit weiter - zuletzt gelang ihnen das vor acht Jahren. "Wir sind leistungsmäßig an Beeck aber näher herangekommen", erklärte Borussias Coach Wilfried Hannes - und trauerte der verpassten Führung in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit nach. "Da haben wir in der Tat Glück gehabt. Nachdem wir zunächst alles unter Kontrolle hatten, konnten wir danach froh sein, das 1:1 in die Pause zu retten", räumte Beecks Coach Friedel Henßen ein - und brachte die rasanten 90 Minuten so auf den Punkt: "Es war das erwartet schwere Spiel gegen eine starke Borussia."

Kurz nach der Pause hatte Lambertz mit einem "Tor des Monats" das 2:1 erzielt - seine wuchtige Direktabnahme mit dem Außenspann rauschte aus 18 Metern mit viel Drall genau in den Knick. Schade nur, dass Beecks Videomann Max Warnecke diesen Treffer nicht mehr für die Ewigkeit festhalten konnte - kurz vor der Pause war die Speicherkarte der Videokamera voll. "Durch so ein Tor zu verlieren, kommt nicht alle Tage vor", merkte Hannes zum Siegtor an - und zu Beecks erstem Treffer meinte er lakonisch: "Es war wie immer gegen uns: Mit der ersten Chance geht Beeck 1:0 in Führung."

Auf alle Fälle war's ein mitreißendes Derby - und Borussias Torwarttrainer Sascha Rodemers durfte sich bestätigt sehen. Der hatte in seiner Kolumne in der Stadionzeitung unter anderem diesen Satz geschrieben: "Ich finde, dass in einem Derby Abneigung wenig zu suchen hat, sondern es vielmehr ein toller Abend für die Zuschauer und die Fußballfans der Region werden soll." Der wurde es.

Das intensive Spiel hätte sicher mehr als die 250 Zuschauer verdient gehabt - darunter Beecks England-Student Simon Küppers, der sich diese Woche auf "Heimaturlaub" befindet. "Die Jungs kommen also auch ohne mich klar", stellte er nach dem Spiel schmunzelnd fest. Und Beecks Geschäftsführer Thomas Klingen brachte den packenden Kick so auf den Punkt: "Das war heute Autobahn."

(emo)
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