Regionalligist scheitert im Mittelrheinpokal Sekunden vorm Elferschießen geht Beeck in Hürth k.o.

Fussball-Mittelrheinpokal/Regionalliga · Regionalligist FC Wegberg-Beeck ist im Achtelfinale des Mittelrheinpokals bei Mittelrheinligist FC Hürth ausgeschieden. Bis in die 3. Minute der Nachspielzeit in der Verlängerung stand es 1:1, dann führte ein Hürther Freistoß noch zum 2:1. Am Samstag steht das Liga-Heimspiel gegen Fortuna Köln auf dem Plan.

 Hürths Torwart Julian Mehl schnappt sich den Ball vor Beecks Kapitän Maurice Passage.

Hürths Torwart Julian Mehl schnappt sich den Ball vor Beecks Kapitän Maurice Passage.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Die kleine, aber sehr lautstarke Hürther Fanschar auf der Tribüne des schmucken Hürther Salus Park skandierte in der dritten Minute der Nachspielzeit in der Verlängerung vor einem Freistoß voller Hoffnung enthusiastische „Jupp, Jupp, Jupp!“-Rufe. „Jupp“, das ist Hürths Urgestein Yousef Keshta, seit zwölf Jahren auf dem Platz der „Mister FC Hürth“, um den sich beim Mittelrheinligisten vieles, wenn nicht alles dreht.

1:1 stand es zwischen Hürth und Beeck, und in diesem Moment gab es 20 Meter vor Beecks Gehäuse eben noch mal einen Freistoß für Hürth. Allen Beteiligten war klar: Das ist die letzte Gelegenheit, das Elfmeterschießen noch abzuwenden. Der Freistoß war – natürlich – Chefsache. Also trat Keshta an. Der 31-Jährige traf das Leder auch exzellent, der Ball prallte an die Unterkante der Latte, sprang von dort zurück. Hürths eingewechselter Luka Ziegler stand goldrichtig und drückte die Kugel über die Linie zum 2:1 – und wurde von seinen Mitspielern anschließend freudetrunken fast erdrückt. Der gute Schiedsrichter Francisco Lahora-Chulian pfiff danach erst gar nicht mehr an – der FC Wegberg-Beeck war damit aus dem Pokal geflogen.

 Großchance für Beecks Shpend Hasani: An Keeper Julian Mehl ist er schon vorbei, doch aus spitzem Winkel trifft er dann nur den Pfosten.

Großchance für Beecks Shpend Hasani: An Keeper Julian Mehl ist er schon vorbei, doch aus spitzem Winkel trifft er dann nur den Pfosten.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Es war ein K.o., den sich Beeck hätte ersparen können, wenn der Gast, der bis auf den üblichen Torwarttausch im Pokal mit der bestmöglichen Elf antrat, seinen ordentlichen und konzentrierten Vortrag von Hälfte eins zu mehr als nur dem 1:0 genutzt hätte. Fürs Tor war Jonathan Benteke zuständig, der ein ungewolltes Zuspiel von Hürths Torwart Julian Mehl eiskalt ausnutzte (11.). Weitere gute Chancen ließen danach Benteke und Shpend Hasani liegen. Hürth versteckte sich aber nicht, war der erwartet schwere und spielstarke Gegner. Kurz vor der Pause nagelte Keshta einen Freistoß aufs Lattenkreuz (44.) – ein Signal. Denn nach Wiederanpfiff spielte eine Viertelstunde lang nur noch Hürth – und wurde mit dem Ausgleich dafür belohnt: Alex Vaaßen jagte den Ball unter die Latte (52.).

Nach einer Stunde übernahm dann wieder Beeck deutlich die Initiative, erspielte sich bis zum Ende der Verlängerung auch einige Chancen, die aber allesamt vergeben wurden. Ab der 80. Minute agierte Beeck in Überzahl – Hürths guter Mittelfeldmann Mardochee Tchakoumi sah da wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot. Die 40-minütige Überzahl spielte der Gast dann aber nicht gut aus – erst recht nicht angesichts der üppigen Größe des Hürther Kunstrasens. Es folgte das Drama der Schlusssekunde.

„Bis auf die Viertelstunde nach der Pause waren wir dominant. Wir hätten einfach das 2:0 machen müssen“, meinte Beecks Trainer Mark Zeh. „Es war ein super Fight von uns. Wir waren auf Augenhöhe und haben verdient gewonnen“, meinte Hürths Co-Trainer Giorgi Elizbarashvili, der den erkrankten Coach Oliver Heitmann vertrat.

Während Hürth nun Winterpause hat, steht für Beeck am Samstag der Regionalliga-Rückrundenauftakt daheim gegen Fortuna Köln auf dem Programm – sofern denn wirklich gespielt werden kann (siehe Info). „Wie Wuppertal bringt auch Fortuna Köln viel Wucht mit, ist gerade auch bei Standards enorm gefährlich“, sagt Zeh.

Der muss nun erst einmal schauen, was sein Verletztenlazarett macht. In Hürth mussten mit Aaram Abdelkarim (Wadenverletzung), Sebastian Wilms (Adduktorenprobleme) und Justin Hoffmanns (muskuläre Probleme) gleich drei Mann vorzeitig raus. Von vornherein fehlten zudem Jan Bach (Bauchmuskelzerrung) und Jeff-Denis Fehr (für eingehende Untersuchungen zurzeit im Krankenhaus).

Beeck: Estevao – Passage, Hühne, Wilms (59. Leersmacher), Post – Weggen, Kühnel – Hoffmanns (110. Merl), Hasani, Abdelkarim (12. Arifi) – Benteke (75. Kleefisch)
Tore: 0:1 Benteke (11.), 1:1 Vaaßen (52.), 2:1 Ziegler (120.+3)

Schiedsrichter: Francisco Lahora- Chulian (Bonn)

Zuschauer: 150

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