Fußball Erneut nutzt FC die erste Chance zum ersten Tor
Wegberg · Mittelrheinliga: Beeck schlägt Siegburg 3:1. Aushelfsstürmer Lambertz trifft zum 1:0, danach lochen noch Wilms und Hasani ein.
Nicht unbedingt schön, aber effektiv – und vor allem erfolgreich: So hatte sich der FC Wegberg-Beeck gerade im heimischen Waldstadion in dieser Saison schon öfter präsentiert. Exakt so war’s auch nun wieder gegen den SV Siegburg. Nicht zum ersten Mal fanden die Kleeblätter schwer ins Spiel, nutzten aber gleich ihre erste Chance zur Führung. Verantwortlich war dafür Thomas Lambertz: Eine feine Kombination mit den finalen Zulieferern Armand Drevina und Yannik Leersmacher nutzte „Lumpi“ abgezockt zum 1:0 (29.).
Der etatmäßige Mittelfeldspieler lief erstmals überhaupt für Beeck in der Sturmspitze auf. „Das hatte ich zuletzt in der A-Jugend beim TuS Kückhoven mal getan“, erinnerte sich Lambertz. Die ungewöhnliche Maßnahme war aus der Not geboren. Denn die Stürmer Tim Blättler und Marius Müller fehlen zurzeit verletzt, die weitere Offensivkraft Sakae Iohara drängt sich gerade nicht für die Startelf auf – und Shpend Hasani, Beecks etatmäßiger Stoßstürmer, musste nach einer „kleinen Unstimmigkeit“ (so FC-Coach Friedel Henßen) erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Für Lambertz spielte rechts im Mittelfeld Stefan Thelen, der so zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison kam.
Nach der Führung hätte Beeck umgehend nachlegen können. Die eine Chance dazu ließ Lambertz aus (33.), die andere Musashi Fujiyoshi, der nach einer Hereingabe von Kapitän Maurice Passage an Siegburgs starkem Torhüter Michael Vogel scheiterte (34.). Generell hatte Beecks Spielführer aber nicht gerade seinen besten Tag erwischt, und daraus machte Passage gewohnt selbstkritisch auch keinen Hehl: „Das war heute nicht mein Spiel. Dafür sind mir zu viele Fehler unterlaufen.“ Verlass war dafür mal wieder auf Nils Hühne: Nach einem weiten Abschlag von Vogel, der mit Windunterstützung fast bis zum Strafraum flog, wurde es in Beecks 16er einmal brenzlig, doch Hühne rettete zur Ecke (42.).
Ebenfalls nicht ganz untypisch für Beecks Spiel im Herbst 2018 war das 2:0. Denn das fiel nach einem Standard – eine in diesen Wochen sehr probate Beecker Waffe: Einen Drevina-Freistoß köpfte Sebastian Wilms ein (61.). Den nötigen Freiraum hatte ihm dabei geschickt Beecks jüngste Verpflichtung Riad Chakroun verschafft. Generell feierte der Spanier auf der Sechs ein vielversprechendes Ligadebüt, beeindruckte mit viel Übersicht und großer Ballsicherheit gerade auch in kritischeren Situationen. „Riad hat seine Sache gut gemacht“, lobte denn auch Henßen.
Naturgemäß weit weniger löblich fand der Coach fünf Minuten später das Abwehrverhalten seines Teams. Da durfte Siegburgs Zakaria Harrach ungehindert durch die Mitte laufen und den Anschlusstreffer erzielen – Passage und Wilms gaben dabei keine gute Figur ab (66.). Das Duo ersparte damit Co-Trainer Dirk Ruhrig den obligatorischen Kasten Bier für ein Zu-Null-Spiel: „Da haben Sepp und Mo die Schneise schön aufgemacht“, frozzelte Ruhrig.
Wirklich in Gefahr geriet Beecks Sieg aber nicht mehr. Stattdessen hatte der eingewechselte Norman Post Pech mit einem Schuss an den Außenpfosten (87.), ehe es der gleichfalls ins Spiel gekommene Hasani besser machte: Auf Zuspiel Fujiyoshis traf er trocken ins lange Eck (88.). In der Nachspielzeit hätte Drevina gar noch auf 4:1 stellen können – und resümierte im Anschluss: „Im Großen und Ganzen haben wir das Spiel bestimmt, waren wieder effektiv und sind als verdienter Sieger vom Platz gegangen.“ Was Henßen auch so sah: „Die ersten zehn Minuten waren wir nicht präsent, doch danach haben wir weit besseren Zugriff bekommen. Das 1:0 war dann toll herausgespielt.“ Was sein Siegburger Kollege nicht bestreiten wollte: „Wir wollten mutig spielen, und das haben wir auch getan, haben zudem 30 Minuten nichts zugelassen. Doch Beeck hat eben viel Qualität auch im Abschluss, und das hat man gerade beim 1:0 gesehen“, merkte Kinan Moukhmalji an.
Beeck: Zabel – Passage, Wilms, Hühne, Tobor – Chakroun, Drevina – Thelen (65. Hasani), Leersmacher (80. Post), Fujiyoshi – Lambertz (90. Geiser)