Fußball Gutes Pflaster Bertram-Möthrath-Stadion

Wegberg · Mittelrheinliga: Der FC Wegberg-Beeck spielt am Sonntag bei Viktoria Arnoldsweiler. Das Verletztenlazarett hat sich deutlich gelichtet.

 Das war gegen Hürth die Entscheidung: Mit diesem Schuss trifft Armand Drevina zum 3:1-Endstand. Auch übermorgen in Arnoldsweiler dürfte Beecks Achter wieder erste Wahl sein.

Das war gegen Hürth die Entscheidung: Mit diesem Schuss trifft Armand Drevina zum 3:1-Endstand. Auch übermorgen in Arnoldsweiler dürfte Beecks Achter wieder erste Wahl sein.

Foto: Michael Schnieders

Jahrelang war Viktoria Arnoldsweiler im Dürener Stadtgebiet die unangefochtene Nummer eins – der Vorortklub drehte speziell den traditionsreichen und in weiter Vergangenheit sehr erfolgreichen Stadtklubs Schwarz-Weiß Düren und SG Düren 99 munter eine lange Nase. Während die bestenfalls Landesliga spielten, war die Viktoria Stammgast in der höchsten Amateurklasse – und gehörte dort einige Jahre lang sogar zu den Topteams. Mit dem neu ins Rennen gegangenen und äußerst ambitionierten Fusionsklub 1. FC Düren hat die Viktoria in der Mittelrheinliga nun erstmals wieder einen direkten Konkurrenten aus dem Stadtgebiet.

Nach den ersten fünf Spielen, die fünf Punkte brachten, liegt die Viktoria einen Zähler vor dem weit höher gehandelten 1. FC. Was für viele im Arnoldsweiler Umfeld mit Sicherheit nicht ganz unerheblich ist, beschäftigt Thomas Virnich aber nicht besonders: „Ich konzentriere mich auf meine Mannschaft“, bekräftigt der neue Coach der Viktoria, der im Sommer von Landesligist Kohlscheider BC kam. Dort arbeitete Virnich insgesamt sieben Jahre, führte den BC von der A-Liga bis in die Landesliga. In Arnoldsweiler löste er Frank Rombey ab, der früh signalisiert hatte, im Sommer bei der Viktoria aufzuhören – nun amtiert dieser als Sportdirektor beim 1.FC Düren.

Doch nicht nur in der sportlichen Führung gab es bei der Viktoria einen Wechsel. Noch weit einschneidender fiel der Umbruch innerhalb der Mannschaft aus: Nur fünf Spieler des letztjährigen Kaders blieben, das Team präsentiert sich nun also quasi rundumerneuert. Auf die Zusammenstellung des Teams habe er aber schon großen Einfluss gehabt, versichert Virnich: „Ich war da von vorn herein stark mit eingebunden.“

Mit dem Start ist er auch recht zufrieden: „Wir haben weniger Zeit gebraucht, uns in der Liga zu akklimatisieren, als wir gedacht haben. Wir sind aber noch dabei, eine gemeinsame Spielidee zu entwickeln. Das dauert aber eben.“ Virnich trainiert erstmals in der Mittelrheinliga, doch Beecks Coach Friedel Henßen kennt er dennoch sehr gut. Übermorgen treffen die beiden erstmals als Trainer aufeinander – in Arnoldsweiler.

Das dortige Bertram-Möthrath-Stadion war für Beeck stets ein ausgesprochen gutes Pflaster (siehe Info), doch was Virnich an Henßen beeindruckt, ist etwas anderes: „Trotz zweier Abstiege aus der Regionalliga darf der Friedel schon eine lange Zeit sein Unwesen in Beeck treiben, ohne in Frage gestellt zu werden“, erklärt er launig – und möchte das ausdrücklich als Kompliment verstanden wissen. Und wenn Beeck natürlich auch der Favorit sei, lasse er sich aber nicht bange machen: „Wir werfen stets viel Laufbereitschaft und Herz in die Waagschale, stehen kompakt und haben ein gutes Tempo im Umschaltspiel. Das wollen wir auch gegen Beeck wieder beweisen.“ Mit körperlicher Größe könne sein Team dagegen nicht punkten, fügt er schmunzelnd hinzu: „So eine Kante wie Beecks Abwehrchef Danny Fäuster haben wir nicht im Kader. Bei uns tragen fast alle Spieler Größe M – oder sogar S.“

Neben Fäuster hätte Virnich da getrost auch dessen Nebenmann Nils Hühne nennen können, der seinem Namen (dann aber ohne „h“) auch alle Ehre macht. Beim 3:1 gegen Hürth am vergangenen Freitag fehlte Hühne grippebedingt. Nun ist er ebenso wieder einsatzbereit wie Sascha Tobor. Bis auf Tim Blättler und Amaar Zayton stehen Henßen übermorgen so alle Akteure zur Verfügung – so gut sah es personell schon länger nicht mehr aus.

Und auch punktemäßig sieht es sehr gut aus: Beeck ist Zweiter, punktgleich mit Tabellenführer SV Bergisch Gladbach, und hat 13 von 15 möglichen Zählern eingefahren. Die nächsten drei sollen nun in Arnoldsweiler geholt werden. „Natürlich wollen wir da wieder gewinnen, wollen wie gewohnt auch dominant spielen. Doch dafür müssen wir auch sehr konzentriert spielen, dürfen uns keine leichtfertigen Ballverluste erlauben. Denn kontern kann Arnoldsweiler wirklich gut“, sagt Henßen.

Und was beide Trainer zudem verbindet: Beide sind erklärte Anhänger der dritten Halbzeit: „Das Bier für Friedel ist schon kaltgestellt. Egal, wie das Spiel läuft“, erklärt Virnich grinsend.

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