Zu Gast bei Neu-Coach Burlet Beeck spielt gegen den künftigen Trainer

Wegberg · Mittelrheinliga: Der FC tritt in Breinig an. Da trainiert noch Michael Burlet. Der will sich mit dem Klassenerhalt vom SV verabschieden.

 Michael Burlet, hier als Co-Trainer von Alemannia Aachen.

Michael Burlet, hier als Co-Trainer von Alemannia Aachen.

Foto: imago sportfotodienst

Wegberg Hinter Wilfried Hannes, dem Dauertrainer Borussia Freialdenhovens, sind in der Mittelrheinliga Friedel Henßen vom FC Wegberg-Beeck und Michael Burlet vom SV Breinig die dienstältesten Trainer – beide tragen bei ihrem Klub seit der Saison 2012/13 die sportliche Verantwortung. Im Sommer ist für beide in dieser Funktion aber Schluss. Henßen wird sich in Beeck dann auf seine Rolle als Sportlicher Leiter konzentrieren, und Burlet wird beim FC sein Nachfolger als Trainer. Den hat Henßen selbst ausgesucht – Burlet war sein klarer Wunschkandidat.

Am Sonntag, Anstoß 15 Uhr, tritt Beeck in Breinig an – für Brisanz ist also reichlich gesorgt. Beide Trainer sind aber bemüht, das Thema nicht so hoch zu hängen. „Trotz dieser Konstellation: Wir wollen versuchen, ein ganz normales Spiel draus zu machen“, sagt Henßen. Und Burlet versichert mit Nachdruck: „Dass ich ab Sommer in Beeck bin, blende ich am Sonntag komplett aus. Der FC ist sicherlich der Favorit, doch wir wollen das Spiel so lange wie möglich offen halten.“ Und eines betont Burlet ebenso: „Breinig ist für mich mehr als nur eine Trainerstation. Hier konnte ich immer in völliger Ruhe arbeiten – so wie ich das noch bei keinem Verein konnte. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand ist wirklich tadellos, habe ich in dieser ausgeprägten Form vorher nicht gekannt.“ Auch von daher wolle er sich unbedingt mit dem Klassenerhalt aus Breinig verabschieden. „Bis zum Saisonende konzentriere ich mich komplett darauf.“

Auch beim Abstieg aus der Mittelrheinliga 2016 hätten in Breinig alle Beteiligten die Nerven behalten: „Auch damals bin ich in keiner Weise in Frage gestellt worden, und in der Folgesaison haben wir den direkten Wiederaufstieg geschafft.“ Auch das ist eine deutliche Parallele zu Henßen – der ist mit Beeck sogar zweimal aus der Regionalliga abgestiegen, ohne dass sein Stuhl jemals gewackelt hätte.

All das zählt übermorgen naturgemäß aber nicht. Beide benötigen die Punkte – Beeck für den erneuten Aufstieg in die Regionalliga, Breinig für den Klassenerhalt. Der SV ist dabei im Kalenderjahr 2019 auf einem sehr guten Weg, ist aktuell Dritter der Rückrundentabelle. Aus den ersten fünf Spielen holte er satte 13 Zähler, ehe es im Sechs-Punkte-Spiel bei Viktoria Arnoldsweiler zuletzt einen herben Rückschlag gab: Der freilich auch stark ersatzgeschwächte SV verlor 0:2. „Damit haben wir den ersten Matchball auf dem Weg zum Klassenerhalt nicht genutzt“, ordnet Burlet die erste Niederlage 2019 ein.

Gleich drei Niederlagen stehen im selben Zeitraum für Beeck zu Buche. Denn alle bisherigen Auswärtsspiele der Rückrunde haben die Kleeblätter verloren – jeweils auf Kunstrasen, der auch in Breinig der Untergrund ist. „Dass wir uns auf Naturrasen wohler fühlen, ist ja kein Geheimnis. Dennoch müssen wir nun auch auswärts den Bock endlich wieder umstoßen“, fordert Henßen. Der hatte zuletzt keinen Hehl daraus gemacht, dass er in diesem Monat über die drei Heimspiele in Folge nicht gerade traurig war.

Davon zeugte auch die couragierte Vorstellung am Dienstagabend im Mittelrheinpokal-Halbfinale gegen Fortuna Köln. Den Drittligisten hatte Beeck kurz vorm Elfmeterschießen, ehe die Profis doch noch zweimal zum 2:0-Sieg trafen. Henßen: „Da haben wir einen enormen Aufwand betrieben. Bei aller Enttäuschung über das Aus überwiegt der Stolz auf unsere Leistung.“

Eine ähnliche Vorstellung, natürlich unter ganz anderen Vorzeichen, wünscht er sich nun auch in Breinig: „Da müssen wir die gleiche Einstellung und Leidenschaft an den Tag legen. Ansonsten werden wir nicht bestehen. Denn Breinig ist durch die Bank gut besetzt, praktiziert ein richtig gutes Umschaltspiel mit viel Tempo. Die Ergebnisse in diesem Jahr sprechen für sich.“ Auch im Hinspiel hatte Beeck beim 1:0-Sieg viel Mühe. Bester Toschütze beim SV ist Christos Draganidis (zehn Tore).

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