Mittelrheinliga-Aufstiegskampf Beeck kämpft gegen den Auswärtsfluch

Wegberg · Der FC spielt am Sonntag (15.15 Uhr) bei Schlusslicht SSV Merten. Auf dem Kunstrasen will Beeck endlich seine Auswärtsphobie ablegen. Siegen die Kleeblätter nicht, können sie nicht mehr aus eigener Kraft aufsteigen.

 Mit diesem Freistoß erzielte Beecks Innenverteidiger Nils Hühne das Tor zum 3:0-Endstand gegen Frechen.

Mit diesem Freistoß erzielte Beecks Innenverteidiger Nils Hühne das Tor zum 3:0-Endstand gegen Frechen.

Foto: Michael Schnieders

Ein mickriges Pünktchen aus fünf Spielen: So lautet die desaströse Auswärtsbilanz von Tabellenführer FC Wegberg-Beeck in der Rückrunde der Fußball-Mittelrheinliga. Am Sonntag folgt Spiel Nummer sechs beim neuen Schlusslicht SSV Merten in Bornheim, wieder auf Kunstrasen. „Das ist dann auch unsere letzte Chance, auf diesem Geläuf in der Rückrunde noch die Kurve zu kriegen“, sagt Coach Friedel Henßen.

Ein Sieg in Merten ist für die Kleeblätter Pflicht. Bereits bei einem Remis wäre der Aufstieg aus eigener Kraft nicht mehr möglich – auch nicht mit einem Sieg gegen den direkten Konkurrenten SV Bergisch Gladbach am 2. Juni im heimischen Waldstadion. Die ersehnte Rückkehr in die Regionalliga würde dann nur noch mit Schützenhilfe funktionieren. „Wir dürfen uns nicht auf andere verlassen, müssen einfach alle unsere drei noch ausstehenden Spiele gewinnen. Tun wir das, steigen wir auf“, sagt Henßen.

Nach der spielerisch, kämpferisch und läuferisch überzeugenden Vorstellung beim 3:0 gegen Frechen ist Beecks Coach auch zuversichtlich: „Unsere jüngste Auswärtsvergangenheit darf in Merten keine Rolle spielen. Wir müssen dahin mit der Überzeugung fahren, die drei Punkte mitzunehmen. Das Potenzial dafür haben wir auf alle Fälle.“ Nach dem 0:2 im Auswärtsspiel beim SV Siegburg, dem eindeutigen Tiefpunkt der Saison, sei intern einiges besprochen worden. Henßen: „Das hat gefruchtet. Ich bin mir sicher, dass wir uns so nicht noch einmal präsentieren. In Merten wollen wir mit dem gleichen Tempo wie gegen Frechen spielen. Gelingt uns das, bin ich guter Dinge.“

Das wäre er erst recht, wenn er die Frechener Erfolgself wieder aufbieten könnte – wonach es aussieht. „Es wäre einfach schön, nach langer Zeit mal wieder zwei Mal in Folge mit derselben Formation beginnen zu können.“ Zwei angeschlagene Spieler werden auf alle Fälle auf der Bank Platz nehmen: Thomas Lambertz plagt weiterhin eine Achillessehnenentzündung, Marius Müller hat noch Trainingsrückstand.

Henßen erwartet ein interessantes Spiel: „Merten steht ja auch mit dem Rücken zur Wand. Für beide zählt daher nur ein Sieg.“ Genau das sieht Uwe Emons ein wenig anders. Denn Mertens Sportlicher Leiter (seit Dezember) macht sofort klar, dass er kein Freund von Durchhalteparolen ist: „Im Prinzip sind wir am Sonntag abgestiegen. Die Chance auf den Klassenerhalt liegt nun noch bei 1:99.“

Am Sonntag verlor Merten in Arnoldsweiler 0:3. Es war nicht nur die dritte Niederlage in Serie, sondern vor allem die zweite Auswärtsniederlage hintereinander in einem Sechs-Punkte-Spiel. Denn das Derby beim ebenfalls stark gefährdeten VfL Alfter hatte der SSV 0:2 verloren. Folge: Merten hat nun vier Punkte Rückstand zum rettenden Platz 13, dazu ein sehr schlechtes Torverhältnis.

Dabei hatte der SSV in der Winterpause gehörige personelle Korrekturen vorgenommen. Da stieg nicht nur Emons ein, sondern wurde auch der Trainer gewechselt: Auf Alex Halfen folgte Ralf Jauernick. Vor allem aber gestaltete Emons den Kader um: Etliche Akteure gingen, viele kamen. Unter anderem die regionalligaerfahrenen Ricardo Retterath (TV Herkenrath) und Marcel Radschuweit (1. FC Kaan-Marienborn).

Der Erfolg blieb aus: Aus zehn Spielen der Rückrunde holte der SSV nur neun Punkte. Emons: „Wir haben einfach zu viele Verletzte. Zwei der Neuen hatten sich im Winter direkt einen Kreuzbandriss zugezogen, und zuletzt in Arnoldsweiler haben wir ohne Neun gespielt. Von daher fehlen uns zurzeit die Waffen, um Beeck gefährlich zu werden.“

Das Spiel in Alfter war für Emons „sehr emotional“. Kein Wunder, denn bis September 2018 gestaltete er als Sportlicher Leiter und Vorsitzender die Geschicke des VfL maßgeblich mit – und das über 30 Jahre. Was ihm völlig zu Recht den Ruf des „Mister VfL Alfter“ bescherte. Doch dann schied er dort im Unfrieden.

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