Tabellenführer der Mitttelrheinliga FC Wegberg-Beeck gewinnt im Stil eines echten Spitzenteams

Fussball-Mittelrheinliga · Der FC Wegberg-Beeck gewinnt das Topspiel beim VfL Vichttal vor 400 Zuschauern nach einer brillanten ersten Halbzeit mit 3:0 und klettert wieder an die Tabellenspitze. Stefan Zabel hält einen Foulelfmeter. Nils Hühne hat um zwei Jahre verlängert.

 29. Minute: Mit diesem Schuss bringt Marc Kleefisch ­Beeck 1:0 in Führung. Vichttals Keeper Kaan Gökcesin streckt sich vergeblich.

29. Minute: Mit diesem Schuss bringt Marc Kleefisch ­Beeck 1:0 in Führung. Vichttals Keeper Kaan Gökcesin streckt sich vergeblich.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Wie erwartet war auf und neben dem neuen Kunstrasenplatz am Stolberger Sportplatz Dörenberg im Topspiel zwischen Gastgeber Vichttal und dem FC Wegberg-Beeck eine Menge los. Die rund 400 Zuschauer machten zumindest in der ersten halben Stunde ordentlich Stimmung, bejubelten zum Beispiel auch jede gelungene Abwehraktion ihres VfL lautstark, haderten zudem mit gefühlt jeder zweiten Entscheidung des umsichtigen Unparteiischen Sven Landgraf.

Beeck behielt in der zunächst sehr hitzigen Atmosphäre allerdings kühlen Kopf, ließ sich davon nicht irritieren oder gar beeindrucken und agierte abgeklärt im Stil einer echten Spitzenmannschaft. Speziell in der ersten Halbzeit legten die Kleeblätter eine blitzsaubere Vorstellung hin, die schon als Ansage an die Konkurrenz aufgefasst werden kann – aus diesem Holz sind Meister geschnitzt. Die 2:0-Pausenführung durch zwei blitzsauber herausgespielte Tore war der verdiente Lohn, am Ende siegte der Gast 3:0 und brachte Vichttal nach zuvor acht Siegen und einem Remis so die erste Heimniederlage bei.

„Ich bin schon stolz darauf, dass wir es so souverän hingekriegt haben. Wir sind ruhig geblieben, haben unser Spiel durchgezogen und sind verdient 2:0 in Führung gegangen. Und in der zweiten Halbzeit hatten wir auch die Gier, unser eigenes Tor mit aller Macht zu verteidigen. Auch das freut mich sehr“, sprudelte es aus Beecks Coach Mark Zeh heraus.

Die letztere Qualität war ja in den Testspielen einige Male nicht sonderlich ausgeprägt – jetzt, wo es in einem Spitzenspiel wirklich darauf ankam, sah das anders aus. Zur Krönung hielt Beecks Keeper Stefan Zabel beim Stand von 2:0 einen von ihm selbst an Joseph Mbuyi verursachten Elfmeter von Nils Schütte – Zabel hielt den Ball sogar fest (78.). „Wenn der reingegangen wäre, dann hätte es hier wahrscheinlich noch mal richtig gebrannt“, räumte Zeh ein.

So aber fuhr der FC mit der bislang wohl besten Auswärtsleistung der Saison einen ungefährdeten Dreier ein – und eroberte zur Belohnung die Tabellenführung vom zum Zuschauen verurteilten FC Hennef zurück. Dessen eigenes Topspiel gegen den Bonner SC war aus Sicherheitsgründen ja abgesagt worden.

Beeck begann gegenüber dem 3:0 gegen Frechen mit den erwarteten zwei Änderungen in der Startelf. Nach abgebrummter Gelbsperre kehrte Abwehrchef Maurice Pluntke zurück, und nach auskurierter Verletzung tat das auch Geburtstagskind Julio Torrens, der am Spieltag 20 Jahre alt wurde. Für sie mussten Mathias Hülsenbusch und Adrijan Behrami auf die Bank.

Beecks Stürmer Marc Kleefisch gab den ersten ernsthaften Warnschuss aufs Vichttaler Gehäuse ab (8.), dem Kapitän Maurice Passage umgehend den zweiten folgen ließ (10.). Die dritte gute Chance war ein Kopfball von Dimitrios Touratzidis (25.). Die nächsten beiden saßen dann aber auch, beide erstklassig herausgespielt. Shpend Hasani bediente mit einer lang gezogenen Diagonalflanke Sturmkollege Kleefisch, der vollendete aus fünf Metern (29.). „Die Bewegtbilder zeigen aber eindeutig, dass Kleefisch im Abseits stand“, monierte nach dem Spiel Vichttals Trainer Andi Avramovic.

Keine Proteste regten sich dagegen beim zweiten Tor zwei Minuten später: Sebastian Wilms bediente mit einem genialen Steckpass Hasani, der lochte abgezockt ein und krönte damit seine auch generell vorzügliche Leistung (31.). Kleefisch (35.) und Nils Hühne mit einem strammen Weitschuss (41.) brachten das VfL-Gehäuse auch danach ernsthaft in Gefahr.

Nach der Pause überließ Beeck den Gastgebern die Initiative, die bei allem Eifer aber nur selten wirklich gefährlich wurden. In der Schlussphase verpassten Touratzidis (82.) und Hasani (85.), die jeweils am guten Keeper Kaan Gökcesin scheiterten, die endgültige Entscheidung. Für die sorgte in der Nachspielzeit ein Vichttaler: Die Kopfball-Hereingabe Yannik Leersmachers bugsierte Alexander Dollhopf ins eigene Tor (90.+2). Aufgeräumt zeigte sich trotz der für ihn bitteren Niederlage Avramovic: „Die reifere Mannschaft hat gewonnen, und wir haben nicht unsere gewohnten PS auf die Strecke gebracht.“

Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen teilte nach dem Spiel die nächste Vertragsverlängerung mit: Hühne hat bis 2025 unterschrieben.

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