Remis gegen Bergisch Gladbach Erste Kleckse für Beecks Heimweste
Fußball-Mittelrheinliga · Im neunten Heimspiel reicht es für den FC Wegberg-Beeck erstmals nicht zu einem Sieg: Gegen „Angstgegner“ SV Bergisch Gladbach heißt es in einem deutlich von Zweikämpfen dominierten Spiel am Ende leistungsgerecht 1:1.
Acht Spiele, acht Siege, 27:3 Tore: So lautete Beecks makellose Heimbilanz bis zum Spiel gegen Bergisch Gladbach. Der SV machte seinem Ruf als Beecker „Angstgegner“ dann aber mal wieder alle Ehre. Denn ausgerechnet er sorgte für die ersten Kleckse auf der bis dahin blütenweißen Beecker Heimweste, nahm beim 1:1 einen verdienten Punkt mit auf den Heimweg.
Dennoch war es für die Kleeblätter kein ganz so übler Tag, denn der größte Widersacher FC Hennef verlor beim bisherigen Vorletzten FC Pesch völlig überraschend 1:3. Womit die Schwarz-Roten unterm Strich also einen Punkt gutmachten, nun auch trotz eines Spiels mehr wieder „richtiger“ Tabellenführer sind. Das vergangene Woche aus Sicherheitsgründen abgesagte Topspiel zwischen Hennef und dem Bonner SC, dem dritten Aufstiegsaspiranten, ist mittlerweile neu terminiert: Dieses Derby findet am Karsamstag, 8. April, statt.
Von Anpfiff weg entwickelte sich auf dem schweren Geläuf des Waldstadions ein äußerst kampfbetontes Spiel, standen eindeutig Zweikämpfe im Mittelpunkt. Spielerische Finessen waren beiderseits Mangelware – und zwingende Torchancen auch. „Es war ein ekliges und ereignisarmes Spiel mit kaum Torchancen. Wir haben zwar bis auf das Tor nichts zugelassen, haben umgekehrt aber auch kaum Chancen herausgespielt. Von daher ist das ein gerechtes Remis. Und den Punkt nehmen wir gerne mit. Bergisch Gladbach ist ja auch kein Gegner, den man mal so im Vorbeigehen schlägt“, brachte es Norman Post, Beecks Mann auf der linken Schiene, treffend auf den Punkt.
Dabei sah es lange Zeit nach einem Beecker Sieg aus – dank eines netten Gastgeschenks in der 17. Minute: Einen 60-Meter-Diagonalball Nils Hühnes wollte ein Gladbacher zu seinem Keeper Tim Hechler zurückköpfen, doch der kam nur etwas zögerlich raus. Shpend Hasani, zwei Tage vor dem Spiel 27 Jahre alt geworden, nahm das verspätete Geburtstagspräsent dankend an, umkurvte noch Hechler und schob den Ball ins leere Tor.
Der nächste Aufreger vor einem Tor war dann erst kurz nach Wiederanpfiff. Der Schuss von Gladbachs Nico Kuhbier wurde soeben noch zur Ecke geblockt (47.). Da stand beim FC Sebastian Wilms freilich nicht mehr auf dem Platz. Der Routinier hatte sich in der ersten Halbzeit zunächst eine Gelbe Karte und danach noch eine mehr als ernsthafte Ermahnung von Schiri Marlon Ganser eingehandelt. Der machte ihm sowohl verbal als auch mit einer Geste unmissverständlich klar, dass er beim nächsten Vergehen vorzeitig duschen müsse – FC-Coach Mark Zeh hatte so keine andere Wahl, als seinen Sechser zur Pause auszuwechseln.
Für Aufregung im Gladbacher Strafraum sorgte lange Zeit dann nur noch eine Szene: Hühne wurde durchaus elfmeterreif gefoult (53.) – umgekehrt überstand freilich auch Beeck eine ähnlich haarige Szene im eigenen Strafraum ungestraft. So deutete lange Zeit alles auf einen Beecker Arbeitssieg hin, ehe dem Gast, der nie aufsteckte, doch noch der Ausgleich gelang: Nach einer flachen Hereingabe von der rechten Seite stand Stefano Fragapane völlig blank und jagte den Ball unter die Latte (83.).
In der ersten Minute der Nachspielzeit hätte es für Beeck dennoch fast ein Happy End gegeben. Doch Marc Kleefisch setzte seinen lehrbuchmäßigen Kopfball nach ebensolcher Flanke des eingewechselten Folajoni Orolade wenige Zentimeter zu hoch an: Der Ball klatschte ans untere Lattenkreuz, sprang von dort ins Feld zurück – es wäre ansonsten ein „Tor des Monats“ geworden.
„Die erste Halbzeit war in Ordnung, die zweite war nicht unsere. Da haben wir die Dominanz verloren, waren nicht mehr so souverän. Und leider ist am Ende dann ein Ball durchgerutscht. Der SV hatte den Punkt allerdings auch verdient“, urteilte Zeh. „Durch ein dummes Tor sind wir in Rückstand geraten. Über den Punktgewinn bei den so heimstarken Beeckern bin ich einfach froh“, meinte SV-Coach Andreas Dreiner.
Trotz der ersten Verlustpunkte daheim hatte Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen seine gute Laune nicht verloren: „Endlich haben wir zumindest mal wieder ein Remis gegen Bergisch Gladbach geholt“, sagte er mit Blick auf die vorangegangenen vier Niederlagen gegen den SV – die letzten drei davon sogar ohne ein eigenes Tor. Keine Frage, für Henßen war das Glas daher eindeutig halbvoll und nicht halbleer. Und da konnte er noch nicht mal wissen, dass Hennef verlieren würde – diese Partie war erst später zu Ende.