Touratzidis führt Beeck zum Sieg gegen Bonn Der Herr der Lüfte entscheidet auch das Topspiel

Fussball-Mittelrheinliga · Der FC Wegberg-Beeck gewinnt das Topspiel gegen den Bonner SC 2:0. Sekunden vor der Pause trifft Dimitrios Touratzidis wieder mal mit dem Kopf zum 1:0. Danach muss der FC einige bange Momente überstehen – dann trifft Tarik Handzic zum 2:0.

 83. Minute: ­Beecks eingewechselter Tarik Handzic (r.), zuvor erstklassig von Marc Kleefisch bedient, schiebt zum 2:0-Endstand ein – Bonns Keeper Ron Meyer hat keine Abwehrchance mehr.

83. Minute: ­Beecks eingewechselter Tarik Handzic (r.), zuvor erstklassig von Marc Kleefisch bedient, schiebt zum 2:0-Endstand ein – Bonns Keeper Ron Meyer hat keine Abwehrchance mehr.

Foto: Nipko

Es war ein Spitzenspiel, das diesen Namen auch verdiente – und für ­Beeck erfreulich ausging: Nach dem 2:0 gegen Regionalliga-Mitabsteiger Bonner SC grüßen die Kleeblätter einen Spieltag vor Hinrundenschluss weiter von der Tabellenspitze.

Kommenden Sonntag tritt ­Beeck im letzten Spiel des Jahres vor der dreimonatigen Winterpause im absoluten Gipfelspiel beim punktgleichen FC Hennef an. Der zurzeit hartnäckigste Konkurrent gewann bei Favoritenkiller TuS Königsdorf (hatte zuvor sowohl Beeck als auch Bonn geschlagen) 1:0 und feierte damit den sechsten Zu-Null-Sieg in Serie. Den Vorsprung auf Bonn baute Beeck durch den siebten Sieg im siebten Heimspiel auf acht Punkte aus.

„Es war ein echtes Topspiel. Wir sind verdient in Führung gegangen, haben danach gut verteidigt und schließlich auch den Deckel draufgemacht. Das war ein Big Point heute“, fasste Beecks erneut starker Routinier Sebastian Wilms den aufregenden Kick zusammen.

Der hielt nach 20 Minuten die ersten Höhepunkte bereit. Einen scharf hereingegebenen Freistoß Norman Posts holte BSC-Keeper Ron Meyer aus dem Eck (23.). Fünf Minuten später zeigte Beecks Torwart Eric Wille, dass auch er sein Fach versteht, und entschärfte einen Flachschuss von Ergün Yildiz. Wille stand erneut für den privat verhinderten Stefan Zabel zwischen den Pfosten – und parierte wiederholt bravourös.

In der temporeichen Partie versuchte es Beeck immer wieder mit zügigen Seitenverlagerungen, während es Bonn vornehmlich mit flottem Umschaltspiel versuchte. Den etwas entschlosseneren Eindruck hinterließen die Beecker – und dafür wurden sie kurz vor der Pause belohnt. Zunächst aber blockte Bonns Bilal Ksiouar in höchster Not noch einen Schuss Marc Kleefischs (44.).

Doch in der Nachspielzeit führte ein feiner Spielzug zur verdienten Beecker Führung: Wilms zerschnitt Bonns Kette mit einem Präzisionsflachpass zentimetergenau in den Lauf von Kapitän Maurice Passage. Dessen butterweiche Flanke nickte Dimitrios Touratzidis sehenswert ein – sein bereits 14. Saisontreffer. „Dimi steht in der Luft exakt genauso wie früher Sahin Dagistan“, adelte ihn Passage. Für den Kapitän, soeben von einer Coronainfektion genesen, war nach 70 Minuten Schluss. „Ich war völlig platt“, bekannte „Mo“.

Die Viertelstunde nach der Pause verlief ausgeglichen. Auf beiden Seiten zeichneten sich erneut die Torhüter aus: Wille parierte gegen Rudolf Gonzales (56.) und Jonas Berg (62.), Meyer gegen Touratzidis (60.). Danach zog Bonn ein regelrechtes Powerplay auf, schnürte Beeck ein, ließ den Ball schnell und ansehnlich laufen. Beeck lief rund 20 Minuten nur hinterher, konnte in dieser Phase auch für keine Entlastung mehr sorgen. Die größte Chance zum Ausgleich hatte der Gast nach einer Ecke aus kurzer Distanz – aber wieder war Wille auf dem Posten (78.).

Zum Turm in der Schlacht avancierte neben Wille vor allem Maurice Pluntke: Der Abwehrchef, wirkungsvoll unterstützt von Nils Hühne, stand immer richtig, trat beherzt viele Feuerchen aus und dirigierte seine Kollegen. „Maurice kann einfach auch ein Spiel lesen, redet viel und stellt die Nebenspieler richtig“, lobte Passage seinen Vornamens-Vetter.

Die aufopferungsvolle Abwehrarbeit honorierte auch Beecks Coach Mark Zeh: „So gefordert wie heute war unsere Abwehr in dieser Saison noch nicht. Dem haben wir standgehalten.“ Schien der Ausgleich in dieser Phase nur eine Frage der Zeit, fiel stattdessen nach einem langen Abstoß von Wille das erlösende 2:0. Der Ball flutschte irgendwie durch, Kleefisch hatte urplötzlich freie Bahn – und sah dann allein vor Meyer den mitgelaufenen Tarik Handzic. Der veredelte die uneigennützige Vorlage (83.).

„Wir haben verdient gewonnen“, urteilte Zeh, während sein Bonner Kollege Lukas Sinkiewicz keine Komplimente für die ansehnliche Spielanlage entgegennehmen wollte: „Ich kann das nicht mehr hören. Entscheidend sind im Fußball nun mal Tore. Und da hat meinen Jungs der letzte Punch, die letzte Gier gefehlt. Von daher geht Beecks Sieg in Ordnung.“

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