Beecker Heimsieg FC zeigt daheim wieder sein schönes Gesicht

Wegberg · Beeck schlägt Frechen in einer flotten Mittelrheinliga-Partie 3:0. Drevina per Elfmeter, Hasani und Hühne per Freistoß treffen für den Spitzenreiter.

 Beecks Shpend Hasani krabbelt unter Frechens Kapitän Kai Euler durch. Die kuriose Aktion verfolgen interessiert auch die beiden stehenden Trainer Friedel Henßen (l.) und Frechens Micha Skorzenski.

Beecks Shpend Hasani krabbelt unter Frechens Kapitän Kai Euler durch. Die kuriose Aktion verfolgen interessiert auch die beiden stehenden Trainer Friedel Henßen (l.) und Frechens Micha Skorzenski.

Foto: Michael Schnieders

Dirk Ruhrig hatte kurz vor dem Anpfiff gegen die SpVg. Frechen so eine Ahnung: „Heute ist mal Nils Hühne mit seinem ersten Saisontor dran. Im Training haut der acht von zehn Freistößen rein“, sagte der Co-Trainer des FC Wegberg-Beeck im Gespräch mit unserer Redaktion – und erwies sich als guter Prophet. Denn in der 69. Minute beförderte besagter Hühne den Ball per raffiniert ausgeführtem Freistoß an der schlecht postierten Mauer vorbei flach ins kurze Eck zum 3:0-Endstand. „Endlich hat das mit meinem ersten Tor geklappt“, bemerkte der Schütze zu seinem Kunstschuss.

Es war zugleich der letzte Aufreger eines flotten und unterhalt­samen Mittelrheinligakicks. Wie von Frechens Coach Micha Skorzenski auch angekündigt, spielte der stark ersatzgeschwächte Aufsteiger von Beginn an munter mit, attackierte Beeck früh, war stets bemüht, rasch nach vorne zu kommen. Die Kleeblätter brauchten so einige Minuten, um das Spiel unter Kontrolle zu bringen, beeindruckten danach aber mit blitzsauberen, häufig nur mit einem Kontakt gespielten Ballstafetten – das Ganze garniert mit hohem Tempo. Keine Frage, hätte der FC die Woche zuvor beim peinlichen 0:2 in Siegburg so gespielt, hätte er dort mit Sicherheit auch gewonnen.

Der schönsten Kombination blieb die Krönung versagt: Maurice Passage jagte den Ball zum Abschluss freistehend über die Latte (26.). „Das hat schon wehgetan. Doch nachdem die Bälle vorher alle gekommen waren, war ich mir ehrlich gesagt da schon ein wenig zu sicher“, bemerkte zu dieser spektakulären Szene der wie aufgedreht spielende Kapitän, Beecks bester Mann. Mit Stefan Thelen betrieb „Mo“ auf der rechten Seite ein ständiges Wechselspiel – mal war der eine vorne, mal der andere. „Da Stefan ja auch eher defensiv denkt, hatte ich selbst mehr Freiheiten“, erläuterte Passage. Und auch generell zeigte er sich sehr zufrieden: „Das war heute spielerisch, läuferisch und kämpferisch sehr gut. So stellen wir uns das auch vor.“

Da Shpend Hasani nach einem ­dicken Bock in Frechens Hintermannschaft nur die Lattenunterkante traf (31.),musste zur Führung kurz darauf ein Elfmeter der Marke „Kann man geben, muss man aber nicht“ herhalten: Frechens Marco Ban stoppte Musashi Fujiyoshi sicherlich nicht ganz regelgerecht. Den Strafstoß verwandelte Armand Drevina gewohnt sicher, auch wenn Keeper Deniz Akray die Ecke gerochen hatte (33.). Frechens etatmäßiger Co-Trainer rückte nach den kurzfristigen Ausfällen der Torhüter Patrick Nettekoven und Tobias Zillken zwischen die Pfosten. „Dafür, dass er das acht Jahre lang nicht mehr getan hat, hat er das ordentlich gemacht“, befand Skorzenski.

Die mangende Praxis machte sich beim 2:0 bemerkbar – Hasanis Flachschuss war sicher nicht unhaltbar (51.). Es folgte Hühnes Frei­stoßtor zum 3:0. Vorausgegangen war eine Notbremse Mikko Dornbuschs gegen den allein aufs Tor zueilenden Passage – sicher kein böses Foul, aber eben die Verhinderung einer klaren Torchance und daher vom souveränen Schiri Richard Geyer (Aachen) mit Rot bedacht. Der sorgte mit einigen launigen Äußerungen für Kurzweil. Kostprobe: „Wir spielen immer noch Fußball, kein Halma. Lass dich nicht provozieren“, gab er einem meckernden Spieler mit auf den Weg.

Sehr zufrieden war Beecks Coach Friedel Henßen. „Wir haben mit viel Tempo, Ballsicherheit und gutem Positionsspiel agiert – und das gegen einen guten Gegner, der einen enormen läuferischen Aufwand betrieben hat.“ Und Elferschütze Drevina merkte zur großen Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen 2019 an: „Dieser Rasen hier liegt uns einfach.“

Verfolger Bergisch Gladbach hat sein Gastspiel in Hürth derweil mit 2:1 gewonnen und liegt damit weiter einen Zähler hinter Beeck – hat allerdings auch noch ein Spiel mehr zu absolvieren.

Beeck: Zabel – Passage, Hühne, Wilms, Tobor – Chakroun (86. Geiser), Drevina – Thelen, Mandt (76. Leersmacher), Fujiyoshi (76. Post) – Hasani

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