Knapper Erfolg gegen Hürth Beeck trotzt mit Erfolg allen Widrigkeiten

Fußball-Mittelrheinliga · Nach 0:1 gewinnt der FC gegen Hürth noch 2:1. Hühne und Gogolidze treffen. Hoffmanns feiert ein halbstündiges Comeback. Behrami hat doch einen Kreuzbandriss erlitten. In Hennef hören Trainer und Sportlicher Leiter auf.

71. Minute: Vasiko Gogolidze (r.) erzielt Beecks Siegtor zum 2:1, nachdem er Hürths Takaya Kato den Ball abgeluchst hat.

71. Minute: Vasiko Gogolidze (r.) erzielt Beecks Siegtor zum 2:1, nachdem er Hürths Takaya Kato den Ball abgeluchst hat.

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Nicht schön, aber erfolgreich: Das prägt seit zwei Wochen das Spiel des FC Wegberg-Beeck. Gegen den FC Hürth gab es den vierten knappen Sieg in Folge – dabei zum dritten Mal hintereinander binnen neun Tagen mit 2:1. Mit dem erneuten Kraftakt verteidigten die Kleeblätter auch die Tabellenführung und können damit gestärkt ins Topspiel am Freitagabend beim Bonner SC gehen.

Positiv zudem: Nach neunmonatiger Verletzungspause feierte der zu Saisonbeginn als Leitwolf vorgesehene Justin Hoffmanns ein gut halbstündiges Comeback. „Klar war es für mich nach der sehr langen Pause noch etwas ungewohnt, aber es war einfach ein schöner Moment, wieder auf dem Platz zu stehen“, sagte Hoffmanns. „Ich bin einfach froh, dass er wieder dabei ist“, bekannte Beecks Coach Mark Zeh.

Hoffmans war für den schon vor dem Spiel angeschlagenen Marc Kleefisch gekommen, der sich angesichts der Personalnot dennoch zur Verfügung gestellt hatte. Dass er aber bei weitem nicht bei 100 Prozent ist, war ihm ebenso anzumerken wie seinem gleichfalls nicht fitten Sturmkollegen Dimitrios Touratzidis, der immerhin 70 Minuten durchhielt. Zu allem Überfluss musste dann auch noch Norman Post verletzt raus.

Und auf Adrijan Behrami wird Beeck ganz lange verzichten müssen: Der Sechser hat sich beim 2:1 in Hohkeppel doch einen Riss im vorderen Kreuzband sowie einen Riss des Innen- und Außenmeniskus zugezogen, wie die MRT nun ergab. „Mein Ziel ist es, bis zu Beginn der Wintervorbereitung wieder fit zu sein“, erklärte er auf Nachfrage.

Und als wäre das nicht alles schon genug, setzte es auch im Spiel selbst zunächst zwei Nackenschläge: Zunächst verpasste Mathias Hülsenbusch bei einer Ecke Beecks frühe Führung – aus kurzer Distanz traf der Innenverteidiger freistehend nur den Pfosten (6.). Und dann ging Hürth seinerseits mit der ersten Chance auch gleich in Führung: Eine Ecke von Routinier Yousef Keshta segelte lang durch den Strafraum, am langen Eck schoss der freistehende Aldin Plavulj ein (18.). In der Phase vor der Pause hatte Beeck dann einige Male Glück, dass Hürth den zweiten Treffer verpasste.

Ebenfalls nach einer Ecke traf ­Beeck nach Wiederanpfiff zum Ausgleich: Eine Ecke Shpend Hasanis drosch Nils Hühne mit Unterstützung eines Hürthers ins Tor (51.). Nach einer weiteren guten Hasani-Ecke hatte erneut Hülsenbusch die Führung auf dem Kopf (66.). Die gelang fünf Minuten später dem zur Pause eingewechselten Vasiko Gogolidze – mit kräftiger Unterstützung von Hürths Takaya Kato, der gegen ihn den Ball kurz vor dem eigenen Strafraum vertändelte. Ebenso wie vor einigen Wochen bei seinem Last-Minute-Ausgleich bei der U 23 Fortuna Kölns blieb Gogolidze auch diesmal eiskalt, schob überlegt ein (71.). Am Ende musste Beeck um den Sieg wieder mächtig zittern. Speziell bei einem unübersichtlichen Strafraumgewühl, bei dem – wie so häufig in den vergangenen Spielen – Beecks Keeper Stefan Zabel den Ball zu guter Letzt aber wie ein Magnet anzog (86.).

„Man merkt, dass zum Saisonende hin immer mehr auch der Kopf eine Rolle spielt. Der Druck ist spürbar, doch die Mannschaft hat bis zum Ende wieder großartig gefightet“, sagte Zeh. „Ihr spielt zurzeit keinen guten Fußball, zeigt aber eine überragende Mentalität“, lobte Beecks Geschäftsführer Werner Tellers das Team noch auf dem Platz. „Wir wissen selbst, dass wir es besser können. Doch der Teamgeist ist klasse, und durch die vielen Verletzungen sind wir noch enger zusammengerückt“, meinte Hühne.

„Trotz der komischen Anreise sind wir eigentlich gut ins Spiel gekommen“, befand Hürths Dauertrainer Oliver Heitmann. Was darauf gemünzt war, dass der Bus in Hürth satte 45 Minuten zu spät eingetrudelt war – die Partie begann daher auch 15 Minuten später als geplant. Als Stadionsprecher für den verhinderten Romulus Timar fungierte Jugend-Geschäftsführer Ilja Ludenberg – der kennt diesen Job aus seiner Zeit bei den Profis von Fortuna Düsseldorf auch bestens.

Amtlich ist nun, dass beim FC Hennef nach sechseinhalb erfolgreichen Jahren Trainer Sascha Glatzel und der Sportliche Leiter Dirk Hager im Sommer aufhören. Der Verein hält sich aber weiterhin bedeckt, ob er von seinem Aufstiegsrecht auch Gebrauch machen würde.

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