Erster Sieg im Hürther-Stadion Beeck beendet mit souveränem Sieg den Hürth-Fluch

Fußball-Mittelrheinliga  · Der FC siegt in Hürth 4:0 – nach etlichen vergeblichen Anläufen der erste Sieg für Beeck überhaupt im Salus Park. Alle drei Stürmer treffen. Die erste Halbzeit war freilich äußerst mäßig. Marc Kleefisch löst mit seinem klasse Tor zum 1:0 dann die Bremse.

Beecks Marc Kleefisch (Mitte) erzielte in Hürth sein siebtes Saisontor, bereitete zudem direkt das 2:0 Shpend Hasanis vor – sein dritter Assist. Kleefischs Dreikampf mit zwei Hürthern verfolgen im Hintergrund Mitspieler Denis Schütte und Trainer Mark Zeh (l.).

Beecks Marc Kleefisch (Mitte) erzielte in Hürth sein siebtes Saisontor, bereitete zudem direkt das 2:0 Shpend Hasanis vor – sein dritter Assist. Kleefischs Dreikampf mit zwei Hürthern verfolgen im Hintergrund Mitspieler Denis Schütte und Trainer Mark Zeh (l.).

Foto: Schnieders/Michael Schnieders

Seit vielen Jahren duellieren sich in der Mittelrheinliga der FC Hürth und der FC Wegberg-Beeck. So gut sich die Verantwortlichen der beiden Vereine traditionell auch verstehen: Rein sportlich war der 2013 eröffnete schmucke Hürther Salus-Park für die Kleeblätter bislang ein ganz schlechtes Pflaster. Zumeist verloren sie dort – allenfalls sprang mal ein Remis heraus.

In der vorgezogenen Partie des 13. Spieltags räumten sie damit nun aber gründlich auf: Nach schwacher erster Halbzeit siegte der Gast noch 4:0, bannte damit den Hürth-Fluch und verteidigte vor der 16-Tage-Spielpause so auch die Tabellenführung. „Endlich haben wir hier mal gewonnen, und das nach der guten zweiten Halbzeit auch völlig verdient“, freute sich Beecks Sportlicher Leiter Friedel Henßen. Der hatte alle vorherigen vergeblichen Anläufe miterlebt – die meisten davon als Trainer.

Nach einem Ende der schwarzen Serie sah es in der ersten Halbzeit freilich gar nicht aus. Beide Teams mühten sich zwar sehr um ein schnelles Spiel, doch war das Ganze mehr von Eifer und Hektik als Können und Konzept geprägt. ­Beeck verzeichnete keinen einzigen nennenswerten Abschluss, und bei der mit Abstand vielversprechendsten Aktion legte sich Shpend Hasani den Ball zu weit vor (14.). Umgekehrt kamen die Gastgeber auch nur auf eine echte Chance – natürlich durch ihren Routinier und Leitwolf Yousef Keshta. Der zögerte mit dem Abschluss aber etwas zu lange, Sebastian Wilms konnte sich so im letzten Moment noch als Feuerlöscher betätigen (29.).

Da spielte er schon zehn Minuten als zentraler Mann der Dreierkette – Maurice Pluntke musste wegen Oberschenkelbeschwerden frühzeitig raus. Neben Justin Hoffmanns (Kreuzbandriss) und Rekonvaleszent Yannik Leersmacher musste Coach Mark Zeh auch auf den weiterhin kranken Kapitän Maurice Passage sowie den aus einem privaten Grund fehlenden Stammkeeper Stefan Zabel verzichten – für Letzteren rückte mal wieder Eric Wille zwischen die Pfosten, der einen recht geruhsamen Abend verbrachte.

Zur Pause stellte Zeh auf Viererkette um. „In der ersten Halbzeit hatten wir Hürth über Außen zu viel Platz gelassen, das wollte ich nun unterbinden“, erläuterte er. Zudem beorderte er Wilms wieder auf dessen Stammposition vor der Abwehr, um so auch das Spiel besser mit ankurbeln zu können – eine Maßnahme, die erstmals in der 56. Minute reiche Früchte tragen sollte: Da setzte Wilms mit einem zentimetergenauen Traumpass Marc Kleefisch in Szene, der lupfte den Ball von der Strafraumkante aus über Keeper Kevin Kraus – ein herrliches Tor. Mit der ersten Chance gelang ­Beeck so das 1:0 – eine Führung quasi aus dem Nichts. „Sepp kennt eben genau meine Laufwege, und dann kam der Ball auch absolut exakt. Da habe ich mich dann instinktiv für die schöne Variante entschieden und den Ball gelupft. Ich hätte ja auch am Torhüter vorbeigehen können“, schilderte Kleefisch seinen siebten Saisontreffer. Wie schon vergangenen Sonntag beim 3:0 gegen Hohkeppel und zuvor beim 2:0 in Frechen und beim 2:0 gegen Freialdenhoven betätigte sich Kleefisch so erneut als Dosenöffner, erzielte das wichtige 1:0.

Ein Treffer, der beim Gast alle Fesseln löste. Beecks Aktionen gewannen enorm an Sicherheit, der Gast war fortan klar Chef im Ring, geriet nicht mehr in Gefahr und beeindruckte im krassen Gegensatz zum Hohkeppel-Kick diesmal auch mit einer konsequenten Chancenverwertung. So bedeutete die zweite Möglichkeit auch das zweite Tor, und auch dieses wurde wieder von „Sepp“ Wilms eingeleitet: Seine langgezogene Hereingabe verlängerte Kleefisch mit dem Kopf auf Hasani, der köpfte dann seinerseits ein (78.).

Am Schluss wurde es für Hürth, das unter anderem auf seine beiden Stamm-Innenverteidiger verzichten musste und zuvor sechsmal in Folge ungeschlagen geblieben war, richtig derbe: Dimitrios Touratzidis köpfte eine butterweiche Flanke des eingewechselten Tarik Handzic zum 3:0 ein (87.), der gleichfalls neu ins Spiel gekommene Daniel Pfaffenroth erzielte nach einem vergeblichen Versuch Hasanis im Nachfassen das 4:0 (90.).

Bedient war so Hürths Co-Trainer Giorgi Elizbarashvili, der den erkrankten Coach Oliver Heitmann vertrat: „Die erste Halbzeit haben wir völlig ausgeglichen gestaltet. Individuelle Fehler und Unachtsamkeiten haben dann zum Rückstand geführt. Die Niederlage ist aber deutlich zu hoch ausgefallen – vier Tore schlechter waren wir nicht.“

Bei Beeck herrschte nach dem Premierensieg im Hürth dagegen eitel Sonnenschein. Was ganz speziell für Wilms galt. Der war in seinem letzten Spiel als Junggeselle (am Donnerstag heiratete er) maßgeblich an den beiden ersten – und also entscheidenden – Toren beteiligt. „Das war daher für mich persönlich ein perfekter Vorabend meiner Hochzeit. Meine künftige Frau ist gerade aber erheblich aufgeregter als ich“, verriet „Sepp“ grinsend vor dem Verlassen des Geländes.

Zwei Wochen hat Beeck nun spielfrei, ehe am Freitag, 25. November, in Beeck das absolute Topspiel gegen den Bonner SC steigt. „Darauf freuen wir uns alle schon sehr. Wir haben nun genügend Zeit, dafür die Kräfte zu sammeln“, sagte Kleefisch.

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