Heute vollendet Albert Eßer seinen 90. Geburtstag. Er wird diesen Ehrentag mit seiner Familie und engsten Freunden im Hermann-Josef-Altenheim feiern, wozu auch Bürgermeister Peter Jansen stoßen wird, dem es leicht fallen dürfte, die Worte von Theo Clemens um die Gratulation einer dankbaren Erkelenzer Bevölkerung zu ergänzen. Dankbar deshalb, weil Albert Eßer sich über mehr als sechs Jahrzehnte um das Gemeinwohl in seiner Heimatstadt ehrenamtlich - hier insbesondere im Sport - verdient gemacht hat. Anerkannt auch durch Bundespräsident Roman Herzog, der ein paar Monate zuvor sogar eine Urkunde zum Bundesverdienstkreuz unterzeichnet hatte.

Trotz seiner starken beruflichen Inanspruchnahme, die ihn als Verkaufsingenieur für die Erkelenzer Firma Hegenscheidt oft nach Skandinavien und Osteuropa führte, widmete Albert Eßer seine Freizeit dem Sport. Seit dem zehnten Lebensjahr ist er Mitglied im TV Erkelenz und war nach dem Krieg maßgeblich am Wiederaufbau des Traditionsvereins beteiligt, war aber auch bereit, Verantwortung zu übernehmen: Zwölf Jahre war er Abteilungsleiter für Leichtathletik, je sechs Jahre Wanderwart und stellvertretender Vorsitzender, von 1989 bis 1994 leitete er als Vorsitzender den größten Verein der Stadt, der ihm zum 75. Geburtstag unter viel Beifall den Ehrenvorsitz antrug.

Albert Eßer fand in allen Jahren den Spagat zwischen Aktivität und Administration: Als Faustballer und Feldhandballer trug er das ETV-Trikot, war Schwimmer, natürlich Turner und Leichtathlet (11,1-Sprinter), aber auch Verantwortungsträger in entsprechenden Verbandsgremien. Sage und schreibe 45 Jahre - bis 2010 - betätigte er sich als Prüfer des Deutschen Sportabzeichens und betreute als Sportabzeichenobmann des Stadtsportverbandes Erkelenz und im ehemaligen Kreissportbund Erkelenz (später dann auch Heinsberg) Tausende Kinder, Frauen und Männer. Dabei ging "Mister Sportabzeichen", wie er landauf, landab und ab Mai jeden Montag beim Vorbereitungsabend im Willy-Stein-Stadion an der Westpromenade gerufen wurde, selbst mit gutem Beispiel voran, schaffte noch mit 84 Jahren die 50. Goldprüfung. Dem Erkelenzer Sportler des Jahres 1999 und dem Erkelenzer Ehrenamtler des Jahres 2008 (für sein Lebenswerk) gratuliert auch die RP-Sportredaktion Erkelenz, dankt damit gleichzeitig für stets informative Zusammenarbeit - und wünscht viel Gesundheit.