Anstoss Loyal ist der neue "TO" auf alle Fälle

Es hat gar nicht viel gefehlt, und Eduard Meinzer, alter und neuer Vorsitzender des Fußballkreises Heinsberg, wäre von seinem launigen Antrittsspruch von vor sechs Jahren auf unangenehme Art eingeholt worden. "Hier steh' ich nun, ich armer Wicht", waren frei nach einem berühmten Goethe-Zitat aus dem "Faust" die ersten Worte, mit denen Meinzer auf dem Kreistag 2007 seine Wahl zum neuen Vorsitzenden kommentiert hatte – als Nachfolger Josef Füßers.

Noch Anfang dieses Monats schien Meinzer in der Tat ein "armer Wicht" zu sein. Da fehlten dem gebürtigen Stuttgarter, der seit 1984 in Arsbeck wohnt, noch eine ganze Reihe von Mitstreitern im Vorstand für die kommende Amtszeit. Schwer im Magen lag dem 58-jährigen pensionierten Berufssoldaten vor allem der kurzfristige Rückzug seines Technischen Obmanns Michael Kranz, der das mit Differenzen innerhalb des Vorstands begründete.

Mit Josef Küppers zauberte Meinzer eine für alle Beteiligten völlig überraschende Lösung aus dem Hut. Küppers muss zwar nun erst einmal eingearbeitet werden, bringt aber einen nicht ganz unerheblichen Vorzug mit: Loyalität. Die hat Küppers als jahrelanger Co-Trainer unter diversen Trainern beim FC Wegberg-Beeck stets bewiesen – und auch danach als "Chef" pflegte er einen kooperativen Führungsstil.

Kranz, fachlich zweifellos versiert und auch sehr motiviert, neigte dagegen schon mal zu Alleingängen – ganz zu schweigen vom früheren "TO" Manuel Custodio, der berüchtigt für seine Sturheit war und dafür auch vom Verband nicht nur einmal kräftig abgewatscht wurde. Bleibt dem neuen Vorstand zu wünschen, dass mit Küppers auf diesem wichtigen Posten wieder Ruhe und Harmonie einkehren. Genau das war schon länger nicht mehr der Fall.

VON MARIO EMONDS

(emo)
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