Lokalsport Lövenicher Seniorentreff ist Jungbrunnen

Erkelenz · Vereinsleben: Das Vereinsheim des STV ist dreimal in der Woche eine Anlaufstelle für Senioren.

 Dreimal in der Woche treffen sich die Senioren des STV Lövenich im Vereinsheim. Dann wird über Gott und die Welt und Fußball gesprochen.

Dreimal in der Woche treffen sich die Senioren des STV Lövenich im Vereinsheim. Dann wird über Gott und die Welt und Fußball gesprochen.

Foto: JÜRGEN LAASER

Das Vereinsheim des STV Lövenich ist festlich geschmückt: In einer Ecke steht ein Tannenbaum, die Tische sind mit roten Weihnachtssternen dekoriert und auch ein Adventsgesteck in den Vereinsfarben mit zwei kleinen Fußballern darf natürlich nicht fehlen. Und so kommt bei den Senioren des Vereins auch richtige Weihnachtsstimmung auf: Dreimal in der Woche — immer dienstags, donnerstags und freitags — treffen sich die ehemaligen Kicker im Vereinsheim neben dem Rasenplatz, plaudern über alte Zeiten, Kommunalpolitik und natürlich Fußball. "Von der Bundesliga bis zur Kreisliga C — da machen wir keinen Unterschied", sagt Hans-Gerd Venrath, der sich gemeinsam mit Helmut Mertens und Helmut Küsters, um die Bewirtung der Senioren kümmert. Und so bleiben Meinungsverschiedenheiten natürlich nicht aus — zumal unter den Senioren glühende Anhänger des 1. FC Köln und der Borussen aus Mönchengladbach und Dortmund zu finden sind. Und so wird auch schon mal leidenschaftlich gestritten — wie aus Insider-Kreisen zu hören ist. "Diese Treffen sind für viele ein Jungbrunnen — da wird nur ganz selten mal eins verpasst", weiß Petra Rick zu berichten, die sich herzlich um "ihre" Männer kümmert, "die sind hier wie eine große Familie und ich bin richtig stolz auf meine Jungs und wurde hier sehr herzlich aufgenommen." Und das, obwohl Rick eine undankbare Aufgabe übernimmt: "Um fünf vor zwölf ist hier immer Feierabend, da schicke ich die Herren nach Hause, schließlich steht pünktlich um 12 Uhr das Mittagessen auf dem Tisch — und keiner will Ärger mit seiner Frau", sagt Rick schmunzelnd.

Ein bisschen schwer fällt der Abschied trotzdem immer, denn das Thema Fußball wird wohl im Kreise der Senioren nie völlig ausgeschöpft diskutiert werden — wie auch: Jeder im Vereinsheim hat seine eigenen Geschichten zu erzählen, hat große Stunden des Vereins aktiv miterlebt oder kennt eine Anekdote über irgendeinen Spieler. So auch Toni Zündorf, der heute seinen 80. Geburtstag feiert. Er war gemeinsam mit seiner Frau Brunhilde für die außergewöhnlichen Erfolge der Fußballerinnen des STV Lövenich verantwortlich — erlebte als Trainer den größten sportlichen Erfolg des Dorfvereins hautnah mit. Am 20. Juni 1987 bestritt der STV im Berliner Olympiastadion das Finale im DFB-Pokal, das sie mit 2:5 gegen den TSV Siegen verloren. Daran erinnern im Vereinsheim noch zahlreiche Fotos und Zeitungsartikel.

(HSp)
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