Licht und Schatten

Das DFB-Pokalspiel im Borussia-Park gegen Alemannia war natürlich d e r Höhepunkt der Hinrunde. In der Liga lief es für den FC dagegen durchwachsen. Speziell in den Heimspielen waren die Leistungen höchst unterschiedlich.

Der absolute Höhepunkt lag exakt sechs Tage vor dem Meisterschaftsauftakt: Bevor der FC Wegberg-Beeck mit dem 1:0-Sieg im Derby bei Germania Teveren einen prima Auftakt in die nun Mittelrheinliga heißende höchste Spielklasse des Verbands feierte, hatte der FC den größten Tag der Vereinsgeschichte erleben dürfen: Am 9. August spielten die Kleeblätter vor 9000 Zuschauern im Mönchengladbacher Borussia-Park im DFB-Pokal gegen Zweitligist Alemannia Aachen.

Es war ein Tag, an dem einfach alles passte: Kulisse, Wetter, Organisation – und auch auf dem Platz hielten die Schwarz-Roten in der ersten Halbzeit prächtig mit, war von einem Vier-Klassen-Unterschied nichts zu sehen, schoss Michael Meven Sekunden vor dem Pausenpfiff nach klasse Pass in die Tiefe von Philipp Reichartz gar den völlig verdienten Ausgleich zum 1:1 – ein Tor fürs Geschichtsbuch. Beim Abpfiff stand es dann 1:4. Der krasse Außenseiter hatte sich prima verkauft, durfte hoch erhobenen Hauptes vom Feld gehen. Und auch die Kasse klingelte so süß wie noch nie: Unter dem Strich machte der FC mit dem Spiel einen satten Reingewinn von 120 000 Euro.

Waldstadion: keine Festung

Weniger zufriedenstellend verlief dann die Hinrunde – zumindest nicht die Heimspiele. Zwei Siege, ein Remis und bereits fünf Niederlagen stehen hier zu Buche – das Waldstadion war alles andere als eine Festung, avancierte statt dessen zum Selbstbedienungsladen für vermeintlich schwächere Teams. Peinlich das 0:4 gegen Brühl, blamabel das 1:2 gegen Schlusslicht Niederau, selbstverschuldet das 2:3 gegen Rheinbach – die Geduld der Zuschauer wurde da auf eine harte Probe gestellt.

Kurios: Die beiden bislang mit Abstand besten Saisonleistungen gegen ebenfalls starke Teams lieferte Beeck jedoch auch zuhause ab. Spitzenreiter Bergisch Gladbach servierten die Kleeblätter sicherlich zu hoch mit 4:0 ab. Noch rasanter war das restlos begeisternde 3:1 gegen Junkersdorf, als beide Teams speziell in der ersten Halbzeit weder sich selbst noch den Zuschauern irgendeine Verschnaufpause gönnten – da machte das Zuschauen einfach nur Spaß.

Weitere gute Leistungen lieferten die Schwarz-Roten auswärts ab. So beim schon eingangs erwähnten 1:0 beim Überraschungs-Zweiten Teveren, so beim 3:0 bei Viktoria Köln, so aber auch bei der unglücklichen 2:3-Niederlage beim GFC Düren – ein Spiel, das Beeck nie und nimmer hätte verlieren dürfen.

Nur sieben Stürmertore

Sehr dürftig war die Trefferquote von Beecks Sturm-Trio: Dominik Jansen, Philipp Hansen und Michael Meven haben es zusammen auf mickrige sieben Tore gebracht. Bei Jansen und Hansen lag das auch daran, dass sie rotgesperrt einige Wochen fehlten. Und obwohl Meven immerhin neun Mal in der Anfangsformation stand, langte es für ihn nur zu einem Meisterschaftstor. Dabei hatte der im Sommer 2007 mit so großen Hoffnungen verpflichtete Stoßstürmer diesmal eine prima Vorbereitung mit etlichen Toren absolviert, schoss zur Krönung eben auch das Tor im DFB-Pokal. Danach kam jedoch nicht mehr viel.

Genau umgekehrt verlief die Entwicklung bei Arian Berkigt. Noch vier Tage vor dem großen Spiel im Borussia-Park war Beecks „Zehner“ beim 6:3 im Kreispokal-Viertelfinale gegen den SV Holzweiler herzlich wenig geglückt. Doch gegen Alemannia explodierte Beecks dienstältester Spieler (seit 2003 beim FC) dann – eine Form, die „Ari“ anschließend mit konstant starken Leistungen über zwei Monate konservierte. Dann hatte sich seine überragende Form in der Liga herumgesprochen, wurde jeweils mindestens ein „Terrier“ auf ihn abgestellt. Dennoch führt er mit sechs Treffern die interne Torschützenliste an, hat zudem etliche weitere Treffer vorbereitet – auch mit guten Standards wie beim 3:0 in Köln.

(RP)
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